am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

kompatibilitäten

nach der rückkehr aus der geleiteten schreibzeit am sonntag gleich nahtlos in eine neue arbeitshalbwoche. halbwochen sind es bei mir ja immer, montag, dienstag, mittwoch, danach geht es in den freieren teil der arbeit, donnerstag, freitag, samstag und sonntag. da bin ich also jetzt.

den tag locker begonnen, ohne großen plan, obwohl ich nicht einmal länger liegen geblieben bin. das hätte ich mir durchaus leisten können, heute gab es wirklich nicht viel. na gut, es gibt immer viel, aber manchmal ist es auch einfach gut. dann ist mit dem aufwachen schon klar, das es an diesem tag viel nicht braucht. weil nicht viel geht, und tatsächlich auch nicht viel muss.

also den tag mit ein bisschen spielerei begonnen und endlich einmal writer von libre office näher angesehen. das heißt, nicht blöd herumgetippt, sondern funktionen verglichen und einstellungen ausprobiert. mein ms word ohne abo ärgert mich ja nun schon seit langem damit, dass es kein automatisches speichern außerhalb der hauseigenen cloud mehr erlaubt. das ist grausam und gefährlich und nervt ungemein.

was soll ich sagen. writer gefällt, auch wenn mich die kompatibilität zu word-docx doch ein wenig ängstigt. das kann gar nicht funktionieren. das sagt mir mein word-verständnis, das sich in jahren, jahrzehnten zu einer objektiven gewissheit entwickelt hat. dementsprechen werde ich also die aktuell fast 200 seiten starke, ohnehin einigermaßen verhunzte datei nicht einfach so in writer weiterbearbeiten. danach aber werde ich wechseln, peu á peu, zumindest für den bereich des schreibens. und das sehr behutsam, mit wenig wechsel zwischen otd und docx. alles schön sauber und geregelt. das sind ja keine übermäßig komplexe dateien, die ich in diesem bereiche verfasse. fast nur text, wenig kopf- oder fußnoten, meist auch keine ausgefuchste struktur. nur das mit den kommentar- und änderungsfunktionen. aber mal sehen.

so ging der tag. mit etwas spielerei, danach ein wenig arbeit, einkaufen und physiotherapie. ärger auch, als mich ein autofahrer anstänkern musste, weil er rückwärts auf den fahrradweg einparken wollte, auf dem aber ich mit dem rad mich befand. so ist berlin.

gestern bereits habe ich die zahnärztin überrascht, weil die frisch eingesetzte untere implantatkrone nach ziemlich genau zweieinhalb wochen zu wackeln begonnen hatte. das sei ihr auch noch nicht passiert, meine sie. wie in dem moment, als mir die hälfte einer alten krone in den rachen rutschte, dass ich sie nur noch schlucken konnte. diesmal stellte sich beim nachsehen heraus, dass sich die schraube tatsächlich gelockert hatte. oder möglicherweise gar nicht erst richtig angezogen worden war.

jetzt ist alles wieder gut. es ist eine neue schraube eingedreht, und ich bin gespannt. außerdem erfuhr ich, dass meine zwölf jahre alte beißschiene, die nach den ganzen umbauarbeiten ja nunmehr nicht mehr passt, inzwischen keine kassenleistung mehr ist. und mich noch einmal über dreihundert euro kosten würde. also wirklich, die entscheidung darüber habe ich jetzt erstmal vertagt.

schreibzeit/93

genau wie ich die reflektion auf den jeweils aktuellen text hier sträflich vernachlässige, vergesse ich auch, meine schreibzeiten zu begleiten. (das reimt sich, ich lass das einfach mal so.) wenigstens ein bisschen sollte ich das tun, wobei natürlich das eine mit dem anderen zusammenhängt. und das nicht nur am rand, sondern mit großen, sich flächig überschneidenden bereichen.

