am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen (38)

den lendhafen gibt es noch, auch den literatur-lendhafen, wenn auch nicht mehr so voll. so voller bildschirme, laptops und gekabel. tagsüber. ob es ihn auch nachts noch gibt, weiß ich  nicht. ich war nicht da. ich wollte, aber dann gab es essen, viel essen, zu viel essen. gutes essen, allerbestes essen. und dann war ich müde, bin ich müde, so müde. da bin ich nicht mehr nachschauen gegangen. das tut mir jetzt schon leid. ich hätte gern noch etwas staub und musik heute nacht, morgen nacht, in meinen nächten. ich würde gern noch einmal ein wenig diesen menschen zusehen, die allesamt mit literatur beschäftigt sind, mehr oder weniger. oder mit büchern, auf die eine oder eine andere art. wie sie in der nacht stehen, wie ich, und trinken und reden. und.

ach.

die neue gestaltung des sendestudios, in dem ich gestern für zwei lesungen war, finde ich im studio gewöhnungebedürftig. das publikum rechts und links an den seiten, autorIn und jurorenriege einander gegenüber, dazwischen fließtext. das macht die gäste mehr als zuvor zu deko, zum bildbestandteil, der dementsprechend ausgeleuchtet ist. als fernsehbild dagegen scheint es zu funktionieren, wie ich heute gesehen habe. (gestern waren da zu viele spiegelungen.) wenn vielleicht auch ein wenig platt, kitschig, besonders das mit dem fließtext. aber fernsehen muß simpel sein, eindimensional, ich verstehe das.

die texte. ach ja, die texte. die sind gut, die meisten zumindest ausreichend tragfähig. manch einer auch mehr als das, einer bislang herausragend. nur zwei totalausfälle, das ist erstaunlich wenig. die autorenporträts. die schaue ich nicht an, das langsweilt nur. stört.

heute war ich essen. morgen gehe ich wieder schwimmen.

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