am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

fliegender wechsel in dieser woche, radikal, von einem übervollen doppelt- und dreifachprogramm zu sommerleerelangeweile im büro und plötzlichen zwei total freien tagen. ungenutzt natürlich! nein, natürlich nicht, aber … bin ich denn nie zufrieden?

vollmondstimmung! schmerzen in rücken und nacken, unmut und dann, wie von allein, bewegt sich alles wieder. die zeit vergeht, die gedanken fließen und auch das sprechen will. mitunter. selbst das quatschen. ;-)

no comment!

ich liebe es einfach!!!

das rot.

und die kraft, wie ein gedicht.

erdbeben zum frühstück! ein eigenartiges gefühl, früh morgens dermaßen geschüttelt zu werden. zuzuhören, wie das ganze haus knarrt und quietscht. und dann noch ein anderes geräusch, ein dunkles grollen vielleicht. oder ist das einbildung? weil man das in filmen so sieht, weil die zeit zu kurz ist, es sicher in sich zu manifestieren? ich weiß es nicht. aber es war tief und deshalb sofort klar, wo das herkam. ohne frage.

endlich mal ein bißchen sonne und wärme gestern, wer hätte das gedacht!? aber heute schon wieder wolken und kühle luft, wind und regen. im august hab ich urlaub, bis dahin MUSS sich da was geändert haben. definitiv!

das motorrad ist wieder da, und es fährt, oh wunder. ein kabelbruch, irgendwo, ist jetzt elegant überbrückt, mit einem deutlich sichtbaren lila kabel, das sich vom scheinwerfer bis in die tiefen der elektrik schlängelt. keine ahnung, wie und warum, hauptsache es funktioniert. aber die tage mit dieser maschine sind gezählt, endgültig, da führt kein weg mehr dran vorbei. kein gedanke. 20 jahre. vielleicht ist jetzt wirklich die zeit für einen wechsel gekommen.

das semester ist vorbei. in gedanken suche ich noch immer nach möglichkeiten, wo keine sind. ich will nicht aufgeben, aber es sieht nicht danach aus, daß es einen weg geben könnte. zahlen kann ich nicht, weder rein rechnerisch noch ideell, nicht eine solche summe. also werde ich anders zahlen, mit einer vernichteten lebensplanung und dieser panik, die mich seit wochen nicht mehr verlässt. wo, um himmels willen, soll ich die zeit und energie finden, zu schreiben, in all dem durcheinander? ein neues buch wäre angesagt, wenn MEMORY endlich fertig ist, irgendwann. bald, wie ich hoffe. ich weiß schon genau, was es sein wird, wie es aufgebaut sein soll und überhaupt. ich könnte anfangen, augenblicklich, abtauchen in die zufriedenheit der kreativität. und ich kann es nicht, vor lauter panik und existenzangst. ich kann es nicht einmal planen, weil derzeit einfach nichts sicher ist. nicht einmal an-nähernd.

also tue ich irgendwie nichts. warte auf blauen himmel, vielleicht, und beschäftige mich ansonsten mit meinem brachliegenden haushalt. waschen, putzen, bügeln. ist doch immer wieder erfrischend. sämtliche türen und rahmen müssen gestrichen werden. auch eine schöne aufgabe.

immer noch suche ich informationen über wölfe. mythos, geschichte und realität, biologie und das leben im rudel. nicht zuletzt natürlich literatur. die vielen wolfsgeschichten, von rotkäppchen bis american werwolfe. ist gar nicht so einfach, wie ich gedacht hatte. warum eigentlich? und warum wölfe, wo ich seit jeher diese unerklärliche angst vor hunden habe?

wie finden katzen ihren platz? seit jahren beginnt lisa ihre nächte ein paar zentimeter neben mir, um dann morgens ins andere zimmer gewechselt zu haben. irgendwann im morgengrauen vermutlich, ich weiß es nicht genau. außer es steht der wäschekorb irgendwo rum, dann liegt sie natürlich in den frischen wäschestücken und schnarcht, die ganze nacht. oder wenn es im sommer so richtig heiß ist. dann verzeiht sie sich völlig. vielleicht ins bad. oder hinter die küchenschränke, wie damals, als sie noch ganz klein war. seit ein paar wochen schläft sie jetzt nebenan auf dem gästefuton. in offener verachtung meiner person! immer an derselben stelle, hinter dem schwarzen kissen, da ist schon deutlich alles voller grauer haare. morgens liegt sie dann auf dem obersten regalbrett, hinter dem bambusrollo und glotzt mich mit großen augen an.

wie kommt sie darauf? was ist der grund? und woher weiß sie, wo sie sein will?

das will ich auch können!