seit donnerstag also bin ich wieder in der mühle an der schwarzen elster, um das fünfte kapitel zumindest soweit abzuschließen, dass ich es als eine erste lesbare fassung vertreten kann. das ist gelingen, das kann ich sagen. ich mache jetzt, am ende der schreibzeit einen vorläufigen haken dahinter. damit ist natürlich noch lange nichts gewonnen, es ist noch viel zu tun. ich sehe es jedesmal, wenn ich in die datei hineinsehe. dann will ich sofort an die tastatur, um etwas zu ändern. mitunter tue ich das, weil es einfach sein muss. tiefer will ich jedoch nicht mehr da hinein, einstweilen.

die jetzige fassung ist also lediglich eine garantie, dass ich beruhigt weitermachen kann. und damit wollte ich mir zeit lassen, so die planung. mich den restaugust und den gesamten september einem entspannten finden, ohne zu suchen und nebenbei ein bisschen bauen und basteln widmen. müde bin ich ohne ende, im körper und im hirn.

aber wie das so ist, wenn die umgebung und die impulse nun einmal da sind, und es darüber hinaus zeit gibt. ausreichend zeit, denn das aktuelle kapitel habe ich schon am freitag abend für ausreichend bearbeitet erklärt. danach geht es eben weiter, immer weiter. kapitel sechs.

schreibzeiten gibt es ja an orten, die ich extra dafür besuche. und es gibt sie zu hause, auf der arbeit, bei der arbeit, irgendwo anders in berlin. da muss ich sie halt nur für wahr und wichtig nehmen. genau das ist durchaus schon in den tagen vor meine anreise passiert, ein wildes durcheinander. das habe ich notiert, ohne linie und ohne plan, aber immerhin. unzufrieden war ich damit, aber es stand ja auch noch gar nicht an. vor ein paar tagen saß ich noch fest im fünften.

weil ich also nicht nicht arbeiten kann, obwohl ich kurz versuchte habe, das zu tun. samstag vormittag war das wohl. gegen mittag bereits saß ich dann da und habe das folgekapitel sortiert, eine grobe reihenfolge angelegt, das alles ein bisschen herumgeschoben und das personal konkretisiert. und recherchiert natürlich. aus all dem folgt unmittelbar, dass ich entscheidungen treffe, die sich aus all dem ergeben. vor allem aus den recherchefunden, aber auch aufgrund der konstruktion. so steht diesem kapitel jetzt ein zitat voran, was bei allen anderen nicht der fall ist. doch das ist gut, damit vermittelt sich eventuell der zeitliche abstand, der dazwischen steht. dreizehn jahre. außerdem teilt sich, oder teile ich, wer weiß das schon, kapitel sechs, das nunmehr also das aktuelle ist, in wiederum drei teile, die alle einen titel erhalten sollen. keine nummern, das geht einfach in diesem text nicht.

auch diese überschriften sind gefunden, zumindest zwei davon stehen bereits fest. denke ich. alle in englisch, weil das gesamte kapitel dort spielt. bei der letzten überschrift weiß ich noch nicht. das kommt dann später, am ende. bevor es das richtige ende gibt.

es ist ganz schön viel ende in diesem text. stelle ich gerade fest.

schreibzeiten, besonders solche außerhalb des alltags, bringen fast ohne ausnahme immens viel zutage. machen möglich, was meist das schwerste ist. nach einem ende zu einem neuen anfang zu finden. und das ist es, ohne frage, auch wenn es nur ein neues kapitel desselben textes ist.

zahn um zahn

schon wieder beim zahnarzt gewesen. das wird langsam zu meiner lieblingsbeschäftigung, könnte ich an dieser stelle behaupten. ist aber natürlich nicht so, ganz und gar nicht. und es wird auch nie so sein.

die letzten drei termine, innerhalb von knapp zweieinhalb wochen, waren wirklich kein spaß. ein bisschen zu viel und ein bisschen zu schnell, ohne ausreichend zeit zur erholung. ich hatte kurz überlegt, ob ich das nicht alles ein wenig entzerren sollte. mich dann aber dagegen entschieden, weil es ja letztendlich nicht hilft. mund auf, und durch, könnte man sagen. heilung kommt nach der qual. ist doch immer so. oder?

