am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

doppelknie*

gestern nachmittag ist mein rechtes knie heftig mit dem schreibtischunterbau aneinandergeraten. ein frontalzusammenstoß, sozusagen. heute tun beide knie gleich weh. ist das nun deren zwillingsnatur zuzuschreiben? oder doch dem alter der beiden?

* besser immerhin als doppelkinn.

eben todesmutig eine probepackung antifaltencreme ins gesicht geschmiert. zum ersten mal. das hat ganz schön gebrannt, war wohl vor allem alkohol und nicht die versprochenen vitamine. falten sind auch noch da. also nie wieder. so was.

altes mädchen

den ersten tag auf dem motorrad und gleich mit kaputtem linken blinker gefahren. hinten ausgerechnet, ungünstiger geht es gar nicht. diese rüpelautofahrer, die ich unterwegs wahrgenommen haben, waren also gar keine. sondern ich war die blöde motorradfahrerin, die ohne zu blinken quer durch die  fahrspuren hüpft. was ich ja niemals tun würde, viel zu gefährlich. nicht umsonst ist es mir gelungen,  seit inzwischen fast dreißig jahren jedem unfall aus dem weg zu gehen. euwas, das auf jeden fall für immer so bleiben soll. die insgesamt drei stürze reichen mir.  sich ganz allein und ohne jede fremdeinwirkung zusammen mit zirka 230 kilo maschine aufs pflaster zu schmeißen ist auch nicht gerade ein spaß. alles, was möglicherweise darüber hinaus geht, will ich persönlich gar nicht erst wissen. moment? dreißig jahre? fahre ich wirklich seit fast dreißig jahren motorrad?

immer dieses gerede von den jungen leuten, auf der re:publica zum beispiel. da waren gar nicht nur junge leute, sondern auch jede menge alte knacker, finde ich. dennoch immerzu dieses gerede: junge leute, jaja. diese ntzbewohner, eine neue welt. ich hab das verstanden, besonders bei den mädchen der G.O.W.S. (girls on web society). die meisten könnten meine töchter sein, führte mir claudia eines abends vor augen. was ich für etwa zwei bis fünf sekunden heftig verneinte. dann rechnete ich nach und kam zu dem schluß: doch. ja. locker könnte ich die mutter einer mittzwanziger mädels sein. himmel! ich wachse ins großmutteralter hinein.

dann gab mir auch noch eine kollegin aus dem kurs zu verstehen, daß graue haare gar nicht gehen. graue haare machen alt. das geht alles ein wenig durch die blume. sie meint wohl, ich solle mir die haare färben lassen, jetzt, wo sie wieder deutlich länger als ein paar millimeter sind. aber erstens sind meine grauen haare nicht grau, sondern weiß. nur um zusammenspiel mit den verbleibenden dunklen sieht es bei schlechten lichtverhältnissen vielleicht manchmal ein bißchen grau aus. und zweitens weiß ich natürlich ganz genau, daß ich auf keinen fall alt aussehe. auch nicht mit den paar weißen haaren. nein.

growing old

keine ahnung, ob mich dieses plötzlich warme wetter so müde macht, so wattig im hirn, so grundlegend unfähig. oder ob ich das einfach bin, ab sofort. ob das die 50 ist, die abgründig auf mich zurast, so scheint es mir zumindest. dabei ist das völlig übertrieben, das dauert noch etliche monde. aber die wechseljahre, davon ist kaum noch zu schwiegen. hormone sind ein mächtig ding.

nach dem kiesern, eben, habe ich mir die dicke blaue ader auf meinem linken schienbein angesehen und sie gefragt, ob sie etwa eine krampfader werden will. eine antwort habe ich nicht bekommen, statt dessen hat sie sich schleunigst zurückgezogen. schwein gehabt. aber wenn ich in den spiegel sehe, am morgen zum beispiel, betrachte ich das tiefdunkleland unter meinen augen. jedesmal. das war schon immer so, das ist nichts neues. aber das wird noch häßlich werden, sehr häßlich, sehr bald. das wird sich nicht vermeiden lassen.

was sind dagegen ein paar weiße haare?

[war das jetzt etwa ein frauenthema? – nein! das war wieder nur ich.]

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner