nachdem es sich bei der ‚bühnen’gestaltung des diesjährigen bachmannpreisschießens um ein überdimensioniertes mensch-ärgere-dich-nicht-spielfeld handelt, weiß ich nicht mehr, ob ich tränenlachen oder doch lieber wutschreien soll.
der einfachheit empfehle ich einen blick auf die autorInnen. oder besser noch, auf die texte, die peu a peu nach bestandener vorlesung eingestellt werden.
tagebau
tv – wettlesen
alle zeitpläne umgeschmissen. morgen kein unterricht, aber dafür das alljährliche preislesen in klagenfurt, wie auch in den tagen darauf. (diesbezüglich lohnt sich wohl ein blick in Volltext – der Zeitung für Literatur, was ich durchaus fett zu bestätigen weiß.)
darüber hinaus gibt es heute abend fisch, aushäusig. was aber eher nichts mit literatur zu tun hat, sondern mit Berlin Retour, dem jungen, aufstrebenden berlinblog.
lesung, heute, 20h, glad house, cottbus
lesevorbereitungen sind zum größten teil auch reisevorbereitungen. ich drucke anfahrtspläne aus und suche mich durch straßenkarten. es ist natürlich ein nachteil, daß ich mich hier noch recht wenig auskenne. keine strecke, die ich jemals als kind schon mit vattern im auto zurückgelegt hätte. nichts hat zusammenhang oder auch nur eine richtung, ohne daß ich mich vorher darum bemühe. (immerhin habe ich gelernt, das königs wusterhausen mitnichten ein wort ist. und daß man kurz kw dazu sagt, eine dieser unmöglichen abkürzungen, nun auch für orte. ich fasse es nicht.)
aber ich werde natürlich rechtzeitig dort sein.
postfrust
manchmal wäre ich ja schon hocherfreut, wenn verlage bei ihren standardvordrucken, die sie standardmäßig für absagen verwenden, wenigstens den manuskripttitel korrekt eindrucken könnten. so weiß ich ja gar nicht, ob ich auch wirklich gemeint bin. denn das, was da steht, habe ich garantiert nie geschrieben, geschweige denn irgendwo eingeschickt.
hartzer nachschlag
zeitunglesen macht keinen spaß in letzter zeit. hier zum beispiel handelt es sich um das arbeitsamt, von dem ich auch zu berichten hatte. dort. und auch hier bei mir, eine leicht modifizierte version.
kürzlich bekam ich diese reaktion darauf:
Was mir nicht gefällt, ist die schon beinahe klischeehafte Beschreibung der Arbeitsamt-Mitarbeiter. Am Ende des Textes bin ich eher sauer auf die Ich-Erzählerin als auf die Umstände, denn der Leser fragt sich schon, weshalb sie in ein Berlin mit einer Arbeitslosenquote von 20 Prozent und einem Heer von arbeitslosen Journalisten zieht und dann auf Hilfe angewiesen ist, die ihr nicht zu passen scheint. Mehr noch: Sie projeziert ihren Ärger und ihre Angst unreflektiert auf eine Arbeitsamt-Mitarbeiterin. Aber Vater Staat ist nun mal nicht die große Mutti und wird es auch in Zukunft immer weniger sein. Für jeden Menschen ist nachvollziehbar, dass auch Arbeitsamt-Mitarbeiter keine Übermenschen sind, besonders nicht in Zeiten dieser komplexen Umstellung. Bei diesem Text fehlt der Abstand.
was mich einigermaßen überrascht hat, denn meiner meinung nach ist das nicht im geringsten das thema. vielmehr geht es um den offensichtlich manifestierten zustand, unter der last der derzeitigen bedingungen nicht einmal mehr in der lage zu sein, einander wahrzunehmen, um miteinander reden zu können. (wie auch der oben verlinkte artikel verdeutlicht.) dabei war mir erklärtermaßen eine parteinahme soweit als möglich unwichtig. wobei objektivität bei persönlich eingefärbten berichten sicherlich nicht bis ins detail eingehalten werden kann. aber wo ist sie das überhaupt?
seltsam also, was aus texten heraus- oder in diesem fall vielleicht besser hineingelesen werden kann. denke ich immer wieder.