schluss mit den dummen sprüchen. heute wurden die einstweilen letzten ersatzteile eingebaut. anprobiert, wie die zahnärztin meinte. so wie bei der der maßschneiderei. das dauert und dauert, heutzutage. ich kann mich nicht erinnern, dass das früher auch so war. aber, wer weiß. die zahnärztliche brückentechnik hat sich in den vergangenen zwanzig bis dreißig jahren sicherlich weiterentwickelt. und eherlich gesagt: ich mag das, wenn etwas detailgenau gearbeitet und persönlich konfiguriert wird, bevor es fest in meinen körper verbaut wird. damit steigen die chancen, dass das alles eine gute weile halten wird, am besten bis zuletzt. da ich nicht rauche, spielt mir da bestimmt auch das zahnfleisch einen strich in die rechnung. denke ich mal, hoffe ich.

bis september bleiben mir noch zwei termine, beide mit eher harmlosen anliegen. vorwiegend kontrolle und eventuelle letzte feinheiten. dann eine neue beißschiene, die alte passt nun wirklich nicht mehr. ganz zuletzt gibt es dann die rechnung. dann wird es richtig fett. juchee!!!

ps: ja, ich schaue immer wieder in den spiegel und fletsche die zähne. ich kann es nicht recht fassen, dass jetzt alles weiß ist. bis auf ganz hinten eine krone, aber die sieht wirklich niemand. da war ich eben selbst ein bisschen überrascht. ich denke auch, dass das blanke metall womöglich nie wirklich aufgefallen sein kann. weil ich ja niemals so die zähne fletsche. aber natürlich weiß ich, dass das alles wirklich anders war. ich weiß es!

pps: seltam ist es auch, dass nun beide seiten gleichzeitig einsatzbereit sind. also ganz bald, wenn die nachschmerzen auf der heute gerichteten seite abgeklungen sind. das gab es auch seit jahrzehnten nicht. ich weiß nicht einmal, ob ich noch weiß, wie das geht. in den letzten jahren war da immer irgendwo eine baustelle mit einschränkender wirkung, und ich musste mein essverhalten anpassen.

ppps: done!

zum beispiel

manche nächte sind ruhig. heute, zum beispiel, ist es jetzt schon – oder jetzt gerade – sehr still. keine autos, keine stimmen, keine menschen.

manchmal sind auch ausgerechnet die dinge, um die ich mich eine weile zu drücken versuche, richtig leicht. die befestigungplatte für das topcase hinten auf den motorrad, zum beispiel, deren befestigung am gepäckträger sich an einer stelle gelöst hat. das passiert wohl bei einer einzylindrigen maschine, davon habe ich gehört. um das wieder festzuschrauben würde ich das case lösen müssen, das war mir klar. das prinzip schraube und mutter, das funktioniert nur gekontert. nun hat mir aber der mechaniker, der das alles zusammengebaut hat, erklärt, dass eben das nicht so einfach sein würde. obwohl das case extra gerade so gebaut ist, dass man es mitnehmen kann. es hat sogar einen tragegriff.

weil ich aber eigenwillig bin, immer noch, in meinem alter! deshalb ist das case falsch herum abgebracht, deshalb muss es nach vorn, zum sitz hingeschoben werden, um sich aus der verankerung zu lösen. das habe ich bislang noch nicht gemacht, seit eineinhalb jahren, aber siehe da: es war kinderleicht. deshalb ist die befestigungsplatte nun also wieder vollständig befestigt. ganz einfach.

außerdem noch der rechte spiegel, zum beispiel. das war ein bisschen anders, und eigentlich gar nicht so einfach. zuletzt, also heute nachmittag, zwar irgendwie doch. aber zuerst hatte ich mit den neuen, größeren spiegeln so meinen ärger. mit dem rechten hab ich einfach mal das aluinnengewinde vermurxt, so sehr, dass da ging nix mehr. damit musste ich zum fachschrauber meines vertrauens. der hat eine art stahlspirale eingebaut, in die sich der spiegel wieder problemlos einschrauben ließ. nur stand er dann nicht richtig, ich konnte ihn nie dahin drehen, wo ich ihn haben will.

