am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

schreibzeit/87

das ist kein urlaub hier, nein. es ist arbeit, aller urlaub ist arbeit, immerzu. ob das so gut ist, immer nur zu arbeiten. ich stelle fest, dass es menschen gibt, die mir gegenüber vorsichtige zweifel daran äußern. ich weiß es aber nicht anders, ich muss.

jetzt gerade aber muss ich nicht mehr, habe ich soeben beschlossen. seit mittwoch abend habe ich achtzehn seiten intensiv überarbeitet. dabei nicht so wahnsinnig viel geändert, aber es ist die letzte überarbeitung, bevor ich mich im text weiterbewege. heute morgen bin ich die die restlichen sechszehn seiten des kapitel angegangen. erstmal nur kürzen und glätten, bevor ich mich intensiver mit sprache und ausgestaltung befasse. wohl auch montage, im kleinen wie im großen, da hat sich bereits etwas aufgetan.

zwischen der arbeit bislang den eigenen und vier weitere texte in der gruppe besprochen. das ist auch nicht ohne, das will genau gearbeitet sein, das eigene wie das fremde. und das dauert stunden. und es geht weiter heute, noch einmal vier texte, die ich alle hören will, auch wenn ich nur zu zweien verpflichtet wäre. morgen ist dann mehr luft. hoffe ich.

nach den ersten fünf von sechzehn seiten mache ich jetzt schluss, das heißt pause, aus vernunftgründen. an einer stelle, wo eine neue, durchaus wichtige figur eingeführt, das will ich in ruhe tun, unangestrengt. heute abend vielleicht, wenn ich es schaffe, mich der gruppe zu entziehen. oder danach, aus dem späten abend in die mitternachtstunden hinein. in den letzten nächten ging das gut.

so ein betreutes schreibzeitprogramm mit weitgehend flexiblem programmangebot ist mir neu. bislang auch noch nicht ganz geheuer, was aber wohl daran liegt, dass ich schon so unendlich lang inzwischen allein lebe. das gelände ist riesig, aber ich sitze am schreibtisch in meinem kleinen zimmer. weil ich mich so seltsam verhalte beim schreiben. immer lese ich alles laut, springe auf während der arbeit, setze mich gleich wieder, singe sogar mitunter. (sehr selten.) es stört mich sogar, wenn draußen auf dem flur jemand hergeht, so etwas kenne ich im normalen leben einfach nicht. da bin ich familiengeschädigt, eindeutig.

dabei sind die leute hier wirklich nett. manche sogar sehr nett und interessant dazu. und jetzt muss ich duschen, es ist so heiß. das macht man so, wenn man unter leute geht. oder?

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