am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

zurück

wie immer ratlos, wenn es um gefühlsdinge geht. sie stand eben unvermittelt vor der tür. einfach so, ohne ein einziges wort im vorfeld. immerhin liegen immer noch über 400 kilometer zwischen uns. es ist eine art überfall, was mir nicht gefällt. ich kann mich nicht freuen. auch wenn sich etwas in mir freuen will. aber das ist nicht mehr erlaubt, nach über einem jahr.
kein guter nachmittag, schwerer und schwerer mit jedem atemzug.
jetzt ist sie wieder weg. komm zurück, sagt alles in mir, gleich darauf. sofort nachdem die tür hinter ihr ins schloß. aber auch das reicht schließlich nicht. das will nur überlebt werden, irgendwie.
vergessen ist etwas, was mir nur schwer gelingt.

aber…

viel gibt es nicht zu sagen. irgendwie mache ich große pause, den ganzen tag heute. kleinkram steht an, post sortieren, listen mit den anstehenden dingen schreiben und auch so nette aufgaben wie z. b. bügeln. (was ich wirklich ausgesprochen gerne habe.) morgen geht es dann weiter im allgemeinen abarbeiten. hört ja nie auf, das.
ob ich auch mal wieder zu wichtigen themen durchstoße? dinge, die über das reine erledigen des alltags hinausgehen? eigentlich gäbe es doch so viel… aber…
???

daneben

seltsam, wie ich an allem vorbeireden kann, mitunter. wie eben am telefon. jetzt erst fällt mir wieder ein, was ich eigentlich sagen wollte.
ist es zuviel gedacht, den ganzen tag lang, daß letztendlich im leben nichts mehr bleibt?
jetzt dafür zu müde zum weiterschreiben. auch seltsam.

grenzwertig

wo genau verläuft die linie zwischen werten und bewerten? (oder abwerten?)
nachtrag: aufwerten vergessen! da kann man mal sehen…

jährlinge

immer jährt sich irgendetwas, nicht nur heute, das jahr. manchmal ist es so leicht, daß man es gar nicht merkt. weil es längst vergessen ist. manchmal ist es schwerer, so wie jetzt. beinah unerträglich, schon seit tagen.
die erinnerung, dieses jahr begonnen zu haben in selten gekannter zuversicht. in der euphorie einer frischen liebe und voller hoffnung. ich. kann das sein? das ist es, was jetzt ist. die erkenntnis, daß nichts daraus geworden ist. daß sie verhungert ist, diese liebe, und ich weiß nicht einmal in was. verloren gegangen in schweigen und unerreichbarkeit. zuviel, das nicht einmal gesagt werden konnte. die zeit, immer wieder ist es die zeit, die falsch ist. ich weiß. nichts, das ich hätte tun können. es ist alles versucht. nichts, das ich noch tun könnte, jetzt. außer aufzugeben, endlich, nach einem sinnlos durchgewarteten jahr. ich bin nicht grenzenlos. bislang zumindest. nicht.
schon einmal habe ich mich an silvester getrennt. lange ist das her, über zwanzig jahre. damals war es von angesicht zu angesicht, ein zufall eher, eine momententscheidung. die ich lange zu bereuen glaubte, über ein jahr, wenn nicht noch länger. (damals zum ersten mal in berlin, fällt mir gerade ein.)
diesmal braucht es nicht einmal ein wort, keine einzige zeile und keinerlei erklärung. wo doch ohnehin schon lange schweigen herrscht, auch wenn man noch miteinander spricht. ab und an, eher zufällig. angestrengt und bemüht. nicht den kern und ja nichts falsches, reine routine. mir geht es mies, wie geht es dir? antworten aber lohnen nicht. was sollte ich da noch sagen?
bis ins letzte bin ich ausgeschöpft, leergelaufen. erschöpft eben.
es ist auch nur, weil es sich gerade jährt, in diesen tagen. die euphorie, die freude, so nah, wie damals. was dann kommt ist die qual, zwangsläufig. auch die jährt sich, bald schon. nur deshalb spüre ich es wohl so deutlich.
obwohl es doch längst vorbei ist. ohne irgendeine absicht. ohne ein einziges wort.
manches trifft erst spät in voller wucht. das ist wohl so.

jahresendzeitstimmung

draußen ballert es schon den ganzen tag. mir ist kalt und unlustig. lisa würde die welt hassen, heute. das tier würde sich verkriechen, in ängstlicher unsicherheit. mehr als die zwei kleinen erdbeben, die sie erlebt hat, hat sie silvester verabscheut. dieses menschengemachte geballer und gezische war ihr offensichtlich immer unberechenbar. mir geht es da ähnlich.

unworte:

z. b. ‘terroranschlag der natur’ (kommentator im zdf, hab den namen nicht gesehen).
die natur tut, was sie schon immer tut (bei salamandra, heute), und wir sind klein. und am ende sowieso irgenwann tot, während die erde dann immer noch bebt, wenn es sein muß. also lebt.
oder so ähnlich. (auch wenn das jetzt ein armseliger kommentar zu dem entsetzlichen war.)

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