am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

fata morgana

gestern abend, gegen 18 uhr. unvermittelt von der s9, richtung spandau, in einer art ödnis ausgespuckt. stadtwüstengelände, steinig und grau. ostkreuzdämmerung. doch in der ferne schlängelt sich (bläulich, wie mir scheint) die sonntagstraße. womit zumindest die richtung durch das labyrinth klar wäre.

sonne!

das ist das schöne an berlin. da ist diese stadt ganz anders als das olle, tolle nebelnest an der wupper, wo ich mich zuvor jahrelang aufgehalten habe. nach einem dauerregentag wie gestern, kann es heute ohne übergang derart suppersonnig sein, daß ich doch gleich wieder an den frühling glaube. hier, in berlin. das soll etwas heißen, denn der frühling ist tief im westen doch wesentlich schöner. vor allem zuverlässiger und länger. der frühe frühling, den ich so liebe. der kommt in berlin schon mal zu kurz.
aber ein bißchen warm ist es hier tatsächlich auch gerade, habe ich den eindruck.

linienbusrallye

im m29 sitzend vom nachfolgenden m29 überholt zu werden, ist ein ganz eigenartiges gefühl von demütigung.

ministeck

neulich zum ersten mal dieses alexa am alex live gesehen. eher zufällig, im vorbeigehen. vorher hatte ich immer nur darüber gelesen. und gelästert natürlich, das gehört schließlich dazu. in berlin.
ich muß schon sagen, das ding (webcam von omnipro.de) sieht tatsächlich aus wie aus schlecht entgratetem plastik grob zusammengesteckt. dabei soll es doch an die 20er jahre erinnern, art déco wird gar behauptet. ich weiß nicht recht. ist da nicht auch gleich zu anfang eine scheibe und noch einiges andere kaputtgegangen?

rauchzeichen II

sehr schöner abend, neulich im eckstein, beim hauptstadtblogtreffen. einiges geht vor sich, aber dazu ein andermal.
einstweilen nur soviel: der abend war rauchfrei, und auch das war thema. ein kollege berichtete, daß er tage zuvor auf die frage, ob das neue gesetz (pdf) in einer anderen lokalität bereits umgesetzt sein, ausgelacht wurde. ein anderer bekundete sein mitgefühl mit den klassischen eckkneipen, den trinkstellen also, wo ohnehin nur gesoffen wird. und bislang eben auch gequalmt. das kann ich nachvollziehen. da hab ich auch gar nichts dagegen, im gegenteil. das sehe ich ähnlich. sollen man ruhig saufen und rauchendürfen, in diesen tankstellen. an solchen orten halte ich mich einstweilen ohnehin nicht auf. und wenn, dann ist die luft dort mir vermutlich egal.
der bekennende tänzer der hsb-runde erzählte noch von dem eindeutigen turnhallenaroma gewisser salsalokalitäten. und ich stellte fest, daß es tatsächlich nach essen roch, und das nicht nur, weil die küche in der nähe war. es roch überall nach den aufgetischten speisen. was eine hsb-kollegin veranlasste, festzustellen, daß wirsinggeruch nun auch nicht jedermanns sache sei. die idee von rauchduftbäumchen kam auf, ein künstlicher gemütlichkeitsfaktor sozusagen. und eine marktlücke mit günstiger ebay-prognose.
darüber habe ich inzwischen nachgedacht und bin zu dem schluß gekommen, daß es andere lösungen geben sollte. es existieren doch möglichkeiten, raumdüfte zu kreieren. nicht diese wc-stein-aromen aus den supermärkten, nein. meines wissens gibt es leute, die deutschen luxusschlitten ihren edlen duft verpassen. oder exklusiven geschäften angebliche verkaufsfördernde aromen verpassen. da tun sich in den nunmehr rauchfreien kneipen und gaststätten doch ungeahnte kapazitäten auf. möchte ich meinen.
bevor wir im eckstein dann zum eigentlichen thema, dem hsb, übergingen, hab ich mir noch schnell etwas zu essen bestellt. obwohl ich das eigentlich gar nicht vorhatte. muß an der guten luft gelegen haben. (nein, ich hab nicht wirsing bestellt. das hatte der kollege neben mir, sah sehr gut aus.)
abschließend betrachtet war es wohl tatsächlich der erste „kneipenabend“ meines lebens, der hellwach und kopfschmerzfrei endete. ich hätte sogar alkohol trinken können, wenn ich denn gewollt hätte. keine gefahr, diesen oberüblen rauch-bier-kater einzufangen, der mir ansonsten sicher war. immer.
wahnsinn! ich fange an, diese neuen grundvoraussetzungen zu mögen.

rauchzeichen I

die sache mit dem rauchen (pdf) ist nicht ohne, ganz im gegenteil. schließlich handelt es sich um eine höchst zweischneidige sache, angesiedelt irgendwo zwischen absurdität und moral.
absurd ist es etwa, herrn schmidt und seine frau anzuzeigen, weil sie öffentlich rauchen. herr schmidt und seine frau können nicht anders, es ist ihre art zu atmen. obwohl das allein natürlich kein argument ist, da könnte ja jeder kommen. nein, herr schmidt genießt lebenslange immunität, darauf kommt es an. und das weiß doch schließlich jeder.
ebenso deplaziert ist es allerdings, das läpische rauchverbotsthema mit hochbrisanten dingen wie dem laschen widerstand gegen die vorratsdatenspeicherung oder dem offensichtlich wortlos akzeptierten gebaren der sogenannten großmächte in verbindung zu bringen, wie es hier und da zu vernehmen ist. das erschließt sich mir so gut wie gar nicht, läßt mich, im gegenteil, vorwiegend ratlos dastehen. was für eine energieverschwendung. denk ich mir so.
natürlich sind diejenigen, die jetzt mit fingern auf illegal rauchende zeigen, ungefähr so sexy wie menschen, die tagtäglich vom küchenfenster aus falschparker notieren. aber das ist völlig alltäglich, banales und lächerliche verhalten. nicht weiter erwähnenswert. ebenso wie es alltäglich ist, trotzdem falsch zu parken, bei rot über die straße zu gehen und trotzdem zu rauchen, wenn sich die gelegenheit ergibt.
in den äußerungen jedoch – im wahren leben wie auch in blogs – ist derzeit gar von blockwartverwalteter unmündigkeit die rede, von vorauseilendem gehorsam und denunziantentum oder ähnlichem. na, ich weiß wirklich nicht.
(ich hab da vermutlich schlicht und einfach einen eher pragmatischen standpunkt. neulich bin ich zum beispiel zum ersten mal im leben nach über drei stunden unverstunken und rauchkaterfrei aus einem kneipenlokal gekommen. mir gefällt das! aber gut, darum geht es in den oben genannten kausalitäten vermutlich nicht.)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner