am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

leipziger buchmesse 2009

irgendwann ist immer das erste mal. gestern war ich also in leipzig, um mir all die vielen bücher ansehen. oder zumindest einen winzig kleinen teil davon. den teil, den mein armes hirn in knapp sieben stunden aufzunehmen in der lage ist.

erst einmal galt es, eine andere hürde zu nehmen, besser gesagt, eine deftige irritation zu verarbeiten. die der vielen verkleideteten jungen menschen, die in pink oder schwarz, in riesige kistenartige stoffbahnen gehüllt und mit martialisch anmutenden pappmachéwaffen ausgestattet durch die gänge trollten. eine absurde angelegenheit: die mädels, die sich auf dem klo umziehen, schminken und ihre katzenhaften kontaktlinsen einsetzen. die ringelsocken und badeschlappen, überall, die kistenwesen und kriegerfiguren. eine gestalt in soldatischer kampfmontur, mit gasmaske, stahlhelm und marschgepäck. gewöhnungsbedürftig.

dem galt es, auf den grund zu gehen. die manga– und animeefans waren – wie offensichtlich in jedem jahr – auf der jagd nach preisen. darüber hinaus ist ungefähr die hälfte einer der vier hallen nur mit comics, oder besser mangas, belegt. auch ein zeichenwettbewerb findet jährlich statt. ach, das ist doch schön, wenn die jugend kreativ ist.

der rest ist buch, unendlich viel buch. (neben den zeitungen natürlich, dem verlags- und buchhandelskrempel und ein wenig elektronischem zubehör, ist ja groß im kommen.)

all die kleinen verlage, die in ihren kleinen messestandkistchen hocken,  mit ihren zum teil wunderschönen büchern, die man kaum je zu sehen kriegen wird in den gängigen massenbuchhandlungen. wie geht das, wie leben die? warum machen die das? na gut, bei dussmann liegen vielleicht auch diese bücher, einige zumindest, davon gehe ich jetzt einfach mal aus. aber der laden liegt quasi am anderen ende der stadt, da komme ich kaum je hin. was sicher auch besser ist, sonst würde ich wohl noch mehr bücher kaufen. einfach weil sie so schön sind, und das geht ja nun wirklich nicht.

die größeren verlage kommen auch größer daher, zum teil mit bühnenprogramm und kaffeeausschank. darunter auch books on demand (bod) und die bundeszentrale für politische bildung (bpd), wenn man die beiden überhaupt einen verlag nennen kann. und ich muß zugeben: was ich vor ein paar jahren noch für einigermaßen zweifelhaft gehalten habe, bod nämlich, beginne ich langsam ein wenig liebzuhaben. für kleine projekte, die ja mittlerweile im internet hervorragend propagiert werden können, scheint es mir nahezu ideal.

die radio und tv-präsenz, nun ja. hätte ich mir schlimmer vorgestellt, ebenso das gedränge oder den ansturm auf anwesende stars. war gar nicht so, muß ich mir unbedingt merken. für das nächste mal, was es wohl geben wird. bücher sind ja schon irgendwie meine heimat.

und bequem im bett lesen geht jetzt auch, mit diesem daumending.

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