am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

branding/39

buddha am schreibtisch

im text befinde ich mich in dem kapitel, in dem die strecke vom niederrhein, im weitesten sinne, bis nach wien im auto zurückgelegt wird. die zugstrecke berlin nach wien widerum nimmt ungefähr ab nürnberg in etwa denselben weg. also hat der text, den ich auf der fahrt nach meinen eigenen vorgaben erweitert habe, auf ziemlich genau der strecke stattgefunden, die ich de facto zur selben zeit gefahren bin. bis passau, da hört der text auf. ich war tatsächlich ungefähr bei grenzübertritt bis hinten durch, und auch selbst zu durch, um noch weiter zu arbeiten.

das war kein definiertes arbeiten, das war strecke machen. so arbeite ich ungern, im grunde nie, und ich weiß nicht, warum eigentlich nicht. ja, es ist unsauber, nicht nur was tippfehler und rechtschreibung betrifft. dies elf seiten, die ich gestern unterwegs hingerotzt habe, würde ich nie, nie jemanden lesen lassen. aber darauf kommt es nicht an. ich habe die pflöcke eingeschlagen, in das gelände, das ich in den nächsten tagen erkunden werden. erfahren, ausarbeiten und beschreiben. dabei war mir heute zunächst einmal gar nicht so.

geschlafen bis gegen acht, wie es mein alltagsmuster ist. dann aber beschlossen, weiterzuschlafen, bis es wehtut. das waren weitere zwei stunden, voller seltsamer träume, unerbaulich, beinah ärgerlich. so hatte ich mir das nicht vorgestellt.

aber wien hilft, wien ist warm. nein, nicht wirklich, kein bisschen mehr °C als berlin die letzten tage. aber sonne satt, vielleicht macht das den unterscheid. oder auch nicht, denn wien ist immer warm, wann immer ich herkomme. wien ist mir einfach eine warme stadt. nach einen späten frühstück, ein paar notwendigen einkäufen und ein bisschen zustätzlichem herumlaufen, im dunkeln also, da saß ich dann doch im text.

nicht tief, das noch nicht, nicht bis zum anschlag. erstmal muss gesichtet und sortiert werden, das grobe zeug, das ich im zug verzapft habe. damit unter anderem habe ich angefangen, die kanten gefunden, wo es quietscht, das eine oder andere momentum, mit dem ich hadere. so etwas geht besser, wenn ich in papier arbeiten kann. viel papier, eigentlich. aber einen drucker für mein übliches vorgehen gibt es hier nicht. also muss es ohne, also anders gehen.

wird schon. ich hab ja noch ein bisschen zeit, hier.

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