am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

schreibende anreise, wien

das war wohl eine der reibungslosesten anreisen seit ich mich mehr oder weniger regelmäßig nach wien aufmache. in den letzten fünf jahren also, mit einer riesigen pandemielücke, versteht sich. die heute erlebte nahtlosigkeit ergibt sich zum einen aus einer nahezu verzugsfreien bahnfahrt, nur zirka zwanzig minuten verspätung standen bei ankunft auf der uhr. zum anderen hatte ich ja beim letzten mal endlich begriffen, wie ich am besten aus dem deutschen zug zum westbahnhof gelange. nämlich indem ich schon in meidling aussteige und von da aus exakt vier haltestellen mit der u-bahn fahre. spart sicher knapp eine stunde, vor allem wenn ich mich im vorfeld schon um eine wochenkarte kümmere. und das habe ich natürlich.

aus der hoffnungsfroh verkündeten panoramafahrt allerdings ist so gut wie nix geworden. nach knapp einer stunde, mt dem lokführerwechsel in erfurt, war der blick konsequent vernebelt. und er blieb es bis zum schluss, auch der österreichische kollege hat das nicht korrigiert. ein bisschen habe ich gewartet, aber es passierte nix. eine weile dachte ich, dass die herren die freigabe vielleicht einfach vergessen haben könnten. aber das blieb spekulation, was hätte ich tun sollen. man kann da ja nicht einfach an die scheibe klopfen. schade. ich hatte mich sehr gefreut, besonders auf die fahrt durch thüringen. da hatte ich vor jahren schon einmal das glück. das ist, von allem anderen mal abgesehen, eine wunderbare landschaft.

es gibt übrigens keinen tisch, wenn man den einen einzelsitz ganzganz vorne bucht. das hatte ich nicht beachtet, das heißt vermutlich hatte ich es nicht einmal gesehen. also saß ich dann heute über sieben stunden ohne tisch und blick in einem zug. ein wenig ratlos und einigermaßen fehl am platz.

überraschend habe ich dann zu schreiben begonnen. wozu heißt das laptop denn so, wie es nun mal heißt: schoßrechner. (sehr frei interpretiert, ich weiß.) das ging irgendwie, auch wenn sich das lädierte knie nicht gefreut hat. aber das hat sich sowieso nicht gefreut über das lange sitzen.

ich habe einfach all das hingeschrieben, was mir in den letzten tagen schon in fetzen durchs hirn geschwappt ist. dabei habe ich wenig auf stil und zusammenhang geachtet, sowas funktioniert in einem zug vielleicht nicht. aber die eckpunkte sind gesetzt, das ist wichtig. vier seiten sind zusammengekommen, das ist überraschend.

auch gut, dass ich wieder in derselben gegend bin, in derselben wohnung sogar, wie zuletzt an ostern. so war alles schnell geregelt: einchecken, ankommen, alles kein problem. dann sofort einkaufen, da wo bioladen, biobäcker und billa unmittelbar beieinanderliegen. ich weiß ja wo, ohne auf die karte zu gucken. einkaufen muss immer zügig nach ankunft passieren. es gibt hier nicht ganz so viele möglichkeiten, wie in berlin an jeder ecke, die nach acht noch offen haben.

also alles sehr vertraut inzwischen. selbst das wetter ist in etwa so, wie beim letzten mal. knapp unter zwanzig grad und leicht regnerisch, nur ohne frühlingswind. und es ist heller, viel heller.

3 Gedanken zu „schreibende anreise, wien“

Kommentare sind geschlossen.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner