am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

Lucas ist wieder da

zwischen den jahren ist die zeit struktureller entscheidungen. oder besser: struktureller weichenstellungen, hier und dort und überall. seit wochen schon befreie ich meine wohnung von überflüssigem, schaffe es hinaus, verschenke es oder werfe es auf den müll. anderes, vielleicht lang vergessenes, gerät wieder in den fokus, kann nach jahren der ruhezeit wieder genutzt werden.

dieser entscheidungswahn betrifft auch meine kleine kollektion an ebooks, die derzeit bei diesem miesen internetbuchgiganten lagert. da muß sich etwas tun, dringend, darüber denke ich schon viel zu lange nach. ich werde das also alsbald in angriff nehmen, womöglich noch in diesem jahr. damit werden die text erst einmal nicht mehr zur verfügung stehen, bis sie dann irgendwo hier bei mir zum download bereitstehen werden.

bis dahin gibt es aber ein neues angebot und zwar vom Querverlag initiiert. seit einigen tagen ist mein 2001 erschienener und längst vergriffener roman Lucas als ebook erhältlich.

keine klagen (36)

jetzt ist es vorbei. vor ein paar stunden noch im wörthersee geschwommen, um die spitze herum, wo oben immer der empfang stattfindet, bis ich von wasser aus die berge sehen konnte. aus dem türkisblau hinauf in dünnere luft, ziemlich klar heute. kurz danach die letzten leute nach wien verabschiedet. freunde fast schon, auch wenn man sich nur einmal im jahr sieht. dann das fahrrad zurückgegeben. auf dem fußweg in die wohnung, vorbei an an dem komplett verschlossen lendhafen, etwas traurig geworden. morgen fliege ich zurück nach berlin.

es ist vorbei. ich will aber bleiben, im geiste, in gedanken. nur ein wenig langsamer vielleicht.

keine klagen (35)

was soll ich sagen? ich kann immer noch nicht so recht etwas sagen. oder schreiben, diesmal. vielleicht soviel: gestern nacht, nach fast gewonnenem quiz, wollte mein bett unter mir zusammenbrechen. gegen halb drei sah ich mich also gezwungen, unter den lattenrost in seine ordungsgemäße form zu sortieren. aber sonst?

weiß der kuckuck. ich werde nachliefern. müssen.

keine klagen (34)

wenn da viel los ist, viele menschen um mich herum sind, immerzu input. dann geht mir der output verloren. oder einfach die zeit dazu. so vergeht klagenfurt, an denen ich mir anfangs noch notizen gemacht habe, und ich sage nichts dazu. zudem habe ich beschlossen, dieser tage autorin zu sein, mich nicht über autorInnen  zu äußern, nicht öffentlich zumindest, keine vermutungen anzustellen. ich schreibe nicht über texte, nicht über die hiesigen zumindest. nicht hier. aber ich rede darüber, hier und da, das wundert mich. da bin ich ja sonst oft überfragt, eigentlich immer, vielleicht ist die germanistik zu lange her. oder sie war nie so recht meins. die literaturwissenschaftlerin in mir scheint entgültig verstorben.

jetzt redet die autorin, wenn sie denn redet, unfundiertes ich. und es funktioniert. alles andere später, womöglich. vielleicht auch nicht.

schreiben, kreativ

vor etwas über 10 jahren, als ich von wuppertal wegging, ging mir dabei mein liebster job verloren. die beschäftigung mit texten, mit deren herstellung und bearbeitung, das eintauchen in das erzählen und die geschichten anderer menschen war mir zu jeder zeit eine große freude. etwas auch, das ich mit einer intensität und leichtigeit tat, die mich mitunter selbst überraschte. in berlin aber habe ich die möglichkeit dazu leider nicht wiederfinden können.

schreibkurs_gross

bis katia vor ein paar wochen auf die idee kam, mich genau danach zu fragen. ich habe natürlich sofort zugesagt, immerhin hatte ich mir ja vor zwei oder drei jahren bereits eine moodle-plattform aufgesetzt, um mein vorhaben schön modern im internet begleiten zu können. oder es ganz dort anzubieten, was vielleicht auch noch kommt, womöglich gleich im anschluß an den aktuellen kurs, also im sommer.

katia kelm, bloggerin und künstlerin, hat übrigens auch dieses wunderbar lebhafte logo dazu gezeichnet.

aber eines nach dem anderen. ab januar gibt es erstmal einen stationären kurs in berlin. alles weitere findet sich in meinem nunmehr raktivierten offiziellen schreibblog Worte an sich sind nichts, so hießen und heißen schließlich auch meine kurse. (über ein jahr herrschte dort drüben funkstille.)

hier in aller kürze schnell noch die eckdaten:

termine: ab montag, 26. januar, 14-tägig, insgesamt 10 abende, 20h – 21.30h, ausgespart wird der ostermontag. (also: 26.1. – 9.2. – 23.2. – 9.3. –  23.3. – 20.4. – 4.5. – 18.5. – 1.6. – 15.6.)

kosten: 100,- € pro person, plus 2 – 3 € pro abend, je nach kursbelegung, für den schicken raum in der urbanstraße 34.

