am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

weserstraßenblues, neukölln

nachts scheppern fahrräder und poltern skateboards die neuköllner weserstraße entlang, an der ich wohne.  außerdem schwirren seit jeher ziemlich viele stimmen an meinem schlafzimmerfenster vorüber. die sprachvielfalt hat sich in den letzten erheblich erweitert, viel spanisch dabei, immer mehr amerikanisches englisch. (was ich, britisch geprägt, nicht sonderlich zu schätzen weiß, wie man womöglich weiß.) vorgestern waren es zweidrei jungs, die hundebellen und katzenmaunzen ausprobierten, bevor sie in paar meter weiter in heftigen streit und schreierei verfielen. manchmal singen oder pfeifen die vorübergehenden auch. und sie lachen. sie lachen viel.

gestern nacht, kurz vor dem einschlafen näherten sich zwei frauenstimmen, zweistimmig singend. dann lachten sie, tief und entspannt. das war kurz bevor sie bei mir vorbeigingen. sommernächte verfügen über einen großen resonanzraum. lachen ist eine lust. direkt unter meinem fenster sangen die beiden dann wieder, immer noch lachend. das war der moment, in dem mir das herz brach.

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