eigenartig auch, daß mir seit gestern in diesem typisch wirren kommentarverlauf im HSB womöglich so etwas wie gefühlsduselei bescheinigt wird. wo mir doch im echten leben eigentlich konsequent nachgesagt wird, ich sei so ausgeprägt emotionslos und rational. beinah kalt. da kann man mal sehen, was das internet alles möglich macht. gefäßerweiterungen sozusagen, komisches gefühl.
blogs & tweets
throwing bones
seit tagen geht mir dieser text vom kartoffelschälen durch den kopf, von dem ich nur noch weiß, daß ich ihn geschrieben habe und daß er recht kurz ist. (und ziemlich gut natürlich.) aber nicht mehr, wie er eigentlich geht. da komme ich also gerade eben dazu, ihn schnell mal nachzulesen. vor allem ist es mir endlich einmal eingefallen, bevor ich den rechner am abend heruntergefahren habe. und was stelle ich fest? ein fehler, ein wort, ein »ich« an einer völlig falschen stelle. und kein mensch sagt es mir, all die jahre nicht. (jetzt ist es natürlich korrigiert.)
überhaupt ist dieses seit über einem jahr tote blog ziemlich voll und überhaupt im ansatz gar nicht so schlecht eigentlich.
10 jahre bloggen
ach. heute hab ich blogjubiläum, wenn ich die rudimentären anfänge mitrechne. und das tue ich.
worte an sich
in einem meiner anderen blogs hab ich mal wieder ein wenig gefaselt, über sprache, literatur und grammatik und so. nein, über chaos natürlich. eigentlich. und chaotisch noch dazu. ;)
was sollen wulff?
diese allgemeine gewullfe, dieses moraltriefende geschwätz der letzten nachrichtentage, in allen, wirklich sämtlichen politischen lagern. das hängt mir dermaßen zum hals raus, ich kann es gar nicht sagen. da spricht dieser mensch allen ernstes von schweren fehlern, wo er doch nur ein bißchen mit dem diekmann im rubikon geplanscht hat. so what!?
an dieser stelle möchte ich kurz und schmerzhaft auf wirklich schwere fehler hinweisen, die darüber irgendwie unterzugehen scheinen, wie mir scheint.
verweis ins hsb
im HSB googelt mir mein lieblingskommentartroll mal wieder hinterher und wirft mir für den schmuckdesignbeitrag frauennetzwerkerei vor. das einfallslose herzchen hat mich schon mal als kampflesbe tituliert, ausgerechnet mich. wenn der wüßte. tatsächlich hat er aber diesmal recht, nur war mir das in diesem fall noch gar nicht aufgefallen. ich hätte mir handwerkerInnensolidarität unterstellt. aber so ist es natürlich auch gut, frauennetzwerke sind wichtig. (hab den kommentar nicht freigeschaltet, nein. hab nur müde geschmunzelt.)
zack! boing! tschakka!
obwohl ich php überhaupt nicht beherrsche, habe ich nach stundenlangem gegoogle und ebensolanger durchdenkerei der materie endlich im HSB für die kennzeichnung der abgegebenen kommentare mit datum, uhrzeit und permalink gesorgt. das sieht popelig aus, ich weiß, war aber gar nicht so einfach. ich sag euch!
nebenbei dann schnell noch ein kleines problemchen behoben, das ich hier sicher schon seit einem jahr vor mir hergeschoben habe. zack, die doofen doppelten pfeiltasten unten sind auch endlich weg. tschakkaboing! call me MINT oder so.
volontaria
nach nun mehr bald drei jahren der organisation des HSB, inklusive der kommentarbändigung, die immerhin inzwischen ganz passabel möglich ist, würde ich mir diese zeit gern als onlinevolotariat gutschreiben. mehr über publikationgestammel und publikationsgeschwätz als in blogs kann man wohl nirgens einfach so mal lernen. gnaz und gar unabhängig und freiwillig.
andere haben das auch schon festgestellt, neulich erst in der süddeutschen. da schreibt leo lagercrantz über seinen kampf mit den trollen:
Es gibt mehrere Arten von Trollen. Viele überfluten die Kommentarfelder mit Propaganda, Hassreden und Verleumdungen – oder genauer: mit Texten, die von den meisten Menschen in unserer Gesellschaft für Hassreden gehalten werden.
Andere beschäftigen sich mit einem Gegenstand, der nichts mit dem Artikel zu tun hat, zu dem das Kommentarfeld gehört. Es wird eine lange Nacht.
Es gibt mehrere Arten von Trollen. Viele überfluten die Kommentarfelder mit Propaganda, Hassreden und Verleumdungen – oder genauer: mit Texten, die von den meisten Menschen in unserer Gesellschaft für Hassreden gehalten werden.
Andere beschäftigen sich mit einem Gegenstand, der nichts mit dem Artikel zu tun hat, zu dem das Kommentarfeld gehört. Es wird eine lange Nacht.
…
Der Troll selbst ist davon überzeugt, dass er oder sie ein mutiger Verfechter der Wahrheit ist, innerhalb einer Gesellschaft, die nach falschen Kompromissen strebt, in einer medialen Welt, die von „Feministinnen“, „Gutmenschen“ oder „Zionisten“ beherrscht wird, die – natürlich – insgeheim von den „Muslimen“ übernommen werden.
Solche Menschen, die heute Trolle sind, hat es immer gegeben. Der Unterschied aber besteht darin, dass sie früher keine Machtbasis besaßen. Diesen oft einwandererfeindlichen und immer bitteren Stimmen die Seiten der Papierzeitung zur Verfügung zu stellen, dieser Gedanke war uns völlig fremd. Nicht einmal auf den Leserbriefseiten waren sie willkommen. Doch dann wurde das Kommentarfeld im Netz erfunden.
der norweger leo lagercrantz hat inzwischen aufgegeben, ist jetzt freier autor und zieht eine bittere bilanz:
Persönlich verstärkte das Massaker in Norwegen mein Gefühl, gescheitert zu sein. Nicht weil ich „zensierte“. Sondern weil ich es nicht früher und entschlossener tat.
ich tue das einstweilen (noch) nicht, ich arbeite an meiner haltung. wo weder amüsement noch zynismus hilft, ja nicht einmal minimalismus, da schwöre ich inzwischen auf fernando pessoa, der da schrieb:
Eine Meinung haben ist geschmacklos, auch wenn sie nicht aufrichtig ist.
jawohlja.
verwired
heute auf dem balkon gesessen und die deutsche wired papierausgabe gelesen. zuvor hatte ich zwei- oder dreimal orientierungslos darin herumgeblättert und mich schon zu einem (inzwischen dann doch eher haltlosen) tweet hinreißen lassen: to old to be #wired.
ein wenig revidieren muß ich das nach der lektüre nun doch, auch wenn die wirklich wichtige info nicht ausmachen konnte. ein wenig zuviel geGEEKe ist es mir auch. von männerschwatzkram mal ganz abgesehen, aber das war ja eh klar, bei dem bundle.
vor allem aber ist mir der vergleich der darknets mit den favelas gefühlt nahezu unverschämt. wie immer, wenn not und kriminalität verknotet und verwechselt zu verwirrung und unverstand führen. wo doch favelas zunächst einmal einfach nur getan, bzw. gebaut werden. aus reiner not und von einem menschennetzwerk werden sie erschaffen als würden sie (von allein) wachsen. ganz wie gunter dueck das (in wired) so schön formuliert. weil es immer menschen braucht, um etwas zu tun.