auch da wollte ich nicht ran, weil hebelwirkung und so. vielleicht weil ich mich tatsächlich dem neuen gewinde nicht so recht zu trauen traute. obwohl mein schraubermeister meinte, dass das nun wirklich besser sei als das andere, weil ja nun kein alu mehr. am ende ging das (fast) ohne maulschlüssel, mit bloßer hand. (hoffe ich. richtig testgucken geht ja erst beim fahren.)

letztes beispiel, die neue akkudruckluftpumpe. unter all den vielen schönen werkzeugen, über die ich mich immer wieder ganz doll freue, bei jedem einsatz, liegt dieses jetzt schon so unglaublich weit vorn. ich pumpe alles, die fahrräder und das motorrad sowieso. und es ist wirklich so eine erleichterung, morgen einfach mal kurz runtergehen zukönnen, den druck zu prüfen, zu korrigieren. einfach so, ohne nach einer passenden tankstelle zu suchen, mit einer dieser widerlichen neuen luftmaschinen, die, erstens, geld verlangen und, zweitens, auf mororräder einfach nicht passen.

das muss ich also nicht mehr, bevor ich dann am donnerstag wieder in die mühle fahre.

zum schreiben.

dentals

völlig vergessen zu erwähnen habe ich, dass ich in dieser woche gleich zweimal eine zahnäztliche verabredung einzuhalten hatte. einmal gleich zu anfang der wochen, am montag, wo mir die zwischenzeitlich hergestellten ersattzteile auf der linken seite eingebaut wurden. dann ein weiteres mal, nur ein paar tage später. ich weiß nicht, warum ich dem zugestimmt habe. ich hatte sogar kurz die idee, wenigstens einen termin zu verschieben. hab ich dann aber nicht. ich weiß auch nicht.

der einbautermin hat glatt mal über zwei stunden gedauert, aber das ging noch so. vor allem, weil ich viel leerlauf hatte. immer wieder mussten die bauteile angepasst werden. sehr intensiv angepasst, was mir aber nur recht ist. das soll schon alles schön werden.

beim zweiten termin stand wieder deutlich mehr behandlung an. brückenabriss rechts, mit anschließender restzahnversorgung, sowie -aufbereitung, dann abdrucknahme und versorgung mit einem provisorium für die kommenden vierzehn tage. leider sind bereits die abrissarbeiten völlig entgleist. über eine stunde wurde durch milimeterdicken medizinischen stahl (das denke ich zumindest) gefräst, doch das ding wollte und wollte sich einfach nicht von mir trennen. dabei habe ich es wirklich nicht geliebt, von allerersten tag an, bis jetzt, an die dreißig jahre später.

aktuell habe ich also wieder mal die fresse dick. die mundschleimhaut vor allem, die zungenspitze und den gaumengrund. an der stelle, wo der herr (jawohl!) zahnarzthelfer (nein, zahnmedizinischer fachangestellter, so heißt das heute.) den fetten sauger abgestützt hat. kräftig, wie mir scheint. denn ganz besonders die stelle ist dick und wund, als hätte er nachhaltig dort hineingeschnitten.

essen und kauen kann ich gerade nur so mittelmäßig. auf der linken seite ist zwar alles fertig, aber es ist so neu, dass mein körper das nicht versteht. an die zwei jahre war dort alles stillgelegt, da will ich mal nicht so sein. das wird schon werden. die rechte seite dagegen gibt sich mächtig malträtiert. kein wunder, die hitzeentwicklung bei der stundenlangen fräserei habe ich durch die betäubung hindurch deutlich gespürt. immer wieder mussten pausen gemacht werden, auch für den bohrer. (nicht die zahnärztin, nein.) jetzt ist im ruhezustand alles okay, aber beim auch nur leistesten druck wird es blöd. richtig blöd. und das war die seite, die die letzten jahre die arbeiten komplett übernehmen musste. was allerdings problemlos funktioniert hat.

und nun? heilung ist ein wundersames element im leben. (wirklich wahr, ein wunder!)

