am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

individuelles in den wochennachrichten (88)

eigentlich wollte ich ja nicht mehr. den schnauzer einfach nicht mehr beachten, nicht darüber lesen und schon gar nichts dazu sagen. aus gründen der selbstschonung. natürlich geht das nicht, ich weiß ja, ich weiß. via @HumanVoice kam heute der link zu einem artikel von hilal sezgin in der zeit. der ist lesenswert, wie claudia sagt. besonders, weil mir auf einmal aufging, wie das ganze funktioniert. man nimmt einfach einen groben stempel und drückt ihn einer imaginären gruppe auf. daß dadurch automatisch die vielfalt, das heißt die existenz der vielen einzelnen dieser mehr oder weniger frei gewählten gruppe, quasi ausgelöscht ist, das hat ja schon bei den ernährungstips für arbeitslose damals prima funktioniert.

darüber hinaus steht da ein ganz einfacher satz, der mir das erkaltete herz doch noch einmal ein klein wenig erwärmt:

Multikulturalismus ist das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft unter gleichberechtigten Bedingungen.

das ist multikulti. so und nicht anders werden wir in deutschland leben. müssen und wollen. in einer globalen welt, was immer das sein wird. irgendwann.

[was ich mir dagegen nicht antue, sind die unsäglichen kommentare, die zu diesem meisterlichen artikel verfasst wurden. kurz reingelesen habe ich, aber: nein, danke. da geht dann bei mir gleich wieder alles zu.]

schnauze

ich stelle hiermit fest, daß ich mich mit dem herrn mit schnauz, der seit heute wohl der verrentung zustreben dürfte, nicht weiter zu beschäftigen gedenke. aus gründen des seelischen wohlbefindens übrigens. danke.

logische wahrheiten in den wochenblättern, offenherzig (87)

herr sarrazin belastet die statistik in der zeit:

– Es gibt Grenzen des Intellekts oder der Persönlichkeit, die eben nicht zu überwinden sind.

– Der Beitrag auch der besten Bildung wird durch die angeborene Begabung und den Einfluss einer bildungsfernen Herkunft begrenzt. Ich könnte dazu auch Darwin zitieren.

– Wer guten Willens und offenen Herzens ist, kann die Wahrheit ertragen.

der neuste sarrazin

deutschland schafft sich ab? die morgenpost zitiert sarrazin wie folgt:

„Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen muslimisch ist, dass dort über weite Strecken Türkisch und Arabisch gesprochen wird, die Frauen ein Kopftuch tragen und der Tagesrhythmus vom Ruf der Muezzine bestimmt wird“, schreibt Sarrazin in einem Vorabdruck, den der „Spiegel“ veröffentlicht.

was das nun wieder soll? für ein sommerlochschmankerl ist es vor allem ein bißchen spät.

alles schön bunt

neulich in diesem musikstudio, zu gast bei diesem AKG-workshop, da hatten wir es kurz über die farbliche gestaltung von technischen geräten. also über in mattem silbergrau gehaltene technik, allerhöchsten vielleicht noch schwarz, möglicherweise sogar glänzend. das ist dann aber schon der consumerbereich, keinesfalls mehr für profis. denke ich. das stimmt so in etwa. der product manager von harman berichtet trotzdem von den vorzügen der blumenform auf messeständen. die ebenfalls anwesende fotografin erzählt von pinken kameras. und ich denke an hochglanzgiftgrüne netbooks mit kleinen straßschmetterlingen drauf. oder eben pink, klar. spielzeug für mädchen.

obwohl, eigentlich ist gar nichts klar. mir persönlich leuchtet es nämlich nicht ein, warum es dinge für mädchen und andere dinge für jungs (männer?) geben soll. nie im leben möchte ich bammelnde perlen an turschuhen, lästige glitzersteinchen oder lustige bärchenmuster auf der oberbekleidung oder gar pinke karnickelanhänger an der laptoptasche haben. und warum geflügelwurst nur was für die mädels in der familie sein sollen, erschließt sich mir auch nicht im geringsten. (aber das mit der werbung ist ja eh so eine sache.)

auch der heutige tagesspiegel geht auf dieses thema ein. die philosophin andrea roedig kommt in dem artikel Das Prinzip Rosa zu einem etwas seltsamen schluß:

Es scheint eine tiefe Lust zu sein, die Welt in Männer und Frauen aufzuteilen, eine Lust auch, die einen unmerklichen Mehrwert beim Kaufen schafft. Unisexuelle Gleichmacherei käme dem Erzfeind Sozialismus gleich. Oh nein, ohne Geschlecht wären die Waren einfach weniger sexy.

aber vielleicht ist das ja nur für mich seltsam. mir ist ja auch nicht so wichtig, eine frau zu sein. oder was auch immer. ich bin ja seit jeher irgendwas anderes.

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