am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

keine klagen (64)

gestern dann doch noch ein wenig nächtlichen lendhafen genossen, bis spät für meine verhältnisse. gegen zwei oder so. das theatercafé hab ich mir dann aber nicht mehr gegeben, vor allem wegen der vorstellung, beengt in viel rauch zu sitzen. nein!

gleich geht’s zu den preisen in den studiogarten. mir war das immer schon der unwichtigste teil der veranstaltung, auch schon, als ich nur am tv dabei war. ein unbefriedigender teil, egal wie es ausgeht. und in diesem jahr bin ich gnaz besonders bei den autorInnen. vielleicht weil ich selbst der arbeit wieder so nah bin, mittendrin sozusagen. oder weil ich zwei von ihnen schon seit langem persönlich ein bißchen kenne. keine ahnung. jedenfalls überkam mich gestern in der lesepause ein heftiger jurorInnenunmut. also vielleicht irre ich mich, hab einfach nicht genug aufgepasst. aber.

die kritikleistung schien mir nahezu unterirdisch diesmal. verstolpert, verfahren, oft falsch. aber gut, so ist es immer, mehr oder weniger. aber warum wurden grundlegende regeln der literaturkritik ausgehebelt? verwechseln von autorInnenstimme und erzählstimme, herumlektorieren an als fertig zu betrachtenden texten und nicht zuletzt dem oder der autorIn gegenüber auf irgendeine art persönlich werden. ob nun frau sievers kieferorthopädischer alltag thematisiert oder anselms (den kenn ich halt) weitegehend großartiger text zu besprechen per se einfach verweigert wurde. was war das? unlust oder unfähigkeit? kapitulation? dafür wurde kaum gestritten innerhalb der jury, sich selbst haben sie nicht entblößt. kein feuer, kein licht.

ich will das nicht. ich will lesarten aufgezeigt bekommen, meinetwegen vorgeführt. ich will auf feinheiten hingewiesen werden, die mir beim ersten vorgelesen bekommen vielleicht zwangläufig entgehen. ich will, daß über verortungen gestritten wird, litararisch und weltlich. ich will, daß gejubelt wird und gejammert. verrissen natürlich. ich will, daß mir türen geöffnet werden, räume.

aber nie wieder will ich hören, daß falsche adjektive zu streichen seien.

keine klagen (63)

das schwimmen klaglos verloren. beinah! hätte nur eine, wirklich nur ein einziger, den anstand gehabt, auf den letzten finisher (mich!) zu warten. da mußte ich dann doch schimpfen. phe!

die texte heute? zwei durchaus feine, jakob nolte und stephan groetzner, sehr unterschiedlich allerdings. himmelweit. herausragend özlem özgül dündar; der link geht direkt zum text, weil ich den selbst noch einmla lesen muß, am montag im flieger vielleicht. solingen, damals. nicht weit von da, in wuppertal, feierte ich am 30. meinen 30. geburtstag. unter schock. der letzte text ging mir unter, vermutlich nicht nur wegen diesem einen dummen satz, der von den kleinen leuten, aus denen der jungakademiker seine stories baut. (siehe vorstellungsfilmchen.) aber vor allem wegen dem. lächerlich. (schnauzt in dem moment das proletenkind in mir.)

später oder morgen mehr zur jury. ich hätte da die vielleicht eine oder andere anmerkung in diesem jahr.

keine klagen (62)

die taktung hier ist immer so eng. ich kann jetzt nicht bloggen. ich muß raus an den see, obwohl ich das wettschwimmen vermutlich verpasse. trotzdem. daei spielt grad england, auch das noch.

keine klagen (61)

klagenfurt ist jedesmal anders. das letzte jahr war entspannt und zurückgelehnt, fand für mich fast ausschließlich im liegstuhl statt. um mehr ging es mir nicht. wie anders ist dieses jahr, in dem ich mitfiebere, wie noch nie, aufrecht auf einem der wenigen sitze im studio. stehe dabei selbst mitten in der arbeit.

