das hatte ich auch selten bislang. das heißt: eigentlich noch nie, wenn ich mich recht erinnere. dass ich noch auf dem weg in die schreibzeit bereits mit der arbeit beginne. schreiben im zug, nicht unter den besten bedingungen. aber egal.
ich arbeite grob, derzeit. schreibe alles, was es für die struktur und stabilität des zweiten kapitels braucht, einfach seitenweise herunter. nachgedacht darüber hatte ich ja in den letzten wochen fast permanent, das eine oder andere kurz notiert. viel mehr aber nicht. aber wohl deshalb, weil es in mir ist, sich bewegt, noch ohne worte; mit dem hintergrund gibt es gerade kein problem mit dem schreiben. es läuft einfach.
auf die art sind insgesamt etwas mehr als sechs seiten entstanden, gestern und heute gleich weiter. sie sind auch nicht wirklich grob, obwohl ich das hier gerade zu behaupten versuche. es handelt sich einfach um ersttext, hingeworfen, von fehlern und unzumutbaren leerstellen durchzogen. es ist ein gerüst, nicht mehr und nicht weniger. unlesbar nur deshalb, weil noch viele lücken zu schließen, zu nutzen sind, dass man eben dieses gerüst letztendlich nicht mehr sieht. das klingt so brutal, wie es ist. sich selbst den boden zu schaffen, das grundmaterial, um dann mit dem zauber beginnen zu können.
nein, es ist nicht schlecht, all die fehler und häßlichen formulierungen erst einmal so stehenzulassen, weil anderes zunächst einmal wichtiger ist. es wird voller und reicher, wenn die worte in die lücken hinein zu wachsen beginnen. und das werden sie. ich muss nur die richtung im auge behalten, immer eine linie voraus ziehen, durch die verschiedene ebenen. die ich wahrscheinlich allesamt noch gar nicht kenne.
dafür, für dieses wachstum, ist raum zu schaffen, jetzt, für die einzelnen elemente, die all das am ende verbinden werden. hoffentlich.
Wundervolle Schilderung deines Schrebprozesses! So nachvollziehbar, logisch, stimmig. Und dazu kleine Formulierungskostbarkeiten wie „Worte, die in die Lűcken hineinwachsen…“…!