am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

das leben und das schreiben (1)

ich gebe zu, daß ich von anfang an skeptisch war. ich lese stephen king nicht, ich sehe die filme, manchmal. wenn sie zufällig im fernsehen laufen. die filme sind spannend und meistens gut, ich weiß. sicher sind auch die storys entsprechend. aber die paar buchseiten, die ich im früheren büro oder in buchhandlungen schnell mal durchgelesenen habe, waren es nicht. nie. ich verstehe also nicht, warum die storys nicht gleich auf film gebannt werden. wozu der umweg über schlechtes schreiben?
insofern bin ich also voreingenommen, auch wenn mich ein filmisches king-portrait, das ich einmal mit interesse verfolgt habe, durchaus beeindruckt hat. ich mag eben schreibenden menschen. so wie ich life-musik mag, und mir in dieser hinsicht auch stile und richtungen anhören kann, die sonst überhaupt nicht auf meiner wellenlänge liegen. und ich mag auch den titel. wenn das schreiben nicht mit dem leben zu tun hat… was soll es dann?
soviel vorab.
eilig lese ich mich vor bis zum ‘werkzeugkasten’. sprache und erzählstruktur sind ausufernd und wirr, obwohl wiederholt behauptet wird, daß knappheit und unvollständigkeit exerziert ist. die grundstruktur ist rein linear und damit ziemlich langweilig. alles in allem ist das ist unangenehm, aber ich halte durch, weil es mir sympatisch ist, daß im nächsten kapitel das schreiben als handwerk betrachtet werden soll. ein werkzeugkasten als metapher ist mir ohnehin vertraut.
ich freue mich also auf dieses kapitel, nur um gleich wieder enttäuscht zu sein. auf ratschläge wie, niemals im passiv zu schreiben oder adjektive grundsätzlich zu vermeiden, kann ich verzichten. das ist kein handwerk, das ist ein regelwerk. und schreiben nach regeln erinnert mich doch sehr an malen nach zahlen. ohne jeden hintergrund.
verzeihung, aber das ist einfach zu einfach. bis jetzt zumindest. ich werde weiterlesen, weitersehen…

dennoch, ein gedanke zumindest ist interessant:
„Ich bin der Meinung, daß nicht der Satz, sondern der Absatz die kleinste Einheit eines Textes darstellt, in der Kohärenz entsteht und Wörter die Chance haben, über sich hinauszuwachsen. Wenn es Zeit wird, das Tempo zu erhöhen, geschieht das auf Absatzebene. Der Absatz ist ein herrliches, flexibles Instrument, das aus nur einem Wort bestehen oder sich über sechzehn Seiten erstrecken kann.”
Stephen King, Das Leben und das Schreiben

die frage ist natürlich dennoch, ob sich selbiges nicht über sämtliche einheiten eines textes sagen ließe, auf welcher ebene und gleich welcher größe auch immer.

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