am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

asf – nachtrag in sachen ‚cool‘

wie vor nunmehr allzulanger zeit angedeutet ahnte ich seltsame dinge in zusammenhang mit der selbsternannten ‚coolen agentur‚, die doch auf den ersten blick gar nicht so übel zu sein schien.
tatsächlich gingen meine überlegungen schon recht früh in eine ganz bestimmte richtung, da ich mir partout nicht vorstellen konnte, daß bei einem derart locker, leicht und nett beschriebenen job in monaten, in jahren womöglich, niemals jemand zugegriffen haben sollte. zumindest wurde es mir so berichtet. daß sich einfach keineR finden lasse, und daß deshalb nahezu wöchentlich anzeigen geschaltet seien. bis heute, ich sehe es jede woche. (wenn es nicht vielleicht ohnehin einfach nur verkappte eigenwerbung ist.) und das, obwohl ich auf mein angebot, die sache für eine weile auszuprobieren, keine antwort mehr erhalten habe.
but first things first.
nun ja, dachte ich, entweder gibt es wirklich keine leute, die selbstbestimmt arbeiten können und wollen, ohne aufsicht, ohne vorgegebene struktur und ohne hierarchie. oder die ‚coole agentur‘ ist eine art sekte, verlangt nicht nur arbeitszeit, sondern auch seelenmaterial von den probanten.
und letzteres war es wohl, letztendlich. auf meine harmlose frage, warum frauen und männer getrennt arbeiten, sah ich mich genötigt über die gesellschaftliche bedeutung von sexualität zu diskutieren. und in weiterer folge wurden die themen gesunde ernährung, sportliche betätigung, hier inbesondere schwimmen und aquagymnastik, vielweiberei und motorradfahren, letzteres ganz besonders auf mich bemünzt abgehandelt. was insgesamt schon recht eigenartig angemutet hat, da es doch eigentlich, man mag sich erinnern, um die vermittlung von versicherungen gehen sollte. eine harte angelegenheit, das muß ich sagen, stunden damit zu verbringen, das für und wieder von schwimmbädern zu erörtern. und zu guter letzt auch noch zu hören zu kriegen, daß meine abneigung gegen kaltes, überchlortes wasser eventuell mit meinem vater zu tun haben könnte.
wie bitte?
die krönung allerdings war, daß die mir zunächst angebotenen und mit mir durchgesprochenen teilzeit-konditionen quasi über nacht in einen fulltimejob umgewandelt wurden. weil das doch viel besser für mich wäre, in meiner situation. auf die vorsichtig, aber nachdrücklich von mir ins feld geführte argumentation, daß ich aber nun mal schriftstellerin und übersetzerin wäre und das im grunde auch zu bleiben gedenke, wurde mir in aller schlichtheit gesagt, daß ich das ja nun nicht mehr müsse.
seelenmaterial, ich ahnte es ja.
der versuch, auf den ersten vorschlag zurückzukommen – teilzeit, für eine weile, zum ausprobieren – ist kläglich gescheitert. man könnte sagen, daß ich seit der monaten auf den erbetenen rückruf warte, aber diese frösche sich seither einfach nicht mehr melden mögen. wie auch immer das zu interpretieren sein könnte.
doch natürlich warte ich nicht, ich orientiere mich eifrig anderweitig. und hin und wieder amüsiert mich die vorstellung, daß da ein eigenartiges versicherungsschwimmbadkollektiv, das cool zu sein glaubt, möglicherweise gedacht hat, daß ich ein leichtes opfer sein könnte. weil ich hier niemanden kenne. weil ich viel zeit und wenig geld habe. weil ich alt genug bin, um angst zu haben, wenn von düsteren zukünften die rede ist. (zukünften???)
na, das war wohl nix!
;-)
p.s. die arbeit, die die ‚coole agentur‘ leistet, soll hier ausdrücklich in keinster weise geschmälert werden, denn die ist meines erachtens vorbildlich in der versicherungsbranche. ich zumindest würde dort jederzeit gerne kundin sein, da und nirgends sonst. aber von innen sehen die dinge eben immer anders aus.

wip vs. asf

so soll es nun nicht aussehen, daß etwa die arbeitssuchfront allzu arg gelitten hätte unter der bucharbeit (= work in progress ;-). die üblichen verdächtigen in zeitungen und onlineportalen sind unter ständiger beobachtung. bewerbungen werden inzwischen wie nebenbei verfasst, verpackt und verschickt. das ist ein dauerthema, auch wenn es derzeit hier nicht mehr tagtäglich vorkommt.
zu sagen gäbe es zwar vieles, aber mir ist nicht recht danach. festzuhalten wäre einstweilen, daß die resonanz mehr als nur zu wünschen übrig läßt. wäre ich mathematisch interessierter und nur ein klein wenig begabt, könnte ich inzwischen ohne weiteres mit einer mehr oder weniger aussagekräftigen statistik auffahren. so aber kann ich nur schätzen, daß ca. 80% der angeschriebenen sich nicht einmal regen. es gibt keine antwort. keine zusagen, keine einladungen, nicht einmal absagen. auch keine rücksendung der unterlagen, einfach nichts. und da vieles über chiffre läuft, hilft auch kein nachfragen, einfach so, ins leere hinein. das macht kaum sinn.
inzwischen habe ich keine fotos mehr und kann auch keine nachmachen lassen. der fotograf sitzt in wtal, gegenüber meiner alten firma. die vorstellung, daß sie alle, zusammen mit den restlichen unterlagen, vermutlich sang- und klanglos geschreddert wurden…