ob ich das alles so gewollte habe? natürlich nicht, aber doch ja. selbstverständlich!

alles daran ist wichtige sanierung, die genau jetzt erledigt werden muss. bevor ich all das nicht mehr bezahlen kann, das muss also alles supergut werden. weil es für den rest halten soll. dass nebenbei auch sämtliches sichtbar glänzende metall aus meinem mund verschwindet, ist eine randerscheinung. die mich aber womöglich am meisten berührt. tatsächlich kann ich es kaum fassen.

immer wieder nehme ich einen spiegel zur hand und zeige mir die zähne. die sind ein bisschen schief, da ist diese große lücken in der mitte oben, und sie haben auch nicht so eine unnatürlich schneeweiße farbe. das ist mehr so reinweiß, obwohl ich nie geraucht habe und auch keinen rotwein trinke, kaffee gibt es auch nur einmal am tag.

was ich im spiegel sehe ist, dass mir mit weißen zähnen (zahnersatz, eigentlich) die sichtbare armut verloren geht. ebenso das stigma der selbstvernachlässigung. über jahre und jahrzehnte ließ sich das nicht verbergen, egal was passierte. gegen armut hilft keine intelligenz, nicht einmal klugheit, schon gar kein schreiben, wie es kaum jemand kann. die zumutung bleibt, die die physische gegenwart für andere bedeuten mag. und der ekel, der eigene vor allem. vor mir selbst. das hört nicht auf.

ich bleibe gespannt. hinter all dem steckt noch so viel mehr, das kann und will ich nicht vollständig hier ausführen. vor allem, weil ich gerade darüber schreibe. über alles, den gesamten komplex. irgendwie anders, aber dennoch.

grundsätzlich: zähne zu haben, die funktionieren, ist ein glück. das habe ich von kind an vor augen gehabt. und auch mich selbst hat es in folge viel nerv gekostet im leben. aber jetzt, bald wird es so gut sein, wie schon lange nicht.

bienenstiche

es soll wohl nicht sein, ich komme hier nicht hinterher, nicht einmal mit ein klein wenig alltag. ganz zu schweigen, vom schreiben über das schreiben. meine tiefe bewunderung all denen, die sich tagtäglich dem tagebuchbloggen widmen. das ist unfassbar, immer noch.

ja, ich war dann im regen unterwegs letzte woche, ein kleines bisschen zumindest. solange ich noch in berlin war. danach hatte ich die dunklen wolken immer nur im rücken, anders gesagt in den spiegeln. gefahren bin ich also nahezu ständig in den sonnenschein, da gibt es durchaus schlimmeres.

dass das schreib-retreat noch keine woche her ist, also dass ich im grunde vor genau einer woche erst so richtig in diese einzigartige zeit eingestiegen bin, das wundert mich ein bisschen. aber es ist so, zur sicherheit habe ich gerade den kalender geöffnet und nachgesehen. daran erkenne ich auch selbst, wie irre meine zeit gerade ist. die ausarbeitung des aktuellen kapitels, das das vorletzte sein soll und sein wird. danach gibt es nur noch ein paar seiten epilog, ohne dass dieser so genannt werden soll.

ich fasse zusammen: es ist wunderbar gelaufen mit der überarbeitung vor ort. ich hatte nicht erwartet, das kapitel ganz zu schaffen, demzufolge liegen hier noch zirka zwanzig seiten. die müssen in knapp zehn tagen fertig sein, denn kurz danach geht es gleich wieder in die mühle, unter anderem für das coaching des gesamten kapitels. ich hoffe, das dann im august ablegen zu können, um ganz bald das nächste, das letzte zu beginnen. aber vielleicht mache ich auch mal ein bisschen pause, einen monat oder so.

das wetter in der letzten woche war wunderbar. nicht so heiß, wie im letzten jahr, sondern angenehm arbeitstauglich mit nur wenig regen. und auch menschlich war das treffen so gut besetzt, dass ich es mir besser kaum vorstellen kann. menschen, die schreiben und darüber reden wollen und können. was gibt es besseres, schöneres. denn das ist reden über das leben.

