in mir klebt noch die anstrengung und spannung körperlicher arbeit, in die entspannung finde ich nur schwer. obwohl ich mich heute darum bemüht habe, um möglichst bald ins schreiben zu finden. es gibt termine, wenn auch selbst gesetzte. da würde gern mal sehen wollen.
etwas wäsche habe ich gewaschen, gegen die regeln der zwischenjahreszeit. oder vielleicht so gerade eben noch zurecht, manchen beginnen ja die rauhnächte erst am 25. also heute. und das bett gemacht, ein bisschen was neues wollte ich noch, bevor das kommende jahr beginnt.
von weihnachten ist nichts zu spüren, so ganz und gar überhaupt nicht. das war schon in den letzten monaten ebenso, in den geschäften, im radio und in den zeitungen. es war da, produkte, werbung und musik. ich habe es wahrgenommen, dann aber gleich wieder vergessen. so war es auch gestern und heute und überhaupt. in mir ist kein gedanke daran aufgekommen, nicht einmal ein funke. so ist das also, nach jahren und jahrzehnten ohne ein solches fest. niemals hatte ich einen baum, selten kleine geschenke, eigene rituale haben sich auf die art nicht ausgebildet. wohl auch, weil ich im grunde immer allein war.
diesmal war es wirklich weg, in mir selbst verschwunden. das vor allem. selbst die vermeintlich tiefste tradition verschwindet also irgendwann, ganz von allein. das ist sehr tröstlich.
als nächstes nehme ich mir vor, den eigenen geburtstag zu vergessen. ich glaube kaum, dass mir das gelingen wird. aber kleine fortschritte gibt es auch in der sache. im letzten jahr oder dem davor stand ich nicht mehr in eisläden oder im café mit dem ständigen gedanken: ichhabheutgeburtstag, ichhabheutgeburtstag und niemandsagtwas, weil niemandweißwas. ich hab einfach nur den tag genossen, wie ich viele tage genieße. oder genießen könnte. das ist doch genug, tag für tag.
und dass ich geboren bin, das sieht man ja. sowieso, immer.