und schwule beißen, wie die mädchen. alle. (der zum niveau des themas passende link zum berliner kurier sei mir verziehen. kommt nicht wieder vor. oder nur, wenn es unbedingt sein muß.)
Monat: Juni 2010
regenbogenscheiß
ha! da geht diese dämliche csd-dauerfeierei in diesem jahr fast vollständig an mir vorbei und das fast ohne mein zutun. ich habs einfach vergessen, kaum rechtzeitig überhaupt mitgekriegt, dementsprechend weder die motzmesse noch das gestrige straßengehampel auch nur am rand mitverfolgt. oder gar mitgemacht. all das sinnbefreite lärmen, johlen und saufen in diesen tagen. überhaupt, diese scheißkultur bestehend aus sixpackbäuchen und stolz. aus abhängigkeiten und erwartungsdruck, gerade unter lesben. (nicht, daß mir die platte schwule körperkultigkeit irgendwie näher wäre.) alles nur oberflächliche, als gäbe es kein wirkliches leben, durchwachsen von vielen verschiedenen dingen. also heterogen, zum glück. mir ist dieses homobusiness unerträglich, lange schon. und diesmal hab ich es endlich mal vergessen, wie von selbst. hab einen schrank fertiggebaut, fußball gesehen und ein bißchen was von diesem eigenartigen schwedenevent. (man stelle sich vor, die prinzessin hätte sich nicht in ihren turnlehrer, sondern, sagen wir mal, ihre deutschlehrerin verliebt. wie das dann wohl ausgesehen hätte gestern.)
genial.
und dann auch noch das. judith butler lehnte gestern den zivilcouragepreis ab und zwar auf offener bühne. da muß ich dann doch breit grinsen, dem mißglückten taztitel – von wegen spaßbremse – zum trotz. gut so, das finde ich auch. auch wenn es natürlich mal wieder eine von diesen spaßbefreiten lesben sein mußte.
arbeitstermin im oberholz
web 2.0 hin oder her, es ist selten genug, daß ich mich in diese gaststätte begebe. ist mir einfach zu weit weg, von neukölln aus gesehen. und hier gibt es ja inzwischen auch echt schickeres entspannteres. heute wars dann aber doch mal wieder mal soweit, man muß ja den gästen von außerhalb auch ein bißchen was bieten. die vielen aufgeklappten äpfelchen und das kabelgewirr auf dem boden. ist doch schick.
und dann sowas:
da gucken die lauthals fußball! diese nerds oder geeks oder wie sie gerade heißen, verdammt.
torschüsse
ich mag ja manchmal ganz gern gute fußballspiele anschauen. mit vielen schönen toren natürlich. so wie heute.
die neuköllner schreckschußsalven im anschluß an jeden treffer, besonders der deutschen mannschaft, dagegen sind mir zuwider. wesentlich schlimmer als die vielfache allmacht der vuvuzela.
vuvuzela
auf dem heimweg von der eiligen flüssigkeitsbeschaffung – wichtig bei diesem wetter, drei t-shirts, allein heute – kommt mir ein einsamer vuvuzelaspieler auf dem fahrrad entgegen. gelbrotschwarzes plastik, was ja ohnehin schon ein unding für dieses unding ist. eine seltsame deutsche tröte also. klingt schrecklich verloren.
wer aber einmal kurz in die laufende übertragung des eröffnungsspiels schalten mag, wird den wahren sound dieses wahrhaft afrikanischen „instruments“ begreifen. vuvuzela ist mehrzahl, nicht einzahl. niemals. wie afrikanische musik eben ist, getragen vom zusammenspiel, ja, vom ineinanderfließen und geschehen lassen. (soweit ich das zu beurteilen vermag.) ein schwirren und summen, ein ab- und anschwillender schwarm getragen von menschlichen lungen. (könnte ich nie!)
so klingt es übrigens, wenn höhere wesen von irgendwo weit den menschlichen gedanken lauschen. ein schrecklicher rausch. atemlos. und zugleich unglaublich vital.
roots to grow
Man müsste sich von seinen Eltern scheiden lassen können. obwohl das vermutlich auch nicht hülfe, fürchte ich.
(dazu ein unpassendes video von heinzmann & gentleman – wings to fly?)
the oil
1967 gab es einen der ersten großen ölunfälle, verursacht durch einen öltanker. die torrey canyon zerbrach und sank vor der küste südenglands, teile der englischen und französischen küste wurden verseucht. darüber habe ich wenig später in der schule gelernt. wie man vögel wäscht und wasser. relativ sinnfrei.
etwa 25 jahre später sitze ich einen ganzen tag land an der kornischen küste, land’s end in der nähe von penzance. ahnungslos. ich suche nach steinen, nach dem einen vor allem, den ich – auf dem motorrad – bis nach hause mitnehmen will. es gibt unzählige helle und weit weniger dunkle. ich finde einen passenden, dunkel, beinah grün. nicht zu groß, aber auch nicht zu klein.
es gibt auch seltsam scheckige steine, zum teil eigenartig gestreift. oder auf der unterseite dunkel, ausgerechnet. da, wo das wasser ständig spült. besonders die riesig großen, die felsen, die wie festgewachsen in dem an dem tag ständig dröhnenden wasser liegen. vollmondflut. sie sind stumpf und schwarz. algen sind das nicht, auf keinen fall.
it’s the oil, sagt meine englische freundin. und es wird auch heute noch da sein.
vodafail
vodafone ist der mobilfunkanbieter, der vor einiger zeit bereits einen anderen festnetzanbieter geschluckt und damit mich als kundin nicht gewonnen, sondern in gewisser weise mit eingekauft hat. nun ist mir das relativ wurscht, sowas läßt sich halt nicht so einfach ändern. aber vodafone ist eben ein mobilfunkdealer, und gerade hier in neukölln sind die roten läden bestückt mit smarten handyverkäufern oder schicken promotionmädels, die allesamt nicht viel zu sagen zu haben scheinen. oder keine lust dazu, keine ahnung.
jedenfalls endete mein versuch, nähere informationen über die DSL EasyBox 802 zu erhalten darin, daß ich das ausgedruckte datenblatt (pdf) aus dem internet ausgehändigt bekam. weitere (profilaktische) fragen, etwa zur kompatibilität mit meinem bisherigen anschluß oder zur installationsprozedur, vermochte ich darüber hinaus nicht mehr an den mann bringen. der herr mit dem fein ausrasierten bärtchen hat während des „beratungsgesprächs“ nicht aufgehört in anderer sache zu telefonieren. und ich wollte nicht dazwischenreden.
morgen gehe ich mal zu dem anderen vodafailladen. obwohl der demselben menschen gehört, sehe ich gerade.