
drei wochen, in denen ich zwischen den alltagsdingen gedanklich immerzu und immer wieder in meinem sechsten kapitel lande. notizen, hier und da, aber zu wenige und zu ungenau. so richtig ist das alles also noch nicht. aber das gemüt, es schwingt schon. ich weiß nicht, wie ich es anders sagen kann. andere würden vielleicht das wort „gefühl“ wählen, dass sie sich in die figuren und das geschehen einzufühlen beginnen. das stimmt für mich nicht, was andererseits aber nicht heißt, dass ich das alles nicht fühlen können würde. aber darauf kommt es mir nicht an.
für mich ist es ein schwingen, aber ob da nun ein gemüt oder irgendetwas anders schwingt? egal.
das sechste und letzte kapitel findet sich in mir zusammen, und irgendwann wird es aus mir heraus eine form finden. welche genau das sein wird, das kann ich jetzt nicht sagen. das kann ich nie. das, was später an text dort stehen wird, wird sich zwar durchaus an das gerüst lehnen, das ich aktuell zu schaffen dabei bin. aber wie genau das aussehen werden wird, im detail und im großen ganzen, das weiß ich auch selbst erst, wenn es dann dasteht.
das klingt seltsam, ich weiß. näher betrachtet ist das aber ganz normal und logisch. vor dem sprichwörtlichen leeren blatt gibt es so unendlich viele möglichkeiten, die grob vorgedachte form mit den vielen notierten und halberinnerten elementen zu füllen und sie dann mit erarbeitetem inhalt zu einem geschehen zusammenzufügen.
bei dieser arbeit, dem eigentlichen schreiben, schließt jede entscheidung, für einen halbsatz oder auch nur ein wort mitunter, so viel anderes kategorisch aus. andere varianten, andere richtungen, von denen ich am ende selbst kaum etwas weiß. weil ich es meist gar nicht erst verfolgt habe. was ein segen ist, für mich als autor*in, dass ich so viel einfach gehen lassen kann. ohne es probieren zu müssen oder auch nur anzusehen.
ein wirklicher segen, das ist gut.
am ende bin ich dann allerdings auf eine bestimmte weise immer enttäuscht. eher selten von dem, was da steht. das kann ich ändern, ergänzen oder wieder löschen. ich kann es kaum sagen, was mich enttäuscht. vermutlich all das, was ich unterwegs verloren gegeben habe. ins all geschossen, ins nirwana gegeben, unerreichbar.
für mich. keine ahnung, was andere damit anfangen. vielleicht.