das wars, die preise sind verteilt, und ich bin weitgehend zufrieden mit der auslosung. eine achtzigjährige hauptpreisträgerin, die über ihre mutter schreibt. coming of age einer ganz anderen art. da muss ich mich doch nicht mehr verstecken oder gar beschämen.
darüber hinaus bin ich durchaus nicht zufrieden. es ist vorbei, aber eigentlich wäre es noch nicht vorbei. ich wäre noch geblieben bis morgen. dann wäre ich weitergefahren, mit dem zug nach wien, um dort dann bis zum ende der woche zu bleiben. nichts bedonderes, einfach nur dort sein. ein paar leute treffen, die stadt, die mir seit jeher so viel bedeutet hat, warum auch immer, und die ich dennoch nur wenig, viel zu wenig kenne, besser zu verstehen. und um zu schreiben natürlich, den wienkomplex in meinem manuskript auf den punkt zu bringen.
das alles also nicht, das ist enttäuschend. stattdessen ist jetzt hier viel arbeit, und nichts davon hat mit schreiben zu tun. sehr im gegenteil sogar.
in neukölln war es relativ ruhig heute, bis gerade eben. jetzt scheppern aus der unmittelbar gegenüberliegenden wohnung irgendwelche stupiden techno beats, wie seit wochen schon immer wieder mal. vom balkon aus sehe ich durch das offene fenster einen halbnackten, bärtigen typen, der seelig in seinen simplen takten schaukelt. es sei ihm gegönnt. mir aber machen die mich erreichenden, banalen schläge den balkon unbenutzbar, einstweilen. diese computerbedingte exaktheit, frei von jeder subtilität, das ist eine beleidigung für die ehemalige hobbypercussionistin in mir. auch wenn das jetzt schon über zwanzig jahre her ist. das war noch bevor ich es wirklich und ernsthaft mit dem schreiben angehen wollte. das ist fast schon ein anderes leben.
also, wenn schon elektronische beats, dann wie die von björk damals.
bitteschön: