am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

zuhause?

heute war ich im osten, hätte ich diesen beitrag fast begonnen. das geht natürlich nicht, ich weiß. ich tu es auch nicht, keine angst. und dennoch. hier hab ich sowas noch nie gesehen, nicht mal weiter unten, im süden von neukölln. da tendiert ja das wahlverhalten gern mal gegen rechts, wie man weiß.

beim anblick dieses stickers auf dem müllkübel in einer plattenbausiedlung heute hat es mir allerdings glatt die rhetorik zerschlagen. clever, diese partei, deren namen und logo ich akribisch verphotoshopt habe. (weiß ja eh jedeR, oder? ich will hier keine werbung machen.) greift sich den bekannten spruch und verdreht ihn geschickt ins gegenteil. ganz einfach ist das. offensichtlich. erschreckend einfach.

und es schreckt mich, sehr, ich weiß auch nicht, warum. weil es so harmlos und beinah richtig klingt? natürlich nicht wirklich richtig. als die rhetorik wieder anspringt, begreife ich, daß diese variante nur auf dem hintergrund der entsprechenden ideologie funktioniert.  wenn es eine eindeutige definition gibt, wer wo hingehört. aber wer weiß das schon? und wer könnte das über jemand anders sagen?

so etwas schreckt mich dennoch. mehr, als der anblick dieser dämlichen glatzen früher, die ja „nur“ eine körperliche bedrohung waren. ansonsten aber blöd. doch die sieht man ja heute kaum noch.

prenzlberger chic

und dahinter ist alles scheiße, oder was? wie auf diesem damenklo, wo es nach pisse stinkt, wie sonst nur bei den herren. aber gut möbliert, der siff, très chique. immerhin.

high noon

auf dem weg zum wittenbergplatz, die bülowstraße entlang, etwa in höhe der u-bahnstation nollendorfplatz, fahren die autos vor mir plötzlich übertrieben langsam, beinah gemächlich. am rechten straßenrand, zwischen den autos oder ein zwei schritte auf der busspur, stehen die frauen, wie immer,  und warten. es sind vielleicht sechs oder sieben, und sie tragen pullis oder jäckchen, lange, enge hosen. alle reißverschlüsse sind bis oben zugezogen, die arme vor der brust verschränkt. oder in den hosentschen versenkt, hinten. das wetter ist kühl und feucht, wolken ziehen über die stadt. die gesichter der frauen sind angespannt, jedes auf seine art. voller groll oder tieftraurig, in jedem fall aber erstarrt, schauen sie in richtung straße. es ist kurz nach zwölf, mittags.

kulturprogramm: neukölln

so! heute abend um 19 uhr gehe ich dann mal vor die tür, ein paar meter um die ecke nur, in die weserstraße 164 zur galerie elm75, wo die installation „1-Euro-Job“ vernissiert wird.

vielleicht treffe ich dort ja meinen niveauvollen nachbarn, der es auch nicht weiter haben dürfte. und überhaupt: ist schon eigenartig, in diesem neukölln mit seinen telefonshops, wettbüros und spätkaufs eine galerie zu besuchen. allein deshalb.

[bildquelle: www.oma-meier.de]

fairplay

das berliner finale heute abend in basel wird in neukölln ohne jeden zweifel – wie hier bei mir um die ecke bereits seit gestern riesig angeschlagen – ein riesiges fest.

woran man merkt, daß die maschine über nacht fremdbesessen wurde?

das licht ist an, auch das fernlicht. der blinker blinkt und ein gang ist eingelegt. außerdem ist natürlich das lenkerschloß zerbrochen, wieder einmal. hat keine sechs wochen gehalten, das letzte. war also im grunde fast neu. lohnt sich wohl auch kaum, vorm nächsten tüv noch ein neues zu besorgen.

dieses scheißberlin, verdammt. drecksneukölln!

ach, dieses drecksberlin. das weiß ich doch jetzt schon.

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