am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

heilphasen

das wochenende über bei einer freundin in hamburg gewesen. eigentlich für reines sitzen und schweigen => zen. das hat dann aber covid-bedingt erst gar nicht, dann nur so halb stattgefunden. also waren wir frühstücken im leonar, sind viel fähre gefahren, mit dem deutschlandticket, und durch die besucherebene der elphi gelaufen. alles in wind und wetter, so richtig hamburgisch. am abend dann spontan ins theater gegangen, rein zufällig sogar in eine premiere => ágota kristóf => das große heft.

ärztlicherseits war das alles ausdrücklich erlaubt. mehr zumindest als möbel bauen, wasserhähne reparieren oder auch nur das durchprobieren aller vorhandenen pc-mäuse. die im übrigen allesamt weder mit der volleingewickelten pranke, noch mit dem inzwischen verhältnismäßig dünnen daumeneigenverband so richtig funktionieren wollen. für ausflüge hingegen braucht man nicht so viel die hände, da läuft man nur und schaut, und lässt zwischendrin andere für sich kochen. am schwierigsten war der applaus, aber der musste. absolut.

sehr entspannend, das alles. nervig war dann nur die rückfahrt mit der bahn, aber das so richtig. zirka eine stunde stillstand vor spandau. totaler stillstand, gespickt mit gelegentlichen launigen updates, die jeweils die wartezeitprognose ausweiteten. aber keine erklärung* lieferten. heute also: fahrgastrechte recherchieren*, überweisung anfordern.

außerdem einen blick auf die wunde gewagt und neu verbunden. scheint recht stabil, jedenfalls kein nachbluten mehr, obwohl ich fast damit gerechnet hatte. wegen applaus! abgeschwollen ist der daumen auch schon ein wenig und ziemlich blau, wie ich jetzt erste sehe. nicht nur die fäden, ich hab schon wieder vergessen, sie zu zählen. neben dem leichten schmerz, wenn ich mich vergreife, spüre ich jetzt auch die angekündigte taubheit. das wird wohl ein bisschen bleiben, ich hoffe nicht für immer. aber die feinen tastnerven haben bei solchen prozeduren definitv keinen spaß, können aber wohl auch keinerlei rücksicht erwarten.

* später dann: weiche kaputt, einzeilige schienenverkehrsabwicklung.

** „googlen“ ist nicht mehr. dieses wort habe ich entgültig abgeschafft, das kann man ja noch noch einmal buchstabieren.

postoperativ

um es kurz zu fassen: die op war eine erfahrung, ja. allerdings insgesamt betrachtet deutlich unschön, außerdem in der durchführung letztendlich nicht ganz unkompliziert. egal. jetzt ist es erledigt und damit wohl auch gut.

die medizinische operationdurchführungsmaschine scheint mir nicht besonders menschenfreundlich zu sein. informationsgespräche dienen nahezu ausschließlich der (sicherlich wichtigen) erfüllung der standards und der erfüllung versicherungsrechtlichen notwendigkeiten. weit weniger jedoch der patient*innenaufklärung. darüber hinaus herrscht die annahme, dass patient*innen vorwiegend beruhigt werden müssen, nicht so sehr informiert. was zu einer zum teil desolaten kommunikation, besser gesagt zu einer nichtkommunikation führt.

zumindest in meinem fall, denn ich wünsche es nicht, definitiv NICHT, in einem tonfall angesprochen zu werden, der selbst dem einen oder anderen kindergartenkind gegenüber unpassend sein könnte. ich wünsche auch NICHT, dass meine körperteile im diminutiv, also einer verniedlichung, betitelt werden. ebenso ekelt es mich, wenn ein alter knacker von narkosearzt (etwa so alt und knackig wie ich) ein angebotenes beruhigungsmedikament als „begrüßungssekt“ bezeichnet. NEIN! besonders widerlich ist es allerdings, wenn medizinisches gerät, das offensichtlich auf meinem körper abgelegt werden muss, ausgerechnet auf meinem schambein landet. das heißt eigentlich noch ein klein wenig tiefer, also direkt auf den punkt. ob zufall oder absicht, danach frage ich lieber nicht.

alles das geht gar NICHT!

