den ganzen tag schon denke ich es wäre sonntag, deshalb hetzt mich irgend etwas unaufhörlich durch das letzte tape. für heute ist aber jetzt mal feierabend. ich kann ihn nicht mehr hören diesen rhetorisch geschulten besserwisser. er redet so viel und wiederholt sich so gut wie nie, und alles das muß ich tippen, tippen, tippen, tippen, tippen, …
x-blogs
waschmaschine ist kaputt. schon mal bettbezüge mit der hand ausgewrungen?
aber rettung naht: ‚Ich glaube an die Schraube!‘ verspricht der typ, der morgen reparieren kommt, in seiner werbung. bin gespannt wie der aussieht. auf dem werbebild guckt nur ein arm von ihm aus der trommel. ob das ein gutes zeichen ist?
der providerwechsel macht es möglich. seit heute ist write-insight nicht mehr zu erreichen. und ich hab keine zeit, das irgendwie zu ändern, bis nächte oder übernächste woche oder so. email funktioniert zum glück. oder noch? und morgen dann?
???
die tapes sind da, scheppernde, krachende interviews. ich skripte und übersetze sozusagen gleichzeitig, seit stunden schon. unmittelbar nach dem büro, auch das noch. aber was hilft es? außerdem wird das wetter richtig prächtig, langsam aber sicher. war ja klar, wenn ich auf tage an den bildschirm genagelt sein werde. stöpsel im ohr und durch, nur durch. irgendwie.
ein schweinejob ist das, diesmal auch noch zum thema ‚buisness consulting‘. langsam begreife ich zwar, was das sein könnte, aber… schwer angesagt, immerhin, hab ich mir erklären lassen. ist das der aufschwung?
dieser bankmensch, wie er sein wissen ausbreitet. wer wen wann gegründet oder outgesourced hat. richtig lustig ist dagegen die interviewerin. redet dauernd von bildern und verwendet andere blumige ausdrücke.
ob das so paßt, am ende?
es sind übrigens vier interviews, fünf tapes, und ich hab grad nicht einmal die hälfte von einem. was man nicht alles tut, für geld. geld! geld! geld! ja, das liebe geld, das ist wirklich gut! am abend mal eben mehr als doppelt soviel wie heute im büro. :-)))
zwei anrufe waren übrigens auf dem band als ich vorgestern nach hause komme. ein höchst erfreulicher. und dann eine nölende frauenstimme, die ihren namen gar nicht erst nennt. beschwert sich über meinen anrufbeantworter, sie nähme das jetzt persönlich oder so ähnlich. und ich solle dann eben mal zurückrufen, sie wäre schließlich leichter zu erreichen. abschließend eine verstümmelt, vernuschelte nummer.
erst hab ich nicht recht verstanden. vielleicht hat ja mein ab gestreikt und sie mußte mehrfach durchklingeln.
gestern abend erst hab ich dann begriffen: die frau beschwert sich, weil ich nicht da bin, eine ganze woche lang, und gibt sich deshalb schwer beleidigt. was glaubt sie, wozu anrufbeantworter da sind?
seitdem hab ich keine lust mehr, die nummer zu rekonstruieren. obwohl sie irgendwo sein muß, keine frage. ich weiß genau, wer die frau war, die weder ihren namen genannt hat, noch was sie eigentlich wollte.
jetzt hab ich wirklich mal genug davon.
es ist nicht mein ding, allzulang in internetcafés zu hocken, ergodynamisch indiskutabel und meistens verraucht. da schreibt sich nichts, da denkt sich kaum etwas. keine chance.
jetzt wäre es also zeit für eine zusammenfassung, vielleicht. aber es läßt sich nichts fassen. geradelt bin ich, statt in die u-bahn-löcher abzutauchen. daran werde ich mich kaum gewöhnen, wieviel schöner ist doch die schwebebahn. auch indiskutabel, ich weiß. aber dieses schlingern und schwingen, die sicht.
schöneberg ist schöngeistig oder esoterisch, vielleicht auch kleingeistig, ich weiß es nicht genau. kreuzberg ist vielschichtig, solide bis hart. neukölln, naja. geht so, im norden zumindest, in kreuzbergnähe. weiter unten oder am flughafen eher traurig, düster. oder denke ich das, weil es an dem tag geregnet hat? zu friedrichshain kann ich wenig sagen, immer noch bin ich gefangen in der außergewöhnlichkeit, da überhaupt hingehen zu können. befangen beinah, wie im ausland. da gehöre ich nicht hin. oder doch? prenzlauer berg. alle reden davon, alle wollen nur das. ich bin nicht dazu gekommen, nicht einmal das. ob das was zu sagen hat? oder einfach nur faulheit, fremdheit? ich fürchte aber, daß da viel zu viele schriftsteller hausen.
und die vielen völlig durchgeknallten gestalten, überall, schritt auf tritt. punk wie in den achzigern, hare krishna wie in den siebzigern – oder waren das die sechziger? – straßenmusiker und politschlampen. (‚in bolivien, weißt du, und ich mach da jetzt in so einem projekt mit, folter und traumatisierung.‘) der headbanger mit kofferradio auf dem fahrrad. der opernsänger im rollstuhl. der hochaggressive brüllaffe mit glatze und kurzhaarhund. ‚ihr hippies‘, hat er geschimpft. das waren dann wohl die sechziger, oder? ich hab keine gesehen, aber frag mich, ob ich vielleicht in dem moment mit einbezogen war.
alles in allem: jetzt wirds ernst. fürchte ich.