das universum hat mich reich beschenkt in diesem mai. abgesehen von diesem sauwetter, scheinbar unlösbaren computereigenwilligkeiten und sonstigem vorwiegend finanziell konnotiertem unsinn, steigert sich für mich der wonnemonat ja zwangsläufig immer und immer wieder zu einem wiegenfesthöhepunkt. in diesem jahr äußerst angemessen, das heißt fähnchenschwingend und jubelnd, mit lena in oslo erlitten. zusammen mit einem gastgeberschnittchen, einigen weiteren, durchaus als erwachsen zu bezeichnenden menschen, sowie – überraschenderweise – sechs jungen koreanerinnen. was mir immerhin die gelegenheit gab, meinen eigenen, ebenfalls eindeutig britisch geprägten akzent in die welt zu tragen. wunderbar! das gratulationsständchen dann kurz nach der siegverkündung empfangen, die kerzen auf dem geburtstagskuchen während des allgemeinen siegestaumels ausgeblasen und die kuchenstücke anschließend zum siegersatelliten verteilt. tanzend, soweit ich mich erinnere. auch schön.
einziger nachteil, die persönliche migränezeit, ausgerechnet. die nacht bereits hochmedikamentiert, aber dennoch kaum schmerzfrei, ist mir der sonntag, der geburtstag selbst wie aus dem gedächtnis gefallen. er hat einfach nicht stattgefunden, nur dieses irgendwo herumliegen, im bett oder in der wanne, dieses kriechen vor dem feind im nacken, das warten und hoffen bis in den abend. bis zur allerletzten tablette, der hammerversion, die im anschluß mitunter zu anderen problemen verdauungstechnischer art führt. und die ich aus diesem grund zu vermeiden versuche, sooft es nur geht. und die ich dennoch gleich heute nachbestellt habe.
gestern dann, am wirklich letzten maiwonnetag, ist erstmal kein restart möglich. der ohnehin ausgeleierte kreislauf eiert frei durch den raum, ich bin kraftlos wie selten, wie mir 80, 90 vielleicht. so stelle ich mir das vor. mein motorradschrauber ruft an und fragt, ob ich die kiste selbst zum tüv fahren kann. ich winke ab. ich stelle mir die 230 kilo vor, die das ding wiegt und sage nein. sowas ist selten. ich arbeite kaum, schreibe nur rechnungen. ich schicke sie aber nicht ab, wer weiß, was ich geschrieben habe. ob das alles so stimmt. in dem einzigen artikel verdrehe ich die buchstaben, ausgerechnet im titel. und merke es nicht einmal, obwohl ich mich erinnere, genau über diese fußangel nachgedacht zu haben. aber denken? was genau ist das, inmitten von migräne, oder nach migräne? in diesem taumel zwischen erschöpfung und krieg, in dem ich lebe.
heute geht es wieder. keine medis mehr, kaum schmerzen, sogar ein fast freier blick. es ist juni, man glaubt es kaum. zwei kilo weniger in zwei tagen, behauptet die waage. alles wasser vermutlich, das sich heute schon wieder einlagern wird. so ist es immer. geträumt habe ich, daß ich etwas getötet und zerstückelt habe und nun in einer mülltonne mit mir herumfahre. ständig auf der hut, immer in der angst, entdeckt zu werden. das mag auf den ersten blick beängstigend sein, gleichzeitig fühlt es sich aber auch sehr wahr an. vielleicht mache ich einen krimi daraus, irgendwann.
vielen dank übrigens für die vielen wünsche, die mich in dieser zeit über alle möglichen kanäle erreicht haben, und die ich trotz allem tatsächlich auch irgendwie wahrgenommen habe. es hat mich gefreut, schnelles antworten ging aber leider nicht. danke auch für den kleinen büchersegen, der sich nun neben dem bett stapelt. nächstes jahr wird alles besser.