weniger schön war, dass mir auf der noch angenehmeren, durchaus trockenen und warmen rückfahrt eine biene in den linken ärmel geraten ist. und dort sogleich kräfig zugestochen hat. wen wundertes, mich nicht. das hätte ich an ihrer stelle vermutlich auch getan, obwohl, ich weiß nicht recht. immerhin bin ich informiert darüber, dass das meinen sicher tod bedeuten würde. der tod meiner biene war es. ich fand sie, bzw. die vordere hälfte von ihr, am tag darauf zwischen den leergeräumten gepäckstücken.

was soll ich sagen: tut richtig weh so ein bienenstich. und tut ganz schön lange weh, wenn man auf irgendeiner brandenburger landstraße nicht so einfach mal anhalten kann, um nachzusehen. für das nächste mal überlege ich mir, ob ärmel über die handschuhe, nicht umgekehrt, weil es dann ein wenig durch die jacke lüftet, die richtige entscheidung ist.

nicht ganz richtig

keine zeit für nichts. neben der notwenigen heilzeit für zunge und zähne gab es noch: die verfertigung der steuern, den alljährlichen stromanbieterwechsel, das (letzte) queertangofestival mit meiner (letztmaligen) tatkräftigen hilfe, mitten dazwischen zehn seiten textüberarbbeitung aus dem fünften kapitel wegen abgabetermin für das schreib-retreat, das morgen beginnt.

das wetter ist denkbar unpassend, ich bereite mich also auf eine regenfahrt vor. nun ja. lange her, sicher sechs oder sieben jahre, dass ich fahren musste, egal welches wetter. außerdem erinnere ich mich an die eine regenfahrt von zürich bis ins ruhrgebiet. mit der kleinen 125er damals, die keine 100 km/h brachte. herbst 82 muss das gewesen sein. geregnet, also so richtg, hat es von basel bis köln, dreizehn stunden, wenn ich mich recht erinnere. und ich hatte keinerlei vernünftige regenkleidung. die plastiktüten, die ich über die schuhe gezogen habe, klebten bald an den krümmern, und die „regenjacke“, die ich über die lederjacke gezogen habe, war eine fürs fahrrad. die war nach einer stunde durch, kaum in deutschland saß ich im wasser. bis zum abend habe ich nicht angehalten, nur zum tanken, habe nicht gegessen oder getrunken, war nicht pinkeln. (naja, das weiß ich nicht mehr.) zu hause angekommen habe ich mich in die wanne gelegt und am nächsten morgen um acht war ich auf der arbeit. in der lehre bei karstadt.

heute sieht das anders aus. die klamotten sind nicht mehr aus leder, und sie sind regendicht. so hieß es zumindest vielversprechend beim erwerb. das wird sich dann jetzt mal zeigen müssen. jacke wie hose sind protektorenbewehrt, das helmvisier beschlagsicher, nur die brille nicht, wie immer. der navi ist geladen, die helmlautsprecher auch. selbst das gepäck ist wasserdicht, das hoffe ich zumindest.

so ausgestattet fahre ich nur knapp drei stunden, etwa hundertundfünfzig kilometer. wenn ich mich entschließen sollte, doch autobahn zu fahren, geht es sicher noch schneller. das weiß ich aber noch nicht. außerdem fahre ich aus dem regen hinaus, gen süden. das ist erfreulich. ich sollte nur recht früh los. das heißt: mit wecker.

das ärgernis ist also überschaulich. und es ist so: eigentlich freue ich mich auf eine gemütliche fahrt. aber doch nicht so ganz richtig.

mit biss

zahnarztbesuche haben es ja durchaus in sich mitunter, und ich habe in dieser hinsicht noch so einiges vor mir in den kommenden monaten. der erste termin in dieser woche hat mich gleich mal umgeworfen, obwohl nichts wirklich dramatisches vorgefallen ist. und auch nicht beabsichtigt war.