langsam geht mir dieses motorrad schwer auf die nerven. das ist jetzt das dritte mal in dieser saison, daß die maschine flachliegt. tot, absolute funkstille, kein saft mehr. und das mitten im feierabendverkehr, dreispurig, hanglage. zweimal hab ich sie noch angekickt gekriegt. das allein ist schon eine art abenteuer. 180kg leicht auf eine seite lehnen, nicht zuviel, sonst kann ich das ding mit einem bein nicht halten. und dann mit dem anderen bein auf der anderen seite kräftig kicken. zutiefst kontraproduktiv dieser bewegungsablauf. und immer mit 180kg zwischen den beinen. dabei die bremse ziehen (hanglage) und gas geben nicht vergessen, mit derselben hand natürlich. das alles kommt mir bei meinem körpergewicht jedesmal gewagt vor, auch wenn ich die kiste bei solchen manövern wirklich noch nie hingeschmissen hab. irgendwann hat dann alles nix mehr gebracht. kein blinker, kein licht, nicht einmal mehr amaturen-anzeige. also an den rand geschoben, quer über die drei spuren, im feierabendverkehr. das macht spaß. eine sicherung ist durch, keine ahnung welche, einen sicherungskasten hat die maschine schon lange nicht mehr, alles nur noch fliegend. auswechseln hilft nicht. nur noch telefonieren, werkstattermine koordinieren. schlüssel? wann bring ich den schlüssel vorbei? kann eine batterie von jetzt auf gleich kaputt gehen? sie kann! bitte, bitte, laß es die batterie sein!!! ist es aber bestimmt nicht, das weiß ich einfach, intuition. und wer soll das wieder bezahlen?

dann latsch ich plötzlich zu fuß durch die gegend. mit lederjacke, helm und tankrucksack bepackt. und auf einmal scheint die sonne. natürlich! ausgerechnet!

wie es mich annervt, andauernd, diese kleinigkeiten, die sich dermaßen querstellen. unnütz, überflüssig, sinnlos. das kann ich einfach nicht brauchen. nicht ausgerechnet jetzt zumindest.

später an der bushaltestelle. die straße ist eng und in eine richtung gesperrt. die autos preschen ahnungslos wie immer und die ecke, um dann nach 20 metern gnadenlos allesamt drehen zu müssen. ein geknubbel und geknote sondergleichen. der bus ist natürlich zu spät. ich beobachte die wendemanöver, mehr oder weniger geschickt durchgeführt. da möchte ich nicht drinstekken, nicht mal auf dem motorrad. männer sind forscher und schneller, besonders der mit dem schwarzglänzenden golf, stahlfelgen und tiefergelegt. alle machen ihm platz, ein großer, eleganter schwung und eine ebensolche abschließende geste an seine mitstreiter. sieg! frauen sind langsamer, besonders die mit dem verknautschten japaner, braucht drei züge und steht ganze zwei ampelphasen quer, bevor sie endlich wer reinläßt. ihren gesichtsausdruck vermag ich nicht zu interpretieren. hilflose panik vielleicht. schweißausbrüche. ginge mit nicht anders, passiert mir immer, wenn ich mal ein auto zu bewegen habe. am besten ist aber der alte, der sich wie alle anderen halbseitig über den bürgersteig mogelt, dann aber offensichtlich angst um seine felgen kriegt und nicht wieder da runter will. unwichtig, ob nun ich da stehe oder nicht. sein weg ist schnurgerade, immer auf mich zu. direkt und ohne umschweife. das lob ich mir.

ich mag nicht, was ich sehe. weder den einen, den grandiosen sieger – lächerlich! – noch die allgemeine hilflosigkeit. ich vermisse zusammenarbeit, mitdenken, übersicht.

gelassenheit … na super, ausgerechnet ich!

ich schlafe schlecht, bin wie erschlagen den ganzen tag. und das nach ein paar ganz entspannten wochen, beinah schmerzfrei, dank akupunktur vielleicht. oder warum auch immer. jetzt die angst, daß sich die runden doch immer einfach weiterdrehen, daß nichts hilft, letztendlich.

ich übertreibe, keine frage. aber ich wünschte, es gäbe anderes zu berichten. arbeit und zufriedenheit, mit die beste kombination. kommt gleich nach lieben und geliebt werden.

bah! die milch ist auch schlecht. wenn das nicht bezeichnend ist …

immerhin, die kolumne ist fertig geworden und bereits unterwegs. punktgenau auf 1600 zeichen. demnächst dann auch hier: ungekürzt.

müdemüdemüde. das wird irgendwie zum dauerbrenner. ;-) aber das wetter ist entsprechend, das äußere wie das innere, drükkend und klamm.

gestern hätte mein vater geburtstag gehabt. 72! 9 jahre, daß er jetzt tot ist. übermorgen. oder dienstag? ich weiß nicht, in der nacht halt. ich erinnere mich gern, die ruhe und weite. sein gesicht, diese stille freude mit einem mal.

wo soll ich das finden im leben? tiefe und weite, beides zugleich. zum schreiben unerläßlich.

”Mit der Zeit schreibst du bewusster und kommst hinter dieses Bewusstsein nicht mehr zurück, und es ist auch keine gute Idee, das zu versuchen, ehrlich gesagt.”

Elvis Costello, Rolling Stone, Juli 2002

später:

müdemüdemüde. was sag ich da? nichts neues. aber heute weiß ich den grund.

die erfahrung, die klarheit zu verlieren, von einem moment auf den nächsten, nicht mehr zu wissen, was eigentlich los ist. oder zu wissen, vielleicht, es aber nicht vermitteln zu können. nicht im reden, nicht im schweigen. so bleibe ich übrig. allein. immer.

worte sind nichts. und ich ihnen hilflos ausgeliefert.

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