die sommerhitze hängt noch in den räumen, überall. draußen aber ist herbst, wie erwartet, besonders im dunkeln. die lichter aus den fenstern gegenüber, sie sprechen eine deutliche sprache. die menschen dort rücken wieder näher, denn sie sind sichtbar. ihr licht und ihr abend, ihre nacht.
so auch ich. ich sitze hier und arbeite, verlasse das haus den ganzen tag so gut wie nicht. dabei hat es nicht geregnet heute, im gegenteil. sonnenschein, fast den ganzen tag. bestes motorradwetter, aber es gab keinen grund. oder anders: es gab zu viel arbeit. und zu denken gab es auch.
gegen abend entscheide ich, doch zu der zweiten beerdigung zu fahren. vor allem, weil sich alles als eine dumme verkettung von missverständnissen herausgestellt hat, die offensichtlich durch die unfähigkeit von friedhofspersonal zur kommunikation ausgelöst wurde. dumme sache. deshalb werde ich nun wohl zweimal fliegen (müssen), und überhaupt das erste mal so eine elitäre ich-komme-auf-einen-sprung-vorbeigeflogen mache. und ich begreife, das man tatsächlich an einem tag zweimal fliegen könnte, das manche menschen das vermutlich regelmäßig und selbstverständlich so tun.
das will ich nicht, ich werde also eine übernachtung einschieben. als würde es dadurch besser. aber im grunde ist es jetzt gut, nach dem grundgöttlichen durcheinander zuvor.
als wäre das alles nicht genug, das erleidigungsdurcheinander, habe ich auch noch entschossen, die bank zu wechseln. kurz entschlossen, muss ich sagen. vor allen, weil ich festgestellt habe, dass meine jetzige bank mir für die nutzung von apple pay erstmal eine kreditkarte für einen jährlichen fixbetrag verkaufen muss, bzw. will. außerdem mag ich den genossenschaftgedanken, sehr sogar. zwar ist meine jetzige bank ebenso aufgestellt, aber sie verlangt für einen anteil einen beitrag exakt in der dreistelligen mitte. bis jetzt habe ich das nicht gemacht. nun ist es nicht so, dass ich mir das nicht leisten könnte, vermutlich werde ich in die neue bank auf lange sicht etwa ebensoviel investieren. aber eben mit zehn anteilen und nicht alles auf einmal. das schließt so viele menschen von vorn herein aus, wenn der anteilbetrag so hoch angesetzt ist. das gefällt mir gar nicht.
im gespräch mit der frau im bank-call-center habe ich dann noch andere nette features erfahren, wie z. b. eine zinsenfreie kreditkarte, kostenfreies geldabheben damit im ausland und ein umfassendes reiseversicherungspaket. klingt perfekt. nur dass ich jetzt das ganze gerödel in dem zusammenhang am arsch habe.
aber auch das ist gut, in geldsachen sollte man immer klar sein. was nicht geht, das geht nicht. egal, ob ich keines habe oder ob da (ein bisschen) geld ist, das verwaltet sein will.