an die vier statt der geplanten zwei stunden hat es dann aber doch gedauert, inklusive dem verschlucken einer halben metallkrone und einem kräftigen zungenbiss, der dann auch noch mit ätzender flüssigkeit getränkt wurde. die war vermutlich nur für die freiliegenden zahnreste gedacht, die anschließend wieder mit kronen versehen werden. das zeug gelangte mir aber bis in den hals und eben auch in die frische wunde recht weit hinten in der zunge. von all dem merkt man ja lange nichts, da ist ja quasi alles betäubt. und das soll es ja auch.

gemerkt habe ich es dann doch, und zwar in form von ohrenschmerz. dann war da eine menge blut und das versprechen der zahnärztin, dass ich damit noch ein paar tage zu tun haben würde. womit sie recht behalten hat. jetzt ist es sonntag abend, und ich kann immer noch nicht schmerzfrei kauen und schlucken. auch schlafen ist so eine sache, ich darf nicht auf der gesichtsseite liegen. tue es aber natürlich doch, ohne es recht zu merken. das rächt sich dann beim aufwachen.

das sind keine schönen aussichten, aber am ende sitzen mir dann zwei zähne mehr im mund, dazu zwei frische kronen und eine ebenso frische brücke. das ist ja dann auch was.

daneben hantiere ich mit all dem zeug, was ansteht. vor allem mit den steuern, das ist das schlimmste, jedes jahr auf neue. seit heute nachmittag sieht es aber so aus, als hätte ich den stapel langsam im griff. immerhin ist alles schon ganz manierlich sortiert, da fehlt nicht mehr viel. dann muss ich das alles nur noch in das programm hacken, das dauert natürlich. so ein, zwei nachmittage vielleicht. aber damit ist das absehbar.

außerdem ein bisschen übersetzen, ein bisschen ins büro und ein bisschen auch ans schreiben. das fünfte kapitel wartet auf seine überarbeitung. auch da ist alles vorbereitet, liegt rechts von mir auf dem schreibtisch.

back in berlin

schon seit montag, und wie soll ich sagen? es scheint, dass ich die hitze mit hergebracht habe. also die bullenhitze, die eine*n in die knie zwingen kann, wenn man nicht aufpasst. also sitze ich den ganzen tag im soweit es irgend geht abgedunkelten raum. ein hoch auf die möglichkeit des home office, wobei auch das durchaus anstrengend war. heute.

gestern war ich vor ort im büro, mit dem motorrad unterwegs. endlich wieder, nach fast drei wochen. dass ich da ganz eindeutig auf entzug komme, das ist ziemlich offensichtlich. und das muss ja auch, denn dieses ding ist eine kleine glückseligkeit. immer wieder, ich habe aufgehört zu zählen, werde ich auf offener szene bejubelt. wenn ich die kiste abstelle, wenn ich losfahren will, an einer ampel, auch bei der fahrt. immer und immer wieder. das ist so toll!

bis morgen soll die temparatur um über zehn grad fallen, bislang ist davon kaum etwas zu spüren. es ist noch immer an die dreißig. aber das wäre gut, denn morgen beginnt ein erneutes zahnärztliches prozedere, das sich bis september ziehen wird. sechs bis acht termine, ich weiß es noch nicht so genau, wo dann so einiges an- und umgebaut, also final repariert wird. das ist aber auch zeit!

für mich wäre es also mehr angemessen, wenn es morgen tatsächlich nicht so heiß sein könnte, wie es heute war. wie es immer noch ist. denn das mag ich mir nicht so recht vorstellen, wie sich auf zwei stunden angesetzte zahnärztliche handlungen bei einem solchen wetter auf mein gemüt und meinen kreislauf auswirken mögen. nein!

durch all das hindurch versuche ich, mich zu konzentrieren. nur drei dinge stehen an neben alltag und job: freiberufliche erledigungen, weil die kreditkarte sich doch recht belastet zeigt derzeit, die steuererklärung vierundzwanzig zum ende des monats, und die überarbeitung der teile des fünften kapitels, die ich für das schreib-retreat brauche. und zwar in exakt zwölf tagen.

alles andere ist ein anderes.

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