job-center-chaos

sehr sehr müde heute. das mag am wetter liegen, am plötzlich wieder fehlenden licht. oder aber an meinem unweigerlich anstehenden besuch arbeitsamt, das nun job-center heißt. seit tagen bereits fürchtete ich, dabei wiederum auf dieses hier zu stoßen. dem war zum glück nicht so, obwohl ich an der tür der dame vorbei mußte. ich wüßte jetzt ihren namen, wenn ich ihn mir denn gemerkt hätte. überhaupt war es im grunde ein pc-termin, bei dem meine einbestellung lediglich getilt wurde. click – und weg. darüber hinaus erfuhr ich, daß man mich vorzugsweise besser gleich gar nicht mehr sehen möchte. keine dreimonatstermine mehr, wie bislang offensichtlich üblich. tja, über vierzig, ich bin wohl bereits ausgemustert, ein überflüssiger faktor im allgemeinen andrang. andererseits erklärt mir der nette herr aus essen – ja, tatsächlich, er pendelt seit hartz iv zwischen essen und neukölln, von wegen personalmangel – daß alles noch vollkommen durcheinander, meine akten sowieso nicht vor ort und er mir demzufolge auch nicht sagen könne, wann denn eine zahlungsanweisung zur abwechslung vielleicht einmal korrekt ausgeführt werden könnte.
lassen wir das, von dort erwarte ich ohnehin nix. nur der tag heute war kaputt, weil ich kaputt war. aber bald, morgen vielleicht oder übermorgen, ist frühling, und dann ist sowieso alles anders.

asf, aufwärts?

heute eine beinahzusage. oder – wie soll ich sagen? – eine unverbindliche zusage für anfang nächsten jahres. ein vermutliches vielleicht bis höchstwahrscheinlich. soetwas in der art. in einem inbound-callcenter, also schon ein thema für sich. aber überaus angenehm, für ein callcenter.
von der ‚coolen agentur‘ dagegen kein wort derzeit, ich weiß. die sache läuft noch, und es gäbe viel zu sagen, zu schreiben. aber vielleicht mache ich daraus besser eine satire, irgendwann. einstweilen soviel: ich stehe noch in verhandlung, es sieht nach einer art bezahlter probezeit aus. fürs erste, für zwei, drei monate. auf mehr hoffe ich kaum. man kann nie wissen, ich weiß. aber irgendwie schwant mir da was. nicht böses, nein, nur…
ach, lassen wir das. bis auf weiteres.

asf – wers glaubt…

‚Ihre Bewerbung war sehr überzeugend, jedoch können wir Ihnen … keine Stelle … da wir derzeit nur Vollzeitkräfte…‘

HLU-ja!

die mir zustehende ‚hilfe zum lebensunterhalt‘ ist nunmehr also ausgerechnet und festgelegt auf ziemlich genau 375€ weniger als meine definitiven fixkosten, welche von mir persönlich berechnet sich inklusive lebensmittel, u-bahn-karten und vielleicht sogar benzin verstehen. aber ohne jegliche kultur, will sagen bücher, konzerte, kino- oder cafébesuche.
HalLeluJa!

…los

nichts zu retten, heute, keine konzentration möglich. das könnte mich ärgern, wenn es mich nicht so müde machen würde. morgen früh der termin, sozi oder nicht sozi. obwohl das ja jetzt anders heißt, bei hartz iv. ich bin nicht wirklich fit für so etwas. arbeitslos, ratlos, kraftlos. so ist das, der vorgegebene weg.
ach, das macht keinen spaß. ich bräuchte eine arbeit, das ist alles. dann kann ich auch wieder arbeiten. wetten?

sgb ii =

arbeitslosengeld ii/sozialgeld
zwischen sozi und arbeitsamt, beschäftigt mit dem, was allgemein mit hartz iv bezeichnet ist. höchstpersönlich, wer hätte das gedacht? aber das heißt letztendlich nur listen schreiben, formulare wälzen, sonst nichts. das morgendliche frieren im zugigen warteraum nach höchstens vier stunden schlaf ist ein anderes. unangenehm, mit schal und jacke zwischen den anderen wartenden zu hocken, im mantel, im anzug, eine frau sogar mit pelz und gatten. (typ zuhälter!) alle im wissen darum, daß es draußen noch kälter ist. vermutlich.
mit der dämmerung, jetzt, setzt die erschöpfung ein. ich bin hirnmüde, wie ausgeschaltet.
dabei bin ich gerade eben noch in MEMORY abgetaucht, habe es gewagt, die späten passagen, die besser klingen, mir näher sind. ich finde sogar humor, oh wunder. vielleicht auch nur sarkasmus, aber immerhin. ich begreife die fehler, die ich beim verschicken gemacht habe. die ersten 20 seiten als auszug waren nicht die beste wahl. überhaupt, das exposé… wiedergutmachen läßt sich das kaum, die absagen sind längst da. und eine agentur, die ich noch in petto hatte, ist inzwischen anders besetzt, will nur noch die klassische romanform. das ist MEMORY nun wirklich nicht. (‚ein spiel mit fragmenten‘, heißt der untertitel, fällt mir gerade ein. ;-) also ausgemustert.
was bleibt? ist die erkenntnis, daß es schwer ist, immer wieder, ohne jegliches feedback, ohne anerkennung oder gar erfolg doch noch weiterzumachen. bis es vorbei ist, irgendwann. und keiner hats gesehen. ever!

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner