am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

schreibzeit/71

so war es gedacht, vor monaten schon, als ich den aufenthalt gebucht habe: als schreibzeit. geplant kam es mir zu der zeit auch ganz passend vor. so wirklich kann es das jetzt aber nicht sein, vor zwei tagen erst, am sonntag, habe ich das manuskript an die agentur gegeben. schon wieder schreiben mag ich jetzt gerade also wirklich nicht.

gefahren bin ich dennoch, und zwar nicht nur, weil die buchung eben im kalender stand. das hätte sich korrigieren lassen, ohne großen aufpreis. mit der s-bahn in die kleine stadt, wie so oft schon, diesmal aber irgendwie sinnfrei, wie nebenbei. mit kleinem gepäck.

leider ist hier kein frühling, es schneit patschig vor sich hin. liegen bleibt nichts davon, dazu ist es nicht kalt genug. alles ist nur nass und erst in folge der nässe kriecht die kälte in die knochen. dazu ist alles farblos und grau unter mütze und kaputze, beides zugleich. nur so funktioniert dieses draußen derzeit so einigermaßen. das rad habe ich dementsprechend zu hause gelassen, auch das war anders geplant. echt jetzt, es gab schon deutlich schönere märztage, das steht mal fest.

da bin ich nun also, und es ist gut, dass ich den heimischen trott verlassen habe, wenn auch nur für ein paar tage. auch das steht fest, es wird wohl eine suchzeit oder traumzeit vielleicht, auch eine schlafzeit wäre denkbar. mal sehen.

die wohnung, dieselbe wie beim letzten mal, so schön und mehr als gut geheizt. draußen ist es dunkel und still, wie ich es kenne. das eiscafé ist bereits geöffnet, das habe ich im vorbeigehen gesehen. im programmkino in der nähe läuft tár, morgen und übermorgen, das wäre doch was. mit popcorn oder besser noch eiskonfekt, so wie früher mal. mit vierzehn, fünfzehn, sechszehn, als ich nahezu immer im kino war, zwei- oder dreimal die woche.

fast vergessen, so vieles. alles kleine fluchten.

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