am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

erst höre ich, wie ein lektorat besprochen wird. es geht um platzhalter im text, kleine, gelbe flächen anstelle der worte. das sei ein problem. es geht nicht um mein manuskript, aber ich verstehe sofort. ja, rufe ich, das soll so, das muss. ich tue das, weil ich die autorin unterstützen will. weil ich es weiß. die aber merkt das nicht, braucht mich auch gar nicht. sie weiß selbst, was sie tut.

dann sitze ich beim frühstück mit zwei anderen. wir werden bedient, aber ich denke doch, dass es mein balkon ist, wo wir sind. sein muss, denn anders geht ja nicht. denke ich, genau weiß ich es aber nicht. ich bin auch gar nicht wirklich dabei. ich suche, ich denke, ich schreibe alles auf. ich plane eine geburt, während die anderen bestellen und reden, dann essen und trinken. davon kriege ich gar nichts mit. aber das macht nichts, es ist alles gut, nur habe ich immer noch nicht gefrühstückt oder auch nur bestellt, als die beiden fertig sind und sich verabschieden. restpektvoll, ohne mich stören zu wollen. sie wissen von mir.

und ich habe keine ahnung. ich habe nichts gehört, nichts gesehen. ich war nicht da. obwohl ich da war, das ist meine art. das ist seltsam, aber es ist richtig. es ist gut.

zuletzt stehe ich ich einem café, jetzt aber wirklich, vor einer riesigen, sich drehenden kuchentheke. und die frau, deren buch ich gerade lese, winkt von der anderen seite. ich soll mir etwas aussuchen, egal was. ich bin überfordert, da ist zuviel auswahl, alles dreht sich auch viel zu schnell, und ich kann es nicht glauben. das vor allem. ich schaue kurz an die decke, da ist ruhe. nur die frau hinter der theke, die ist noch da, das weiß ich. als ich zu ihr zurückschaue, ist die theke leer, vielleicht ist sie sogar weg. alles ist auf einmal weg, wie in einem traum. nur die frau, deren buch ich gerade lese. ein geschenk.

so trunken werde ich wach.

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