am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

die aktion in moskau kommt einer vergasung recht nahe, wie ich grad gehört und gesehen habe. übel, übel! der sturm tobt weiter über mich hinweg, im dachstuhl kracht es mittlerweile immer häufiger. es wird wohl die letzten blätter von den bäumen fetzen, da hilft nichts. dann wird das motorradfahren morgen ein fröhlicher eiertanz.

ansonsten alles bestens! ;-) zentnerweise brei im hirn – grüße an O an dieser stelle – aber was macht das schon!? das klo ist geputzt, die katze glücklich, sogar die wäsche hängt inzwischen. fehlen nur noch die unitexte, aber so dämlich sind die schließlich auch nicht, daß ich sie nicht überleben würde. irgendwie.

der rest ist schweigen, die großartigste aller arten zu sprechen. (ob das sprachwissenschaftlich durchgeht???)

MEMORY frißt meine zeit und meine wahrnehmung. die tagespolitik geht völlig unter, sogar das wetter. es scheppert und stürmt, aber auch das höre ich mehr, als daß ich es sehe. obwohl ich am fenster sitze, jetzt schon seit stunden. eine art tunnelblick, dieser zustand, das ist faszinierend und widerlich zugleich. das schließt mich aus, aber ein in mich selbst. und so oder so … es hilft nichts, ich muß weiter.

ich mache die fleißarbeiten, heute, mehr nicht. eine chronologische zusammenstellung des gesamten textes in einer extra datei zum beispiel, weil ich sonst nicht einmal mehr selbst durchblicke. (ein dreifach hoch auf die moderne textverarbeitung!!!) vorbereitungen also für das abschließende sortieren, für die feinarbeit, die ich so liebe. und worauf ich in diesem fall schon seit jahren hinarbeite. oder aber warte. ich glaub es kaum.

andererseits stinkt das katzenklo seit heute eindeutig ziemlich mies vor sich hin, und die wäsche liegt seit gestern nachmittag immer noch in der maschine. zum essen bin ich heute auch noch nicht gekommen, bloß kaffee, das macht sich langsam bemerkbar. und wann schaff ich mir diese dämlichen unitexte vom hals? die kurze notiz für die lesung? undundund.

immer so weiter eben.

24h

hab doch noch ein bißchen MEMORY-struktur gemacht und einen index erstellt. naja, eigentlich ein inhaltsverzeichnis, mehr nicht. ist aber schon ein glasklares superchaos zutage getreten. und das an stellen, an denen ich es gar nicht erwartet hätte. irgendwie hab ich aber nicht mehr die geringste ahnung, welche entscheidungen ich da vor jahren getroffen haben könnte. vielleicht ist das ja alles genau so gemeint. gewesen. da ist wohl doch noch ein schönes stückchen dreckige durchdenkarbeit versteckt.

die letzten vier stunden nahtlos an MEMORY gesessen, natürlich nicht ohne schwierigkeiten. hab wieder mal alles auseinandergeschnitten und neu zusammengestellt, aber nur grob. einen vernünftigen überblick bring ich einfach nicht zusammen, will ich mir jetzt auch nicht antun, diese arbeit. aber ohne eine flüchtige umschichtung ging es auch nicht. komisch, das bricht mir die konzentration. fürs erste muß es halt so gehen. aber nur ein genauerer blick, vielleicht nur ein bißchen blättern, und es ist mehr als offensichtlich, daß ich da noch viel sortieren muß. wenn ich erstmal mit dem rohmaterial, dem text durch bin …

bis dahin noch 4 seiten, glaube ich, und nur ein einziger abschnitt zum ausarbeiten. (außer dem nachspiel.) bin mal gespannt, wieviel abschnitte da noch drin wohnen. ;-) dann würde es richtig lustig, fürchte ich, dann käme ich mit der verteilung gar nicht mehr klar, auf keinen fall. zumindest nicht derart improvisiert wie heute, dann gäb es richtig was zu denken und zu basteln. hölle! und wie ich mich kenne wird genau das passieren. ;-)

da war doch noch was??? ach ja, wäsche waschen, univorbereitungen, … undundundundundundundundund … immer so weiter …

irgendwie ein trauriger tag heute, ohne konkreten anlaß, ohne besonderen grund. einfach nur um die unmöglichkeiten zu wissen, während der alltag vor sich hinplätschert. aber auch um die möglichkeiten, das ist es. vielleicht liegt darin die traurigkeit. in der bewegung, die immerzu auch abschied ist.

morgen an MEMORY. außerdem die unitexte lesen, wäsche waschen, einkaufen nicht vergessen. und wieder ein ganzes wochenende, das weggeflogen sein wird, ehe es begonnen hat … das ist absehbar.

den artikel nicht vergessen: Marianne Ullmann liest am Mittwoch, den 30.10.02 im Else-Lasker-Schüler Haus. das muß sein!

wenig MEMORY heute, nur ein paar kosmetische korrekturen. der ganze memoriakram fällt weg, es gibt nur noch die paragraphen und die 5 mementos. (sind es 5? nein, ich glaube 6, oder?!)

