am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

pervers

zwei fette strahler leuchten von außen in das eckzimmer auf der anderen straßenseite. und damit auch schräg rüber zu mir, direkt auf mein bett. schon seit stunden. erst hielt ich es für eine eigenartige weihnachtsdeko, wird ja langsam zeit. neukölln ist auf dem gebiet immer fürchterlich engagiert.

inzwischen denke ich aber, daß da drüben gedreht wird. kommt ja in berlin des öfteren vor, warum nicht auch mal hier. zumindest strahlt der von außen beleuchtete raum auch innen heute gleißend hell. das ist mehr als nur der kronleuchter. ich weiß das, denn sonst ist zwar auch immer die ganze wohnung die ganze nacht erleuchtet. aber nicht so.

andererseits ist es richtig schlimm hell auch wieder nicht. das hab ich schon ganz anders gesehen, wenn ein filmteam vor ort war. also vielleicht ein eher privater anlaß? ein porno oder so? womöglich nimmt auch die supernanny grad ein paar slumkidkorrekturen vor. keine ahnung.

ist auf jeden fall eine schlimme ecke hier. echt.

nachtaktiv

das hab ich nun davon, daß ich in einem trendbezirk lebe. aus versehen, denn vor gut vier jahren, als ich hier herzog, war davon noch nicht die rede.

zunächst hängt also in der eckkneipe vor meinem schlafzimmerfenster plötzlich die regenbogenflagge im fenster. riesig groß, dominant, könnte man fast sagen. und sie hängt da bis heute. in dieser harmlosen pinte, bislang kaum mehr als ein öffentliches wohnzimmer mit praktischem bierausschank. zum frühschoppen bereits geöffnet, abends um zehn aber meistens schon wieder zu. wenn denn überhaupt geöffnet wurde. im hinterzimmer steigen offensichtlich hin und wieder tupperpartys. selbst silvester war dort nicht so richtig viel los dort. nicht so zumindest, daß es mich auch nur im geringsten gestört hätte.

gestern nacht aber war es auf einmal soweit. kurz vor zwei, wummernde bässe aus dem hell erleuchteten lokal, reges treiben in der weserstraße. junge männer in dunklen jacken, turnschuhträger und andere menschen, ein kommen und gehen, fahrräder überall, bestellte taxen, die warten oder weitere gäste bringen, handytelefonierer draußen vor der tür, rollende bierflaschen, reden und lachen. ein pulk von fünf ankommenden gästen macht erst einmal ein foto von kneipe, der flagge vielleicht, bevor sie das etablissement betreten.

das geht so bis gegen fünf, wenn ich mich recht erinnere. ja, wo sind wir denn hier!? ;-)

der titel „scheißadler“ für dieses bild ist mir gestern einfach nicht eingefallen. getraut hätte ich mich schon. denke ich.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner