am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

diverse existenzen

seit ich nach dem halbarbeitstag am mittwoch kurzentschlossen die stadt für einen kurztrip verlassen habe, immerhin war ziemlich offensichtlich, dass das einer der letzten, wenn nicht der letzte sommertag sein würde, ist mein wochenempfinden doch arg durcheinander geraten. seitdem denke ich jeden tag aufs neue, es sei sonntag. das ist dumm, und seit heute mittag ist es frustrierend.

obwohl ich recht fleißig war. kein schreiben, nein. ein bisschen gebaut habe ich. erst den klorollenhalter endlich stabil befestigt. nachdem ich vor sicher über einem jahr bemerkt habe, dass normale dübel in einer hohlen wand nicht so richtig halten, kein wunder, habe ich das problem ausgesessen. bis ich endlich dazu kam, hohlraumdübel zu besorgen, die dann aber auch noch ein paar monate unangetastet in der schachtel herumlagen. heute hat sich dann herausgestellt, dass es nicht ganz die richtigen sind, aber immerhin richtig genug, dass ich das ganze zurechtfrickeln könnte. und jetzt hält es.

dann kam das brett in der küchenkammer an die reihe, das ich vor über zwei jahren, wenn ich richtig schätze, blöd konzipiert habe, damit das bügelbrett darunter passt. aber eben doch so wirklich, mir war gleich klar, dass ich es genau ander herum hätte ausschneiden sollen. das ersatzbrett stand nun schon ewig bereit. also los. jetzt ist es besser, aber die kammer bleibt natürlich eng, und das regalsystem ist nach wie vor ein wenig zusammenbruchsanfällig. aber egal.

das hat einen ganz schönen dreck gemacht, holz vor allem. da hab ich dann gleich auch noch an den geburtstagsgeschank für eine freundin gebastelt. das ist dann ganz schön daneben gagangen, weil ich einen der beiden letzten griffe verhunzt habe. tatsächlich. der erste passte perfekt, den zweiten habe ich ruiniert, ich musst ihn einkleben. davon ist dann die oberfläche, wie soll ich sagen, angegriffen worden. erst wollte ich schwarze sprühfarbe besorgen und damit nacharbeiten. dann habe ich aber alles schön glatt geschliffen, so schön, dass das alusilber durchscheint. egal, ich nenne es vintage.

dann habe ich aufgehört mit bauen, vorsichtshalber. obwohl das geschenk noch nicht ganz fertig ist.

trotzdem habe ich lieber an den schreibtisch gesetzt und damit begonnen, die möglicherweise nötigen änderungen bezgl. meines neuen geschlechtsbezeichnungsfreien lebens anzugehen. vieles davon kann ich, vermutlich, entspannt angehen, weil mein rufname ja weitgehend gleich bleibt. finden wird mich wirklich jede*r problemlos, und schul- und arbeitszeugnisse interessieren mich kein bisschen nicht mehr. wichtiger sind vielleicht eher dinge wie krankenkasse, rentensystem und bankonten. finanzamt natürlich und ausweise. alle, da weiß ich noch nicht, wie das in berlin gehen soll. (ich hätte mir wirklich ne menge erspart, wenn ich das mit dem zweiten vornamen gelassen hätte. aber richtig ist sicher! oder?!) versicherungen, auch noch vielleicht. ich weiß auch nicht. ich hab halt mal irgendwo angefangen, und das ist gut.

zuletzt noch den brief von der deutschen rentenversicherung mal so richtig gelesen, der liegt ja auch erst seit ein paar wochen hier rum. und was soll ich sagen: die wollen, neben irgendetwas anderem, auch einen geburtsnachweis von mir.

ich meine: geburtsnachweis! das muss man sich mal auf der zunge zergehen lassen. ich denke mal, meine schiere existenz könnte reichen. wie sonst, außer mithilfe einer geburt, sollte ich diese erhalten haben.

aber mal sehen, ob meine neue urkunde ausreicht.

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner