am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

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buddha am schreibtisch

wieder einmal wird klar, dass schreiben sich nicht planen lässt. mal überarbeiten sich zehn, fünfzehn oder auch zwanzig seiten wie von allein, und anschließend geht es auch noch gleich so weiter, mit nur zwei oder drei stellen, die intensiverer pflege bedürfen.

dann kommt der tag, an dem ich ein bisschen ausschlafe, weil in berlin feiertag ist. ich sitze also erst gegen elf am text. es ist hell draußen, die sonne scheint so fein, dass es ist eine schande ist. weil ich nach kurzer zeit bereits weiß, dass mir kein raum bleiben wird, davon noch ein wenig mitzubekommen. selbst den plan, zwischendurch kurz runter zu meinem noch winterschlafenden motorrad zu laufen, und wenigstens einmal auf den anlasser zu drücken, verwerfe ich schnell wieder. weil ich weiß, dass das nichts wird.

fast vier stunden sitze ich an zwei seiten. keine kleinen seiten, sondern seiten, an denen viel zu tun sein würde. das wusste ich, und ich wusste auch, dass ich keinen rechten plan hatte. vier stunden waren dann aber doch ein wenig viel. damit hatte ich nicht gerechnet. meistens ergibt sich eine lösung während ich daran arbeite, irgendetwas zumindest, von dem ich ausgehen kann. ich steige einfach ein, am besten an der stelle, wo ich zuletzt aufgehört habe. und von da aus finden sich die dinge.

etwa drei bis vier seiten habe ich zugefügt. also das, was bereits dort stand, vor allem ausgearbeitet, nicht überarbeitet. ich habe sortiert und montiert, alles anders als zuvor. ich habe ideen gestrichen oder sie aufgehoben, für das nächste oder übernächste kapitel. vielleicht. vielleicht auch nicht. ich habe andere ideen eingefügt, ganz anders, als ich sie zuvor im kopf hatte. so etwas dauert. es kostet kraft und konzentration, es macht das hirn leer am ende.

das ist nicht gut, das macht alle arbeit tot, für eine weile.

dass ich später auch noch die letzten sieben seiten fertigstellen konnte, liegt in der natur eben dieser seiten. sauber gearbeitet, kaum etwas zu bemängeln. drei stellen, an denen ich mir dennoch ein bisschen was überlegen musste. ohne großen aufwand. insgesamt noch einmal zwei stunden, aber nicht zu vergleichen.

die erste lesbare fassung von kapitel vier, in dreifacher überarbeitung, einmaligem feedback und anschließend nochmaliger überarbeitung, ist damit fertig.

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