auf dem tisch dann hat mein ohnehin extrem stressanfälliger blutdruck mächtig zugelegt, so richtig gezeigt, was er kann. vermutlich auf grundlage meines ja nun doch sehr lange zurückliegenden permanenten stresszustands als kind. (anders kann ich mir das nicht erklären, normalerweise bewege ich mich im normalen oder hochnormalen bereich. das prüfe ich täglich, besonders in meinem akut so überhaupt nicht stressfreien alltag.) damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, und wohl auch sonst niemand. die durchführung der op war wahrscheinlich nur möglich, weil sie insgesamt nur ein paar minuten gedauert hat. aber genau verstanden habe ich das alles noch nicht.

die gesamte prozedur, von einem tag auf den nächsten, hat mich über ein kilo gekostet. und auch sonst gibt es da viel, dass ich in diesen tagen noch durchdenken oder womöglich überhaupt erst mal erfassen muss.

ansonsten: der aufgeschnittene daumen tut kein bisschen weh, von anfang an. es sei denn ich stoße irgendwo blöd an. er ist mit fünf oder sechs stichen genäht und blutverschmiert unter dem verband. ich habe gerade mal selbst gewechseln. außerdem ist er gut geschwollen, dass ich ihn nur wenig gebrauchen könnte, selbst wenn ich es wollte. zum glück bin ich handwerklich begabt, die verbleibenden vier finger haben mit freuden zu lernen begonnen.

krankgeschrieben bin ich auch, bis zwei wochen nach der op die fäden gezogen werden können. ich bin also zu hause und tue sehr, sehr wenig. das ist auch selten. also letzteres.

präoperativ

morgen also statt an die arbeit, an den schreibtisch, ziemlich früh los zu der kleinen op an der hand. es ist nicht so, dass ich mich sorgen würde oder besonders aufgeregt bin. es ist mehr so wie lampenfieber. wie wenn ich auf die bühne hinaus muss und lesen. oder einen vortrag halten. und es ist nichts gegen die fast vierstündige kieferchirurgische schlacht vor einem jahr. das war eine körperliche herausforderung, nach der man mir das blut aus dem gesicht wischte und einen wattebausch zum draufbeißen gab. dazu noch einen zweiten als ersatz und ein cool-pack. das fand ich nett, aber später tauchte es ziemlich überteuert in der rechnung auf und wurde in die berechnung der zusatzvbersicherung natürlich nicht einbezogen.

dass um die kleine geschichte jetzt im vorfeld so ein bohei stattfindet, hat mich zuerst irritiert, dann verärgert. vor allem, weil ich irgendwie immer falsch lag, die falschen fragen stellte und mitunter völlig unsinnige antworten erhielt. ganz am ende erst, als alles gelaufen war, habe ich begriffen, dass all die nötigen absprachen und informationsgespräche in solchen fällen ohne jegliches individuelles hintergrundwissen stattfinden. es handelt sich um fragebögen oder fragelisten, die schlicht abgehakt werden müssen. um einen vorgegebenen prozess zu vervollständigen, so geht die medizinmaschine.

ja, das hätte ich wissen können. vielleicht sogar wissen müssen. und ganz ohne zweifel funktioniert es so, wie es ist, doch auch ganz wunderbar. oder?!

dann liege ich also zum ersten mal so richtig unter dem messer morgen vormittag. eine viertel stunde, vielleicht zwanzig minuten, viel länger nicht. ich bin gespannt. ich bin auch neugierig, das war ich von anfang an. ich gehe davon aus, dass ich enttäuscht sein werde. und anschließend eine woche oder länger vielleicht mit einer deutlich eingeschränkten rechten hand zurecht kommen muss.

nun ja. auch das könnte spannend sein. oder nicht.

herbst

nebenbei steigere ich aktuell meine ärztinnenbesuchfrequenz. ganz im trend offensichtlich, das wird ja gerade mal wieder angeprangert. so sehr, dass dafür bestimmt demnächst wieder eintritt gezahlt werden muss. drei verschiedene ärztinnen waren es in diesem monat, alle aus einem anderen fach. so ist das wohl im alter, früher wusste ich gar nicht was das ist: ein arzt oder eine ärztin. doch inzwischen ist das alles recht sinnvoll. sogar, dass ich seit heute sechs bis sieben solche termine im november wahrzunehmen habe, und einen dann noch im dezember. nur einen! (bis jetzt.) aber ein wichtiger. endlich wieder eine rheumatologin gefunden, das ist gar nicht so einfach.

