am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

herbstzeitreisende

die rückfahrt, gestern, den ganzen tag im grunde. elf stunden im zug. oder in verzug, denn geplant waren etwas über sieben, das hatte ich ursprünglich einmal gebucht. meine freude darüber ist minimal, eigentlich gar nicht vorhanden. das wäre fast die überlegung wert, im zweifel doch auf flugmeilen umzusteigen. wenn die unbequemlichkeit schon dieselbe ist, dann macht es vielleicht der zeitgewinn wett.

nein, natürlich nicht. jedenfalls nicht innherhalb von deutschland odererreichbaren anrainern.

das problem lag übrigens, und das sollte wohl erwähnt sein, nicht grundlegend bei der deutschen bahn, sondern ausnahmsweise bereits im öbb. der railjet machte einen außerplanmäßigen halt in regensburg, zur grenzkontrolle. zwischen österreich und deutschland. keine ahnung, worum es ging, bis zu mir ist die kontrolle nicht gekommen. kurz zuvor hatte im standard gelesen, dass österreich gerade gestern wieder grenzkontrollen eingeführt hat. allerdings an der grenze zur slowakei, und es wohl klar mit welcher intention. dennoch war ich irritiert.

zwanzig minuten standen wir da, für mich blieben knapp drei minuten umsteigezeit. in der zeit ist es in münchen nicht zu schaffen, von gleis sieben zu gleis zwanzig zu gelangen. so schnell kommt man noch nicht einmal aus einem vollen zug. ich konnte der gerade noch die anzeige sehen, die gleich darauf erlosch. ein zug war da nicht mehr. der musste pünktlich los, wie es sich für die deutsche bahn gehört.

der münchner hauptbahnhof ist ein desaster derzeit. eine einzige baustelle, wie mir scheint, irrsinnig laut, presslufthämmer und so, und natürlich wahnsinnig voll. auch ohne die cosplayer. kurz war ich versucht, mir für die wartezeit einen platz außerhalb zu finden. da ist aber auch alles verbaut, und obwohl mir münchen nicht ganz fremd ist, hätte ich fast nicht wieder hineingefunden, in dieses bahnhofsbaustellenmonster.

bei der ankunft ist es dunkel, am südkreuz funktionieren die rolltreppen zu den oberen gleisen nicht, bei einsteigen in die s-bahn werde ich gleich mal angemeckert. (nicht ganz zu unrecht, aber.) auf den letzten schritten bis zur heimischen haustür setzt leichter regen ein.

in berlin ist es kühl, besonders in der nacht. als wäre ich in eine andere jahreszeit gereist. heute habe ich die heizsaison begonnen, am siebten oktober erst. immerhin. das war, trotz allem, im letzten jahr deutlich früher.

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