am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

pay_back to the roots

dinge zusammensuchen, erinnerungen, gegenstände oder körperliche gegebenheiten, die mein alter bezeugen. die lesebrille etwa, die sich kaum noch verheimlichen läßt. das passiert mir in letzter zeit immer häufiger.

als ich klein war hieß der kaffee zum beispiel noch noch bohnenkaffee, und meine oma ging im konsum einkaufen. also kon_sum, mit der betonung auf kon. was jedoch nicht daran liegt, daß ich im osten aufgewachsen bin. das bin ich nicht, ich bin aus dem ruhrpott. kon_sum hieß in den 60ern natürlich längst edeka oder co op, nur meine oma belegte den laden noch mit dem alten genossenschaftsnamen. den gab es vor/während/nach dem krieg auch im westen, in den arbeitervierteln zumindest. im kruppschen imperium, wo auch die wohnungen, häuser, sportplätze und vereine zechenorganisiert waren. und bohnenkaffee, in abgrenzung zum muckefuck, war zu eben jener zeit ein immer noch gängiges nachkriegswort. obwohl in den schicken, neuen kühlschränken doch längst die buttercremetoren und fleischberge einzug gehalten hatten.

im kon_sum übrigens, längst ein edeka oder co op, im grunde jedoch derselbe alte tante emma laden, gab es auch rabattmarken, die in ein heft geklebt wurden. das durfte ich immer machen, wenn ich bei meiner oma war. und rückblickend muß ich sagen, daß mir das sehr gefallen hat. besser auf jeden fall als dieses payback (bonusprogramm?) heute. pay_back, mit der betonung auf pay. das sagt doch alles.

plötzlich wissen, daß ich mich nicht mehr verlieben werde. wenn ich es überhaupt je war. wissen, daß all die mühe immer vergebens war. aber auch, dass begegnung andere wege kennt. kennen muß. nur nicht zu mir, vielleicht. das wird sich noch zeigen. oder finden womöglich.

sein

nach meiner benamung, nach all den fremdbezeichnungen und vergleichen mit tieren oder dreck, nach den kategorien, in die man als erwachsene gesteckt wird: auszubildende, motorradlesbe, studentin, deutsche, bürohilfe, autorin, geliebte, gehaßte, junge frau, junger mann. die da, der da, das da. nach all dem hatte ich heute morgen zum ersten mal das gefühl, ein mensch zu sein. vielleicht einfach nur das.

sollte im alter erlaubt sein.

40-

und nix 50+.

madame modeste meint doch tatsächlich, ich sei alterslos. keinen tag älter sähe ich aus als vor knapp acht jahren, als wir uns bei einer lesung kennenlernten. gut, das höre ich hin und wieder mal, und partiell kann ich das durchaus bestätigen. ich bin ja nicht blind. (nur extrem kurzsichtig.) aber da sie damals behauptet hat, ich sähe nicht einmal annähernd aus wie über 40, bin ich jetzt doch ein wenig erschrocken.

meine haare sind jedenfall deutlich weißer. was aber nur daran liegt, daß ich sie lasse. und nicht einmal das kann mir was. offensichtlich.

bärchen & nerds

jetzt ist sie also da, die erste brille mit eingebauter lesevorrichtung. und es ist nicht so, wie ich gedacht hatte, nämlich daß ich mich damit endgültig uralt fühlen würde. es ist genau das gegenteil, ich fühle mich zehn jahre jünger. ich kann wieder lesen, ohne das zu lesende, sei es nun das handy, der kindle oder einfach nur papier, zuvor dämlich durch den raum zu schwenken, um die richtige leseposition in punkto abstand und licht auszumachen. arbeiten wird dadurch auch irgendwie leichter, ich muß nicht immerzu die linsen einschrauben, um die darüber dann die reine lesebrille setzen zu können. die hab ich ja nun schon länger, aber auch das ist eine nervige spielerei. und sucherei.

ganz schick ist sie eigentlich auch. dunkelgraues plastik, mit einer eingefügten hellen linie an der seite und metallbügeln. etwas eckiger und auch schmaler als die letzte, die ich hatte. die von dem geburtstagsbild.  nebenbei bemerkt habe ich neulich in diesem schwedischen klamottenladen gesehen, daß diese mittigen nerdbrillen inzwischen als aufgepustete fensterglasimitationen zu modeaccessoires mutiert sind. wow. da habe ich vor schreck gleich einen von diesen überdimensionierten fußballspielern von der decke gerissen. (echt! aus versehen natürlich.)

und jetzt sitze ich hier, freue mich und lutsche gummibärchen dazu.

bärchen & nerds

jetzt ist sie also da, die erste brille mit eingebauter lesevorrichtung. und es ist nicht so, wie ich gedacht hatte, nämlich daß ich mich damit endgültig uralt fühlen würde. es ist genau das gegenteil, ich fühle mich zehn jahre jünger. ich kann wieder lesen, ohne das zu lesende, sei es nun das handy, der kindle oder einfach nur papier, zuvor dämlich durch den raum zu schwenken, um die richtige leseposition in punkto abstand und licht auszumachen. arbeiten wird dadurch auch irgendwie leichter, ich muß nicht immerzu die linsen einschrauben, um die darüber dann die reine lesebrille setzen zu können. die hab ich ja nun schon länger, aber auch das ist eine nervige spielerei. und sucherei.

ganz schick ist sie eigentlich auch. dunkelgraues plastik, mit einer eingefügten hellen linie an der seite und metallbügeln. etwas eckiger und auch schmaler als die letzte, die ich hatte. die von dem geburtstagsbild.  nebenbei bemerkt habe ich neulich in diesem schwedischen klamottenladen gesehen, daß diese mittigen nerdbrillen inzwischen als aufgepustete fensterglasimitationen zu modeaccessoires mutiert sind. wow. da habe ich vor schreck gleich einen von diesen überdimensionierten fußballspielern von der decke gerissen. (echt! aus versehen natürlich.)

und jetzt sitze ich hier, freue mich und lutsche gummibärchen dazu.

das ganz besonders schöne und angenehme am älterwerden ist ja, daß sich das lernen mehr und mehr anfühlt wie ein wiedererkennen. wobei das wiedererkannte dabei nicht zwangsläufig angenehm sein muß. aber das steht auf einem anderen blatt.

macht laune

diese schwülwarmen sommertage hier in berlin, dazu unüberwindbar wechseljahre in kombination mit hormonhöchststand, das alles zusammen paßt mir gerade ganz und gar nicht zusammen. und dann muß ich gleich auch noch in die oper. so. unglaublich gut gelaunt und tiefenentspannt.

beginnender regen

als kind in einem kleinen waldstück stehen, eigentlich nur eine baumgruppe. aber beschützt sein dort, unter dem blätterdach im sommer. dann die ersten fetten platscher, vereinzelt noch, zählen und warten. schließlich getroffen werden, ganz direkt. einmal. zweimal. immer wieder. wunderbar, diese luft.

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