hauptberuflich schreibe ich, aber natürlich nicht, wenn ich nebenberufliches zu erledigen habe. und wann hätte ich das nicht. die übersetzungen fangen langsam wieder an zu kaufen, das ist gut. rein finanziell betrachtet. der rest spielt sich an fixen tagen ab, auf die ich keinen einfluss habe. oder zumidest nur wenig. zwischen all dem bin ich nach der umstellung der uhr vor ein paar tagen absurd wintermüde. dabei ist es richtig warm draußen, windig und nass, also noch gar kein richtiger winter. die gefallenen blätter matschen am boden. und wenn nicht alles nass ist, dann röchel und schniefe ich. pilzsporenallergie.

immerhin, die kommenden drei tage sind so gut wie frei für mich allein. also zum schreiben. etwas über drei seiten, heute nach acht uhr abend begonnen. immerhin. zwischendrin schaffe ich es vielleicht noch, endlich die nötige technik für die umstrukturierung meines heimnetzwerks zu besorgen. vodafone ist da wirklich nicht hilfreich. wen ich auch anrufe, alle erzählen mir etwas anderes, und nichts davon stimmt. immer wieder warte ich, aber nichts passiert. das ganze kostet mich nun schon fast zwei monate, ohne jeglichen fortschritt. das ist eine wahre herausforderung.

sollte ich auch noch dazu kommen, den balkon abzuwracken und den herd zu putzen. ich fiele aus allen wolken.

lästig

immer wieder dieses zeug, manchmal habe ich ja keine lust mehr auf all das. die sache mit dem finanzamt ist gut ausgegangen, sehr gut sogar. (arbeitsraum und reisekosten als autor*in wurden offensichtlich vollumfänglich anerkannt. damit hatte ich kaum gerechnet, aber ich bin nun wohl vom finanzamt anerkannte autor*in. na immerhin, wenn auch sonst nirgends.) dennoch gibt es noch eine frage, und ich weiß nicht, wie ich die stellen soll. und wem. oder ob ich deshalb gegen den bescheid einspruch einlegen sollte. so etwas nervt, nicht weil es richtig oder falsch oder ungerecht ist. es nervt, weil es dauert und mich zeit und energie kostet.

zwischen arbeit und arbeit immer wieder arzttermine statt schreiben. immer noch zahnarzt, obwohl die neue brücke vielleicht doch langsam ruhe geben möchte. und die ebenso notwendige, wie auch schweineteure beißschiene zu einem nicht unerheblichen teil von meiner zusatzversicherung gezahlt werden wird. außerdem auf rheuma-doc-suche, was wirklich schwierig ist. seit monaten jetzt schon, aber diesmal sieht es gut aus. erster testtermin ist fix. ganz nebenbei noch eine kleine OP gewonnen, auf eigenen wunsch, immerhin. zum ersten mal also ein körperinvasives geschehen außerhalb des mundraums, tumorentfernung am rechten daumen. nix dolles, ein lästiger rheumaknoten. aber doch auch irgendwie stress, wenn ich mich näher damit beschäftigte. mein ganzer rechter arm wird lahmgelegt, und dann winzig kleine nerven und anderes zeug beiseitegeschoben, um die wucherung beseitigen zu können. neben vielem anderen, was wenig wahrscheinlich ist, kann eine taubheit zurückbleiben. hoffentlich nicht gleich im ganzen arm.

nicht zuletzt spielt sich der blutdruck mächtig auf unter all dem zeug, was so ganz nebenbei zu erledigen ist. und beruhigt sich nur, wenn ich schreibe. oder schlafe. oder träume. gutnacht.

seit vier tagen wieder in berlin, und alles ist voll mit arbeit und erledigung. was auch sonst?

die rückfahrt war lang. zum einen war sie nicht so geplant, aber die ursprünglich gebuchten züge gab es einfach nicht mehr. immerhin bekam ich rechtzeitig bescheid, allerdings verlängerte sich die zugsitzerei dadurch um einiges. des weiteren also war ich also zirka zwölf stunden unterwegs.

anschließend kaum geschlafen, am montag gleich in die arbeit, dienstag und mittwoch auch. alles wie immer. zwischendrin verschollene pakete suchen, zahnersatzrechnungskosten überschlagen, arzttermine wahrnehmen und neue machen. immer noch zahnarzt, zusätzlich und ganz neu: eine handchirurgin. holla! auf der liste stehen noch irgendein rentendings, verdammt, und ein zweiter anlauf in sachen verbesserter internetversorgung. ach ja, win10-uptate-erweiterung sicherstellen, erledigt. den neuen rechner gibt es ja erst im nächsten jahr.

wenn das manuskript fertig ist.

