das war anders gedacht, aber nun war es ein zwölf-stunden-tag, irgendwie. erst vier stunden arbeit, dann fünf stunden re:publica, dann nochmal drei stunden arbeit. jetzt bin ich wirklich durch, denn auch so viele menschen auf einmal sind arbeit für mich. ganz abgesehen von den themen, thesen und talks.
dazu war die nacht lang. schon fast im halbschlaf stelle ich fest, dass der ladevorgang des rads sich irgendwie eigenartig entwickelt. das ladegerät leuchtet grün, damit sollte das prozedere beendet sein. das rad aber blinkt rot, in schneller folge. im eilig hervorgekramten handzettel – nein, ein handbuch ist es nicht, nicht einmal ein handheft, es ist nurt ein großes blatt voller zeichnungen – da heißt es, es sei es kurzschluss. verdammt!
ich drücke ein paarmal an dem schalter herum, aber es ändert sich nichts. ich bin frustriert. wieviel das wieder kostet, denke ich. es ist ein einfaches system, ein motor und ein schalter, dazwischen der akku, der aber im rahmen verbaut ist. ich weiß nicht, wie gut oder schlecht diese art e-bike ist, wenn es an reparaturen geht. doch inzwischen ist es fast zwei uhr nachts, das ist spät, selbst für mich. und es lässt nichts ändern, jetzt.
vielleicht ist es morgen wieder gut, denke ich. und ägere mich gleich über solches denken.
ich schlafe also, und gleich am morgen fällt es mir wieder ein. ich drücke noch einmal auf den schalter, das rad blickt immer noch. intuitiv drehe ich an der kurbel, während der motor eingeschaltet ist. auf einmal ist der spuk vorbei, alles wieder im grünen bereich. ich kann es kaum glauben.
auf der arbeit muss ich mich erst sortieren, außerdem meine eigenartigen arbeitszeiten für diese woche verkünden. auf der re:publica geht es um geld. ich höre als erstes marlene engelhorn zu, die mir sehr sympatisch ist. die auch ziemlich viel sehr richtiges sagt. mitunter mit einer eigenartig freundlichen wut, wie mir schein. wie gesagt, sympatisch. dann laufe ich ein wenig umher, schaue mal hier und mal dort, am ende igor levit, der auch wütend ist, aber mit mehr nachdruck. und mit so viel recht.
anschließend zügig zurück an die arbeit, für das geld, nicht für die welt. für mein leben, mehr nicht. ich stelle fest, dass an dem rad der lenker locker ist. est denke ich mir nichts dabei, der wurde nbeulich erst umgebaut. sowas kann passieren. zu hause, als ich die schrauben festziehen will, sind diese aber so locker, dass es da keinen zusammenhang geben kann. verdammt!
der rest versinkt in müdigkeit, erschöpfung fast. morgen dann das ganze nochmal auf genau die art, nur hoffentlich ohne raddesaster. und übermorgen. und dann immer so weiter.
mein leben.