am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

ein müder sonntag. ich lümmel rum, stundenlang, lese und schlafe, schließlich hab ich urlaub. und ich hab es nötig, offensichtlich. dringend. irgendwann am abend mach ich den artikel fertig und die kolumne. (bald dann auch wieder hier. ;-) unendlich froh, daß ich morgen nicht ins büro muß. daß ich nirgends hin muß in den nächsten tagen. die liste ist zwar lang, dinge, die zu erledigen sind. das hört schließlich nicht auf. aber erstmal ist ruhe. das steht fest.

ich träume von wasser in meinem haus und von L. irgendwie familiär, das alles. ich denke, daß ich mich von ihr verabschieden muß. bald schon. weiß nicht, wie ich das tun soll. erst als ich wach bin, weiß ich wieder, daß sie ja längst weg ist. alles schon geschehen.

motorrad die sechste, siebte, achte, neunte, … ich weiß auch nicht. erst war das blinkrelais im eimer, dann war das ersatzblinkrelais auch im eimer. immerhin war dann klar warum. rechts hinten war ein kabel blank und hat damit immer wieder einen kurzen verursacht. so weit, so gut. dann gingen wieder blinker, bremslicht und die kontrolleuchten nicht mehr. und dann wieder doch. und dann irgendwann gar nicht mehr. zündschloss im teich, jetzt hab ich einen attraktiven kippschalter unter der sitzbank. an. aus. an. aus. so einfach ist das. wozu umständlich einen schlüssel benutzen? dann war aber nach fünf, sechs kilometern der strom weg, die batterie auf tiefstand. ausgebaut und eine nacht geladen, aber schon nach kurzer strekke sieht es wieder mau aus. also wieder einmal in die werkstatt – hab ich diese woche eigentlich tatsächlich jeden tag da gehockt? – und wieder ein bißchen basteln. steckkontakte überprüfen, an kabeln rütteln und wackeln und sich immer wieder wunder. geht. geht nicht. geht wieder. jetzt nicht mehr.

inzwischen, mit einem neuen stückchen kabel, etwa 7 zentimeter lang, und einer runderneuerten verbindung, die de facto gestern erst gebastelt wurde, scheint es zu funktionieren. es scheint…   ist gut jetzt, finde ich!!! wirklich!!!

erstmal feierabend, für heute und die nächsten drei wochen. ich kann es kaum fassen:

->->->-> URLAUB ! ! ! <-<-<-<

eigenartig, daß das erste stück MEMORY, das zu bearbeitung ansteht, immer noch das mit der ‚bürotauglichkeit‘ ist. und ‚urlaubsreif‘ kommt auch vor, wenn ich mich recht erinnere …

blödsinn! was soll das nur!? natürlich erinnere ich mich recht, ich weiß es genau. 100%!!!

lesen statt schreiben. ist auch mal nicht schlecht. ich krieg eh keinen vernünftigen gedanken zusammen, weil mir immer noch die fresse wehtut. oder warum auch immer.

überraschend war das gefühl. wie damals, als kind. lesen als sucht, 1 tag = 1 buch, egal wie dick. lesen als weltersatz, als einzige umgebung. lesen um der geschichte willen, wissen wollen, wie es weitergeht. wie es ausgeht. einmal nicht an den aufbau, die struktur denken müssen, an die sprache. nur genießen, ganz altmodisch, und berührt werden. die vorstellung von menschen … letztendlich reicht das nicht, aber für heute ist es gut.

ganz nebenbei auch ein wenig mit der lesbenliteratur versöhnt, die zu oft ganz fürchterlich schlecht ist.

drei weise, schwarze raben hocken um eine einzige frage herum, die da lautet: welcher von ihnen soll als erster zuhacken?

unglaublich, diese bodenlose erschöpfung nach dem eingriff gestern. keine schmerzen im kiefer, statt dessen migräne, natürlich. was auch sonst!? heute nur ein paar stunden im büro, dann wieder nach hause und gleich ins bett gefallen. jetzt endlich wieder einigermaßen klar im blick, wenn auch immer noch müde im hirn. und hunger hab ich!

urlaubsreif! ich würde so gern mal wieder das meer sehen. wie lange habe keine möve schreien hören?

der zahn ist gezogen. definitiv!

ein dentalmassaker, über eine stunde – oder täusche ich mich da? – mit skalpell und brechzange, ein reißen und zerren. ich knurre wie eine wütende katze, die aus gutmeinenden gründen festgehalten wird. zwangsverarztet. ein irres kräfteaufkommen mitten im gesicht, ich will ihn ja hergeben, den zahn, aber meinen unterkiefer würde ich eigentlich doch gern behalten.

anschließend: motorrad die fünfte! diesmal gehen kontrollleuchten, bremslicht und wieder mal die blinker nicht. und dann auf einmal doch wieder, weil ich an ein paar sicherungen ge-rüttelt habe. oder an der lampe gewackelt? oder im zündschloß gerührt? ;-)

außerdem ein knöllchen. oder hat da nur wer diesen blöden zettel auf meinem tank abgelegt?

lese ein bißchen connie palmen: die gesetze. ausgesprochen  amüsant und klug. empfehlenswert!

gibt keine andere antwort als meine arbeit zu machen …

ich versuche den blick zu heben, vorsichtig, mich wieder anzunähern – an MEMORY? – letztendlich wohl mir selbst näher zu kommen. es ist einfach zuviel zeit derzeit, freie zeit, jenseits von alltag und den pflichten, vermeintlichen pflichten, mit denen ich mich beständig lahmzulegen pflege. totstellen funktioniert nicht mehr, nicht wenn nicht alles vollgestopft und eng bemessen ist, wie üblich, und das ist es momentan einfach nicht. eine woche noch, dann hab ich urlaub. da hilft nichts. ein paar freie minuten reichen, um das denken zu entlarven, um absichten freizulegen, so sehr ich das ansonsten auch zu vermieden versuche.

warum eigentlich? seit wann?

es fällt mir überraschend schwer, mich dem zu stellen, was an arbeit ansteht. nicht die worte zu finden oder gar die zeit, nicht disziplin und konzentration sind das problem. es ist die tatsache, mich nicht entziehen zu können, keine distanz zu haben. sie auch nicht haben zu dürfen, nicht bei MEMORY.

ich öffne die datei, springe per suchfunktion an die richtige stelle, seite 73, und ich fange an. es ist ganz leicht. wie oft habe ich das getan, immer und immer wieder. einmal zwei ganze jahre lang, bis da fast 400 seiten standen. und jetzt?

auch heute habe ich es getan, habe geschrieben, tatsächlich. viel geschrieben. aber etwas ist und bleibt anders. das gefühl. ich bin nicht zufrieden, ich bin nicht fertig für heute, kann aber auch nicht weiter. es ist nicht gut so.

es ist unbefriedigend …

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