am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

um fünf heute morgen von einem traum aufgewacht, ohne es zu merken. erst gegen sechs, durch die frühen vögel, entkam ich der schleife.

mein bruder blutete heftig aus einem ohr und stand plötzlich so vor meinem bett. ich mußte mich darum kümmern, was ich auch tat. recht gelassen, ein handtuch holen und draufhalten, dann hilfe rufen. die eltern.

ab dem moment ging alles schief. ich war schuld.

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allein der gedanke daran, ein gedicht pro tag zu verfassen und zu präsentieren, eventuell reduziert auf ein gedicht pro woche, das ja auch nicht zwingend veröffentlicht werden müßte, läßt mich träumen. albträumen von monstern wie im horrorfilm, die böses tun trotz ihres kindlichen gemüts, also fest verknüpft sind mit einer unschuldsvermutung. wie jekyll & hyde. immer größer, immer mehr. da war viel blut heute nacht. ich weiß auch nicht.

gestern geträumt, daß ich sterben werde. nicht sofort, aber doch in ein paar monaten oder so. der druck war enorm, wie eine sehr große aufregung, kurz vor einem auftritt. also lampenfieber vielleicht. und während um mich herum alle anfingen, von kampf zu reden, war ich mit dem grundgedanken eher einverstanden.

dann aufgewacht und festgestellt: in dieser nacht vor 17 jahren starb mein vater. ich saß dabei und sah ihn glücklich wie nie zuvor. in dem moment.

dieses ich, das ich werde, wenn ich träume.

mit einer axt soll mir der kopf abgeschlagen werden. das funktioniert aber nicht. nicht mit einem hieb zumindest, wie man es vom henker gewohnt ist. oder gar sauber und schnell, mit einer guillotine. nein, es ist mehr wie bei einem baum, der gefällt wird. mein nacken wird mit vielen kleinen hieben bearbeitet, so wie bei einem stamm. darunter liegt das fleisch. es will aber trotzdem nicht klappen. später setzt dann jemand eine große säge an. eine baumsäge.

ich suche meine wege als wäre ich blind. von bahnhof zu bahnhof taste ich mich. niemand nimmt mich mit. dazwischen abgründe.

unter mir bebt der boden. als ich nach etwas greife, um mich zu halten, ist da nur wasser.

andauernd auf dem handy angerufen worden. immer von leuten, die ich nicht kenne. es geht darum, die nacht durchzumachen. ich suche aber etwas anderes.

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