der sprachwissenschaftliche grundkurs fällt mir schwer. ich vergesse immer, daß es um alltagssprache, also normale sprache gehen soll. normale sprache ist für mich kunstsprache, das schrieben vor allem, und das lesen vielleicht noch. aber eben nicht die verzweifelten kommunikationsversuche im alltag, das brot beim bäcker kaufen, auf anrufbeantworter sprechen und straßencafédialogen lauschen. ist doch alles nur eine kette von mißverständnissen, fehlinterpretationen, angstmomenten. da fühl ich mich nicht wohl, da komm ich nicht zurecht, das ist unsinn. für mich zumindest. hirarchien von absolut richtig bis ganz ganz falsch errichten, das hab ich schon gern. und dann kommt der ‚lehrer‘ nicht einmal mit einem einfachen praktischen austesten zurecht. geht die eigenartige satzkonstruktion oder nicht? was muß man tun, daß sie vielleicht doch geht? ergebnis: nein, geht nicht, ist nicht zu retten. also falsch! was aber blödsinn war, lag ganz offen auf der hand, wirklich babyleicht. ich hätte es ihm ja beweisen können, aber was solls. außerdem hat er mich nicht ausreden lassen.

pech gehabt. er oder ich?

ich wahrscheinlich, im zweifel für den angelagten. (schade, daß ich kein latein kann, das käme jetzt gut. in dubio was????)

plato, sartre, kristeva, derrida. phänomenologie, strukturalismus, dekonstrukivismus. intertextualität und analyse. na, das klingt doch schon viel besser, oder!? das klingt doch fast vertraut, auch wenn ich bislang noch wenig davon kenne. das klingt, als wäre es ohnehin meine arbeit, als würde es passen, sich vielleicht nahtlos einfügen. nicht immer dieses gehüpfe zwischen uni und schreiben, über den abgrund springen, jedesmal. einmal nicht in ‚richtig‘ und ‚falsch‘ kategorisieren, zumindest nicht verbunden mit einem finalen anspruch. eher spielen, den widerspruch genießen, der das leben ausmacht wie den text.

blöd nur, daß ich vier stunden pause hab zwischendrin und nix, was da reinpassen will. na, mal sehen. vielleicht bei den philosophen, psychologen oder so, kann ja nicht schaden. oder mal hier, mal da, was gerade ansteht. reinfuschen und wieder flüchten. oder schreiben vielleicht, wofür hab ich das notebook. schade, daß freitag so schlecht mit der arbeit paßt. ich würd ja gern noch ein bißchen theatergeschichte machen. ;-) hab mir vorsichtshalber schon mal die unterlagen kopiert. (überhaupt, die kopien, die haben mich ruiniert, heute!)

randbemerkung: internetkommunikation ist von grund auf SCHEISSE!!! aber hallo!!!!!!

müde heute, unendlich müde, den ganzen tag schon. dabei hab ich zwar wenig geschlafen, aber eigentlich nicht zu wenig, nicht weniger als sonst. vielleicht, weil vollmond ist.

außerdem ist mir heute die sprachwissenschaft zu nahe getreten, gleich beim ersten mal, wie nett. wie um himmels willen soll das denn gehen, sprachkonstruktionen (sätze?) in ‚richtig‘ und ‚falsch‘ einzuteilen? und warum? außerdem hat das alles mal wieder nichts mit literatur zu tun, wie könnte es anders sein. wo also keine literatur ist, da mag vielleicht sprache sein, ich weiß es nicht, aber mit sicherheit kein leben.

morgen dann den ganzen tag ein bißchen schnuppern, mal sehen, ob ich überhaupt in einen der kurse will. für zwischendurch nehm ich MEMORY mit. ist doch ne gute grundlage.

;-)

von wegen früh schlafen… gegen 4h ist es letztendlich geworden, bin ich doch tatsächlich noch ans arbeiten gekommen. also: der MEMORY-endspurt ist eingeläutet, da hilft nix mehr.

das ist ein eigenartiger zustand. ich weiß genau, was jetzt noch geschehen muß, ich sehe es deutlich vor mir, auch wenn es noch nicht getan ist. alles liegt klar abgesteckt da, die letzten winkel und haken, die noch ineinander greifen müssen. ich warte nur noch auf den moment, auf die richtigen bezüge, innen wie außen, aber es besteht kein zweifel mehr. alles wird ineinander greifen, irgendwann, bald. es ist nur noch arbeit, mehr nicht, es ist schlüssig, griffig und absehbar. übersichtlich, die letzten paar seiten.

und es ist eine unendliche freude, wenn nach jahren mit einem mal klar ist, daß nichts mehr schiefgehen kann – beinah berauschend. bleibt am ende nur noch das handwerk zu erledigen, das kunstwerk wie das leben zu genießen. alles geschieht fast wie von allein, von jetzt an, das ist gewiß. zumindest, wenn ich bei der arbeit sitze. der alltag mag schwierig sein, besonders jetzt, wo das semester wieder angefangen hat. aber wenn ich mich an den text setze, und sei es nach stunden oder tagen des wartens, dann ist alles in ordnung. schlagartig. das weiß ich genau.

die sprache wird zum instrument und ich zum spieler, mit allem, was dazu gehört. kein instrument ist wie das andere, und so wie eine note nicht mit einem ton zu verwechseln ist, so gleichen sich auch die worte nicht und seien es auch dieselben. alles ist eine frage der interpretation und des umfelds. alles ist darstellung und performance, auch im schreiben. eine frage des moments also, jetzt oder nie. besser: was ich jetzt nicht sagen kann, hat sich morgen vielleicht schon hundertfach gewandelt und gedreht. es ist verloren, hat sich verändert, und ich bin letztendlich nur in der lage gegenwärtiges erfassen. anders geht es nicht. das meiste geht verloren, wie immer und überall. und nur ich weiß, was es war. vielleicht … vielleicht auch nicht. ganz selten, im grunde. wieviel wird also verworfen für einen einzigen satz, ein einziges wort, das dann tatsächlich geschrieben ist. irgendwann. das wort, das bleibt. als abglanz. als versuch.

alles ist zufall und abschied, alles ist kläglich, und ich liebe es so. so wie es ist.

eine art von reichtum. vielleicht. meine art zumindest.

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