am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

rage

sieht so aus, als gäbe es nicht viel zu sagen. ich arbeite mich durch die zeit, das ist alles. jeden morgen gegen sieben knallen die straßenbauarbeiten los, langsam wird das lästig. so sehr ich mich freue, über die fahrradstraße vorm fenster und auch über die beobachtbaren fortschritte. tagsüber ist mir diesbezüglich eine kleine begeisterung möglich. zum beispiel zu beobachten, wie sich die gestalt der kreuzung, an der ich wohne, langsam vor meinen augen ausformt. irgendwie asymetrisch wird es und für autos recht eng. gut so, möchte ich sagen, wenn ich bedenke, wie viele unfälle ich an dieser immer schon kleiner, recht enger nebenstraßenkreuzung in den letzten neunzehn jahren schon gesehen habe.

die arbeiten rund um die kreuzung sind seit letzter woche voll im gange, daneben wird zeug weggeschaftt, überflüssige steine und erde. der rest wird geglättet und planiert. das ist ein gutes zeichen, denke ich. es geht in den endspurt. auf den straßenschildern ist ein ende der bauarbeiten für den zehnten dezember prophezeit. ich bleibe gespannt, aber es scheint in etwa stimmen zu können.

nachteil ist, dass aktuell alles rund um meinen wohn- und arbeitsplatz passiert. auch samstags, übrigens. jeden samstag, in voller stärke und mit allen maschinen. und auch schon um sieben uhr. das ist weniger schön. das haus hat ein holtreppenhaus und holzdecken, das heißt: alles wackelt und bebt, bei der kleinsten erschütterung schon. bagger, die kopfsteine in lkw werfen. rüttelmaschinen und kleine planierraupen, das durchdringende pfeifen der großen kreissäge. obertöne.

presslufthämmer finde ich wirklich schlimm, aber presslufthämmer scheint es nicht mehr zu geben. ich habe mich umsonst gefürchtet. diese arbeit macht einfach der große bagger, er lässt die große schaufel auf die randsteine oder den asphalt fallen bis diese zerbrechen. das ist schlicht und gut, aber bei mir wackelt der boden, die regale, ein leichtes klirren und rappeln. all die dinge, die bei mir so rumstehen, geraten in rage. um sieben uhr am morgen mitunter, gegen mittag oder kurz vor schluss. diese milden nachmittage dieser tage.

alles andere, was soll ich sagen. ich hoffe, es geht vorbei. alles.

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