aus dem traditionellen quiz gestern abend halte ich mich raus, obwohl ich mir mit ein bisschen elan zugang zu der topgruppe hätte verschaffen können. doch mein ehrgeiz reicht nicht einmal für das. ich tauge eben wirklich nicht für gesellschaftsspiele, das wäre nur peinlich geworden. ich sitze in der wohnung, packe schon einmal ein bisschen zeug in den koffer. dann gehe ich doch an den hafen und google zum spaß ein bisschen mit. nur so für mich. und am ende kriege ich sogar ein stück kuchen ab, einfach so.
das ist meine art von gesellschaftsspiel. tun, was ich so gerade aushalten kann. jetzt, im alter, scheine ich das doch langsam beherrschen zu lernen. obwohl ich einen moment lang tief erschrocken bin, als jemand aufspringt, um mich zu begrüße. wie ich denke. mein körper will gerade auch schon springen, doch ich bin gar nicht gemeint. zum glück merke ich das im letzten moment.
die pein, innen, ebbt nur langsam wieder ab. einen moment lang will ich sterben vor scham. aber dann gibt es ja kuchen.
gleich gibt es gewinner*innen, ich kann es mir kaum vorstellen. natürlich habe ich eine liste mit lieblingen, aus den unterschiedlichsten gründen. doch es ist keine siegerliste, es ist annäherung. ich bin ohne ehrgeiz, ich mag den wettbewerb nicht. wenn ich darin bin, komme ich um.
in diesem jahr war es leicht, die texte waren fast durchweg gut oder noch besser. auch wenn sie mir nicht alle nah sind. ein guter jahrgang, würde die jury gesagt haben, doch sie wurde nicht wirklich gefragt. oder ich habe es übersehen, überhört. auch die jury war weitgehend gut und konzentriert, wenn auch nicht immer hilfreich. aber das ist nicht ihre aufgabe, sie muss werten.
ich habe viel mehr über die texte geschrieben, als ich das wollte. nicht konkret, nicht als kritiker*in, das liegt mir nach wie vor fern. ferner geht gar nicht. aber doch als wahrnehmung und refexion.
vielleicht habe ich in diesem jahr einfach nur richtig gut zuhören können.
das ist ein fazit.
Ich habe gern gelesen, was du gehört und geschrieben hast.