daran bin ich heute erst wieder gekommen, immerhin war das dann so wie ich es erwartete habe. irgendwo anfangen und weitermachen, geht schon, geht immer. aber ich bin müde.

und der kühlschrank möchte auch dringend abgetaut und sauber gemacht werden. seit wochen.

schreibzeit/95

großteil der schreibzeit war auch heute wieder wienzeit, vielleicht auch eher laufzeit, im regen. das kann wien dann also doch, so ein dauerschmuddeliges regenwetter. allerdings ohne richtigen regen, nur so tröpfeln, ab und zu. nee, eigentlich andauerndes dauertröpfeln. morgen soll es besser werden.

ich tue also alles andere als schreiben. ich mache zeug, damit das schreibhirn sich lockern kann. denn was immer ich tue, wohin ich auch gehe, alles ist jetzt in der pflicht. naja, fast alles. aber es muss dieses manuskript fertiggestellt werden, um beinah jeden preis. selbst das schlafen ist aktuell nur diesem einen ziel unterworfen. mein ich ist eine dikatur, ein schurkenstaat, inklusive zwangsarbeit derzeit.

nach dem zeug, den erledigungen, weil es so schön ist, punkte von der liste zu streichen, und dem herumlaufen im regen, war dann auch tatsächlich auf einmal ein wenig raum. so habe ich nicht nur den zweiten teil, sondern gleich beide, noch ausstehenden teile, völlig neu durchstrukturieren können. fünf seiten, locker gefüllt mit stichworten. dazwischen ausreichend freiraum, spielraum für später. das alles, damit hatte ich nicht gerechnet.

um meine imaginationsräume zu öffnen. so sage ich, und genau so stimmt es. auch wenn ich sie gerade nicht so recht spüre, diese räume. sie sind halt zu, derzeit. und ich kann sie nicht mit gewalt öffnen, nicht die tür einschlagen, um in die arbeit zu kommen. es gibt keine tür, es gibt also auch keinen weg.

nicht in mehr in wien, zumindest. denke ich. obwohl ich noch zwei tage hier habe und dann die rückfahrt, dauert ja auch fast einen tag. leider nicht ein einem zug, sondern mit umsteigen in nürnberg. daran hab ich ja keine gute erinnerung.

okay, das ist also mein job. von außen betrachtet ergibt das alles sicher wenig sinn. aber derzeit ist es eben so: ich bewege ich mich von einem tag zum anderen und fahre weitgehend auf sicht. mehr ist nicht möglich. ich muss mir erst einmal selbst hinterher.

schreibzeit/94

was das schreiben angeht bin ich ja ein monster an disziplin, und das ganz besonders, wenn ich extra dafür wegfahre. ich gebe zu, ich zähle immer wieder die seiten, schaue dann auf die verbleibenden tage und versuche eine prognose. versuche vorab zu planen, was ich noch schaffen kann, in der verbleibenden zeit. natürlich angepasst an das material, damit ich das schreiben später auch wieder in die brotberufe einpassen kann. so läuft das, immer.

am schlechtesten allerdings bin ich beim einschätzen der eigenen kraft. ich denke nicht nur, ich weiß, dass ich mich überfordere. leider fällt mir aufgrund dieses wissens keine vernünftige handlungsstrategie ein, die nicht zu gunsten meiner schreibzeit ginge. alles, was ich versuche, bleibt letztendlich unzulänglich. in der ersten halben woche, hier in wien diesmal, versuche ich es mit so etwas wie mittagspausen. ich arbeite zusammen mit dem frühstück, dann dusche ich, ziehe mich an und gehe hinaus. zu hause würde ich das nicht tun, denn da ist ja nur berlin. hier aber ist wien, da macht das sinn.

und heute ganz besonders.

gestern nacht hat es geregnet und ein bisschen gestürmt vielleicht. heute morgen war es trüb, da habe ich viel erledigt gekriegt. so war es schon nachmittag, als ich endlich rauskam. die gegend hier kriegt mich, jeden tag ein bisschen mehr. ich erinnere mich, dass ich schon einmal genau hier herumgelaufen bin. als ich die meldeadresse meines opas herausgefunden habe, damals, aber da war meinwien noch anders, noch nicht so sehr meins.

ich laufe also zur gumpendorfer hinunter, bis dahin ist es nicht weit, und dann mit der u-bahn. dann verfahre ich mich, finde mich wieder, und laufe vom westbahnhof wieder zurück, die äußere mariahilfer hinauf. (sagt man so, ich meine weg von der einkaufsmeile.) ich weiß, dass ich so wieder an dem haus vorbeikommen werde. den heute rosafarbenen gründerzeitgebäude, in dem meine uroma mit meinem opa. davon gehe ich aus, zumindest mein opa war hier gemeldet.

