am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

rhizom (5)

„Als unterirdischer Sproß unterscheidet sich ein Rhizom grundsätzlich von großen und kleinen Wurzeln. Knollen und Knötchen sind Rhizome. Pflanzen mit großen und kleinen Wurzeln können in vielerlei Hinsicht rhizomorph sein: man muß sich wirklich fragen, ob nicht das Rhizomorphe gerade das Spezifische an der Botanik ausmacht. Auch Tiere sind es, wenn sie Meuten bilden, z. B. Ratten.”
Gilles Deleuze, Félix Guattari: Rhizom

0 Gedanken zu „rhizom (5)“

  1. erinnere mich noch lebhaft an das rhizom in meiner examensprüfung. man möchte sich gerne hineinbegeben in die fast kindliche begeisterung postmoderner netze – technikgläubige unterstellen ja gerne dem internet rhizomorphe strukturen. zu unrecht übrigens. es ist so schade und so bedenklich, daß im nein zum abendländischen hierarchiegedanken eine verführerische ideologie lauert, die sich zu fett und gemütlich als ideologiefreiheit feiert. so macht das rhizom, anstatt türen zu öffnen, noch mehr türen zu. es verrät den gedanken der herrschaftsfreiheit indem es neue, unerbittlichere herrschaften setzt. das dilemma der postmodernisten ist im grunde das dilemma der gesamten linken. man kann das rhizom nur als science fiction roman lesen, der einem vor dem schlafengehen nochmal eine utopische wehmut einpflanzt. deren nachgeschmack hilft einem vielleicht am nächsten tag nicht ganz so borniert zu sein.

  2. na ja aber da fängts ja schon an. das rhizom ist angeblich eine zustandsbeschreibung. am ende ist es aber ein handlungsappell. man müsste sich da schon entscheiden aber die autoren waren da wohl ein bisschen zu übereifrig *g*

  3. ich weiß nicht, ob das rhizom eine zustandsbeschreibung sein soll. ich habe es nicht so gelesen, aber ich kenne auch nur die einführung. und ich bin nicht die wissenschaftlerin von uns. ;-)
    aber – eifrig oder nicht – warum überhaupt entscheiden?

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