am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

#insight

wie anmaßend von mir, damals im märz, zu behaupten, dass mir die sich zuspitzende situation wenig ausmachen würde. das zu hause sein, auf sich selbst geworfen und über längere zeit allein. dass ich das kennen würde und sowieso nicht viel anders leben. dass ich halt bauen würde, die liste sei lang. alles easy.

das ist lange her, länger als erwartet, das gebe ich zu. das hatte ich nicht glauben wollen, wiewohl ich es im grunde durchaus verstanden hatte. damals schon. die bauliste ist immer noch recht lang, ich bin nicht zu viel gekommen. zu viel zu tun, bis zum geht nicht mehr. das ist auch nicht das ding, das ist ein symptom.

ich hätte es besser wissen können, das mit der zugespitzen situation und deren auswirkungen auf mich. ich hätte mich erinnern können, wie es ist, den kopf heben zu wollen, gegen alle angst. und dann nichts sehen zu können, wenn ich doch endlich irgendwie den mut gefunden. rein gar nichts, kein leben, keine zukunft, über jahre. ohne hoffnung, ohne welt. zu leben. ist das leben?

akut verschwinden mir immer mehr menschen. von manchen trenne ich mich, ganz im stillen, für immer, wie ich weiß. bestimmte gedankenlosigkeiten und beleidigungen mag ich einfach nicht mehr ertragen, auch moraline besserwisserei in meiner nähe habe ich endgültig als unbehaglich identifiziert. weg damit, das fratzenbuch macht’s möglich.

anders ist es im echten leben. auch da habe ich mich aktuell von allen realen begegnungen weitgehend zurückgezogen. meine kontakte sind auf null, ohne dass ich das beabsichtigt hätte. auf dauer will ich das so nicht beibehalten, aber so richtig weiß ich natürlich nicht. das hängt ja nicht allein von mir ab.

mein leben bewegt sich längst in eine richtung, die ich nicht mehr selbst bestimme. nicht im geringsten.

und jetzt verschwinden auch menschen, die ich noch gar nicht kennenlernen konnte. auf die ich heimlich gewartet habe, gehofft, so lange und so heimlich, dass ich es selbst kaum noch wusste. bis heute.

alles wird anders, wenn es zu spät ist. alles klärt sich auf. und ich bin alt geworden, vermutlich ist es für vieles auf eben diese art zu spät.

ich werde also anders sein. ich weiß noch nicht, wie oder was. besser oder wieder schlimmer, so wie früher am ende. aber ich werde nicht zurückkehren, auch ich werde verschwinden.

das ist mehr als klar.

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