als ich am eingang vorbeikomme bleibe ich stehe und schaue hinein. ich war schon einmal drinnen, damals. ich muss nicht mehr, denke ich. es ist ein riesiger komplax, das sieht man an den vielen klingeschildern. da kommt ein mann, der will hinein, und ich mache ihm platz. schaue auf die schlüsselboxen, und frage mich, ob ich mich auch hier einmieten könnte.

als ich wieder hochschaue hält mir der mann die tür auf und sagt: bitte!

ich lasse mich nicht bitten, also bin ich doch wieder drinnen. und ich sehe mich gründlicher um, weil ich weniger angst habe. ein paar jungs toben durch das großzüge treppenhaus, bis sie sich vor mir erschrecken und artig grüßen. bevor sie weitertoben.

ich gehe noch einmal bis fast nach oben. da habe ich nichts verloren, denn da war die wohnung nich. ich gehe also wieder hinunter und schaue mir die andere haushälfte an. es ist die schmalere, mit dem kleineren treppenhaus und ohne ausladen flure. eigentlich gibt es auf der seite gar keine flure. nur die stiegen und die türen, je zwei nach vorne und zwei nach hinten. es ist auch die seite, die älter riecht. muffiger, aber bis ganz unten, wo die keller beginnen, gehe nicht.

ich bleibe auch nicht lange, aber ich nehme ein geschenk mit am ende. ein buch aus der grabbelkiste, die es auch hier in den häusern gibt, wie in berlin. ein österreichisches wörterbuch von 1979.

ps es gibt auch bilder. (achtung, insta)

bausteinsonntag

ein scheißsonntag, aber das nötigste ist geschafft. das wichtigste, wollte ich schreiben. 8 pdf mit fast 30 mb wurden ans finanzamt übermittelt. 3 tage vor fristende, weil es ja muss. wenn die frist abläuft, bin ich schon in wien. weg von allem, los. 12 tage immerhin. doch auch da ist ja arbeit, ein neues, ein letztes kapitel.

das dann auch noch ein wenig zu verteifen, wenigstens ein bisschen besser vorzubereiten, das habe ich nicht mehr geschafft. vieles ist mir heute von der liste gerutscht, weil es mir brennt in den augen und pocht im nacken. oder im kiefer, im ohr vielleicht. ich weiß es nicht so genau. ich hoffe nicht, dass ich noch einmal eilig zum zahnarzt muss. das hatte ich eigentlich in den oktober legen wollen, auf jeden fall nach wien. aber liegt das in meiner hand?

ersatzweise habe ich ein wenig kopflos mit dem packen begonnen. keine ahnung, ob das besonders sinnvoll ist. da hinein kam dann eine db-mail, die mir mitteilt, dass meine lange gebuchte rückfahrt so nicht funktioniert. das hat mir dann den rest gegeben, damit war nichts mehr an zielgerichtem denken oder gar handeln in reichweite. wenn man einmal in den fängen von textbaustein-emails landet und sich anschließend mit den textbausteinen der db-eingabemaske konfrontiert sieht. (dabei war die lösung letztendlich recht einfach. die zugbindung ist aufgehoben, ich musste nur zwei neue sitzplatzreservierungen machen. und bin am rückreisesonntag zirka zwei stunden später in berlin.)

mir fällt gar nicht ein, ob ich etwas kluges gemacht habe, heute, oder etwas schönes.

immerhin habe ich die wohnung in wien noch einmal recherchiert. zwei betten habe ich da zur auswahl, dazu noch ein schlafsofa. einen schreibtisch gibt es aber auch, zumindest ist da beschrieben, dass man sich einen ausklappen könnte. aber das beste, das wunderlichste vielleicht: die wohnung liegt – luftlinie – keine 200 meter entfernt von der letzten adresse meines opas vor über hundert jahren. (und nicht ein paar kilometer, wie ich im sommer irgendwo behauptet habe.) das wird seltsam.

wenn ich im herbstlichen wien das hochsommerliche englandkapitel schreibe. vielleicht schon im zug, aber ganz sicher ab donnerstag. was hift eigentlich besser gegen zahn- oder kiefer- oder nackenschmerzen? 2 oder 3 ibu? oder besser gleich schnaps?

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