gleich zum lendhafen, nicht ins studio. liegestuhl also. die letzten vier texte hören. dann an den see, das wetter wird wieder.

keine klagen (60)

kühl ist es, regnerisch und wolkenverhangen, ist es immer noch. am lendhafen habe ich gefroren. bislang war keine zeit zum schwimmen im see. das wird sich legen, morgen.

der zweite lesetag wie im flug. der erste text noch mit schwerer schräglage, ist letztendlich zu recht abgestürzt. dann aber ging es steil bergan, bis hin zu bov bjerg. der die frühere ironie, die satire vielleicht, weit hinter sich gelassen hat und aktuell mit scharfem werkzeug sanft und tief ins mark zu schneiden weiß. schmerzhaft, besser geht es nicht. noch dazu sprachgewaltig flankiert von ally klein und anselm neft (gratulation übrigens), die eine getrieben, der andere mit barocker wucht. (dabei hat er sich so gezügelt!)

ein guter tag. (einen text habe ich so gut wie verpasst, da war ich unterwegs vom hafen zum studio. soll auch gut gewesen sein.)

und müde bin ich. es wird zeit, wieder selbst zu schreiben. ganz oft, ganz viel.

keine klagen (59)

müde. obwohl es bei der bürgermeisterin ja bei weitem nicht mehr so üppig und so lange zugeht wie früher. selbst die rede war kaum als solche zu bezeichnen. geregnet hat es außerdem. kühl ist es geworden.

viel über literatur geredet und vom betrieb. wiewohl ich vom betrieb nicht viel verstehe, aber er ist halt hier, der betrieb. und so muß das ja auch. viel auch über das eigene aktuelle projekt gesprochen, es mehr oder weniger einmal tapfer vorgestellt. soweit das eben möglich ist, bei etwas, wo gerade das setting steht, das personal aufgestellt ist und die richtung ausgemacht.

kein leichtes, das ausgerechnet hier zu tun, wo überall so viel text in der luft liegt. anderer text. danach dann, gestern nacht in meinem mietzimmerchen, leicht verschüchtert die datei geöffnet und vorsichtig reingelesen. nein, keine zweifel. nur arbeit. einen tippfehler korrigiert.

mich einlassen. das ist alles.

keine klagen (58)

die lage ist entspannt dieser tage. am lendhafen gibt es ausreichend texte und schattenplatz für alle, auch im studio geht es gesittet zu. aber heiß ist es dort, unter den fetten scheinwerfern, die ja seit ein paar jahren auch den zuschauerInnen massiv auf die pelle rücken.

zu den texten mag ich nicht viel sagen. bislang hat mich nichts gestochen, eher ein wenig ermüdet oder gelangweilt. auch die jurorInnen scheinen noch nicht so recht wach. alles völlig zerfasert, besonders am nachmittag. die neuen finden sich noch nicht so recht ein, besonders die eine. nein, ich sag nicht welche, ist doch egal.

überhaupt, alles ein wenig anders diesmal. wieder einmal. die texte lasse ich nach gebrauch am platz liegen, am see war ich noch gar nicht, dafür werde ich überall freundlich per handschlag begrüßt. im musilmuseum, am lendhafen, wie eine alte bekannte. wo doch niemand weiß, wer ich bin. nicht einmal ich selbst. das gefällt mir.

keine klagen (57)

früh aufgewacht und angekommen gefühlt. endlich. keine geraune mehr im hirn, keine zweifel. ich bin hier, hier bin ich gut. und richtig vor allem. hier ist nichts als literatur.

der kaffee ist durch, die waschmaschine läuft. ein bißchen brot noch und käse. dann anziehen und los, zum hafen.

keine klagen (56)

zum studio rüberlaufen, leute treffen, reden hören, regen sehen, bier trinken, glück wünschen, politisieren, wie alle anderen und mit allen, so ist die lage. also nicht nur wegen zaimoglus rede, einer der besten, die ich hier je gehört habe, nicht nur sprachlich. nachlesen! (besser noch nachschauen, nachhören, weiß aber noch nicht wo. und ob das überhaupt geht.)

so ist es spät geworden.

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