ein wenig muß ich wohl abbitte leisten für den wenig positiven halbzeitbericht über dieses buch. so schlimm ist es nun doch nicht, muß ich nach beendigung der lektüre sagen. die schwächen liegen genau da, wo sie bei amerikanischen schreibbüchern immer wieder liegen. in einer zu groben verallgemeinerung, im überbetonen des erzählens, im vermeindlichen blick auf den erfolg. (der im englischsprachigen bereich möglicherweise angebrachter ist als ausgerechnet hier.) darüber kann man hinwegsehen.
ungefähr ab der hälfte, ab dem kapitel ‘über das schreiben’ wird es besser, wesentlich sogar. denn was immer man halten mag vom bevorzugten genre des autors, von seiner überproduktion und seinem zwiespältigen ruf. ein einblick in den schreiballtag, in all die tricks und tips, so unmöglich sie auch sein mögen, die sich mit der zeit und der erfahrung natürlich herausbilden, ist allemal interessant. in diesem fall sogar ausgesprochen spannend. selbst wenn ich in vielem immer noch völlig anders denke.
außer hierbei natürlich:
„Botschaft und Moral, die kann man alle in den Sack stecken und mit dem Knüppel draufhauen, verstanden?”
Stephen King, Das Leben und das Schreiben
stephen king mag übrigens keine schreibseminare oder creative-writing-kurse. er warnt zwar nicht explizit davor, aber er kann ihnen auch nicht viel abgewinnen. sie stören nicht, aber sie helfen im zweifel auch nicht weiter. so habe ich ihn verstanden. natürlich bin ich da wiederum zwiespältig. eine andere sicht einzuholen, neue sichtweisen und ansätze zu diskutieren, das ist immer hilfreich. aber ohne viel schreiben und viel lesen geht natürlich sowieso nichts, das stimmt.
an dieser stelle noch ein kleiner hinweis in eigener sache:
– meine persönliche liste mit büchern über das schreiben.
– einige zitate aus jenen büchern.
– überhaupt ist minuszero, mein persönliches angebot zum thema schreiben, jetzt (so gut wie) fertig und sicher nicht uninteressant.