am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

pay_back to the roots

dinge zusammensuchen, erinnerungen, gegenstände oder körperliche gegebenheiten, die mein alter bezeugen. die lesebrille etwa, die sich kaum noch verheimlichen läßt. das passiert mir in letzter zeit immer häufiger.

als ich klein war hieß der kaffee zum beispiel noch noch bohnenkaffee, und meine oma ging im konsum einkaufen. also kon_sum, mit der betonung auf kon. was jedoch nicht daran liegt, daß ich im osten aufgewachsen bin. das bin ich nicht, ich bin aus dem ruhrpott. kon_sum hieß in den 60ern natürlich längst edeka oder co op, nur meine oma belegte den laden noch mit dem alten genossenschaftsnamen. den gab es vor/während/nach dem krieg auch im westen, in den arbeitervierteln zumindest. im kruppschen imperium, wo auch die wohnungen, häuser, sportplätze und vereine zechenorganisiert waren. und bohnenkaffee, in abgrenzung zum muckefuck, war zu eben jener zeit ein immer noch gängiges nachkriegswort. obwohl in den schicken, neuen kühlschränken doch längst die buttercremetoren und fleischberge einzug gehalten hatten.

im kon_sum übrigens, längst ein edeka oder co op, im grunde jedoch derselbe alte tante emma laden, gab es auch rabattmarken, die in ein heft geklebt wurden. das durfte ich immer machen, wenn ich bei meiner oma war. und rückblickend muß ich sagen, daß mir das sehr gefallen hat. besser auf jeden fall als dieses payback (bonusprogramm?) heute. pay_back, mit der betonung auf pay. das sagt doch alles.

5 Gedanken zu „pay_back to the roots“

  1. Liebe Susanne,
    auch ich hatte eine westfälische Oma (nein: Omma), die ging immer nach Edeka und an die Rabattmärchen erinnere ich mich auch. Nur den Kónsum hatte ich immer fürs Lebensmittelgeschäft als Ostdeutsch einsortiert, wohingegen der Konsúúm im kapitalistischen Westen den Verbrauch bezeichnete.
    Danke, dass ich weiterlernen durfte!
    Schönen Sonntag noch, Gruß,
    Caroline

  2. Meine Großmutter in Frankfurt (am Main, nicht an der Oder) ging selbstverständlich auch in den ‘Konsum einkaufen. Wenn wir bei ihr in den Ferien waren, sind wir immer mit. Und ich erinnere mich auch daran, dass ich da irgendwann co-op auf dem großen Schild über dem Eingang entzifferte und sie danach fragte. Und an die Rabattmärkchen erinnere ich mich auch noch, die gab es auch bei Rewe.

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