am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

behutsamkeiten

gestern ein wenig übernommen, besonders körperlich. nach der nötigen schreibtischarbeit und dem, noch recht harmlosen anzeichnen der anstehenden arbeiten an den frischen brettern, da stand urplötzlich die montage des neuen fahrradseitenständers an. das hatte ich nicht auf dem plan, dass der so schnell geliefert werden würde. also hockte ich, ein wenig missmutig, ich gebe es zu, auf dem boden und hantierte mit inbus- und maulschlüsseln. metallschrauben ist wirklich nicht mein liebstes, und dann musste ich auch noch alles wieder umbauen, weil ich beim fahren gelegentlich mit der ferse an den ständer stieß. das hat mir den rest gegeben, also dieses zweifache hocken am boden, das machen hüfte, rücken und das sowieso lädierte knie nicht mehr klaglos mit. und es ist nicht so, das ich es nicht gemerkt hätte. aber es muss ja dann auch fertig werden, da bin ich gnadenlos. mir gegenüber, nur mir. versprochen.

für heute mache langsam. eigentlich wollte ich ein bisschen raus aus berlin, schließlich ist bestes motorradwetter. aber, nun ja; es ist, wie es ist. ich beuge mich dem alter.

sowieso steht ja auch schreiben auf der liste. tatsächlich, sonst würde ich es beständig unter den teppich kehren. da steht: SCHREIBEN! ohne das ausrufzeichen, das steht nur hier.

einstweilen aber beginne ich auch diesen tag am balkon, wiewohl es nicht besonders warm ist und auch die sonne zu wünschen übrig lässt. vom fußballplatz links kommt das übliche rufen und rumpeln, vor dem späti schräg gegenüber sammelt sich die übliche horde ecksteher, raucher und trinker auf den mittlerweile fest installierten bänken, und es fahren verhältnismäßig wenige autos. keine ahnung, ob das am samstag liegt oder daran, dass etwas weiter immer noch an der fahrradstraße gebaut wird oder daran, dass es eben jetzt doch langsam tatsächlich als fahrradstraße genutzt wird.

die kneipe hat noch zu. ohnehin entwickelt sich die sache recht gut, damit hatte ich bei dem rasanten auftakt kaum zu hoffen gewagt. das konzert am ersten mai hat ein wenig getrampel und gejubel verursacht, das ich allerdings für die in der ferne verüberziehende demo gehalten. das ging also schnell vorbei, und auch sonst wird der betrieb zumeist gegen mitternacht eingestellt. das geht dann mit mal mehr und mal weniger menschenlärm ab, da kann man nichts machen. und vor den heißen sommernächten graut es mir immer noch ein wenig.

die ziemlich früh gepflanzten tomaten machen sich gut, obwohl sie zu beginn noch die eine oder andere kalte nacht mitmachen mussten. jetzt fangen sie mächtig an zu wachsen, in den letzten sonnentagen vor allem. ich muss zügig mit dem geizen beginnen. von den drei hanfpflanzen hat sich eine ziemlich schnell zum sterben niedergelegt. ich denke, sie ist unter meiner fürsorge ersoffen. die anderen beiden sind aktuell kleine grüne stengelchen, die ich mit großer vorsicht betrachte. und ebenso vorsichtig mit wasser versorge. es ist ein versuch, mehr nicht. im nächsten jahr empfiehlt sich vermutlich eine deutlich behutsamere aufzucht in kleinen anzuchttöpfen im wohnungsinnern.

bevor es dann raus in die welt geht, ins licht und ins leben.

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