anmeldung: bitte bis 12. januar am besten per email -> engl@zwischenzeile.net

ich bin ein engl, im kern zumindest, auf meiner businesspage finden sich weitere informationen zu meiner person, dazu noch ein bild. also eines mit mir drauf, für alle fälle.

keine klagen (33)

gestern in klagenfurt mußte ich früh los, um gegen elf am flughafen zu sein. zwölf hätte wahrscheinlich auch gereicht, aber wer weiß das schon vorher. außerdem ist das sonntägliche busverbindungsaufkommen dort recht rar. keine chance also, der preisverleihung beizuwohnen, weder der höchstoffiziellen, noch der automatischen und das ausgerechnet in diesem jahr. gerne hätte ich den bargeldstapel beklatscht, der mit viel freude und engagement zusammengesammelt wurde. ebensogern hätte ich tex‚ gewinnperformance von der orf-wiese aus mitverfolgt. damals, bei meiner ersten anwesenheit in klagenfurt hat er mir beim bachmannwettschwimmen, bei dem ich mich selbst nicht ins wasser traute, seine brille anvertraut. und ich habe sie mir mit einem brillenbügel in den t-shirtausschnitt gehängt. so lernt man sich kennen, findet sich vertraut von jahr zu jahr. ohne es wirklich zu sein, und dennoch. ich gratuliere dem klagenfurter master of musik und quiz.

beim schwimmen am samstag vor ich hervorragende letzte der forellen, selbst die allermeisten steine waren durchaus vor mir im ziel. (gut, die müssen auch nicht so weit raus.) wobei ich bei den forellen nur mitschwimmen muß, weil ich sonst ein aufblasbares gummitier mitzuführen hätte. das erscheint mir bei meinen schwimmkünsten zu gefährlich. der rest ist muskelkater, es kam ja noch radlen auf fremden fahrrädern und tretbooten hinzu. (letzteres ist sehr zu empfehlen, besonders bei leichter bewölkung und mit netter tretbegleitung.)

abgesehen vom frühen fluchtpunkt war die rückreise vergleichsweise entspannt, ohne umweg über schwechat direkt nach berlin. lediglich die rechte schulter hatte keine lust auf koffertragen, selbst die kurzen treppenstücke, die der rollkoffer mir dieses abverlangt, schienen zuviel. ein glück, daß ich endlich meinem alter entsprechend von der reisetasche mit schultergurt auf vier kofferrollen umgestiegen bin. am abend dann heftige gelenkschmerzen, die mich sofort, das erste mal seit wochen, rheuma vermuten ließen. ist aber schon fast wieder weg, war also fehlalarm. sag ich mal so.

und sonst? das, was mir so schnell zuviel wird, ist andererseits auch das, was das dortsein ausmacht. das hinterland gegenwärtiger literatur, die menschen, die auf die eine oder andere art damit verwoben sind, die wie selbstverständlich davon ausgehen, daß ich das auch bin. allen selbstzweifeln zum trotz finde ich das wunderbar und bereichernd. tatsächlich schäme ich mich dort manchmal nur sehr wenig für mich und mein armseliges leben und schreiben.

(denke also jetzt schon leicht verzweifelt an die finanzierung für das kommende jahr. aber es muß, irgendwie.)

keine klagen (32)

das für mich schwierigste in klagenfurt, das alleinsein mit mir. es finden, es achten, bis in den sekundenschlaf. diese notwendigkeit nicht als nötigung empfinden, dafür die achse finden, sie auch in bewegung nicht verlieren. nicht allzusehr.

sich bewegende statik ist dynamik, wie beim tango. da kann ich es auch eher nicht. derzeit.

keine klagen (31)

tagsüber im liegestuhl am lendhafen, abends auf dem bett beim fußball. ein ganz und gar nichtssagendes spiel. (vermeldet der fußballwicht, in dem ein ich enthalten ist.) doch ich habe keine ahnung, natürlich.

die texte dagegen fließen zu mir hin, an mich heran, manche durch mich hindurch. ob das gut oder schlecht ist? ich schreibe dazu nichts, mit jedem jahr denke ich etwas mehr, daß mir das nicht zusteht. statt dessen amüsiere ich mich über die juroren, ihre anstrengungen, ihre streitigkeiten, ihre hilflosigkeit mitunter. das sind alles nur versuche, und letztendlich ist die literatur immer mehr als das. mit ihr fängt doch alles erst an.

so what?

anders gesagt: ich habe da eine ahnung. aber ich sage nichts.

keine klagen (30)

nach dem streß die entspannung. mir vor dem radeln zum lendhafen für dort einen liegestuhl gewünscht, obwohl ich liegestühle eigentlich immer unbequem finde. am lendhafen dann einen liegestuhl entdeckt und sofort besessen. ausgesprochen bequem gefunden und dann nicht mehr davon gelassen, bis gegen fünf. kaum text mitgelesen, recht wenig internet nebenbeikonsumiert. das kleine tablet für ideal befunden, um ein wenig mitzutwittern, vorwiegend aber mitzulesen. mehr nicht.

so darf das gerne weitergehen. (sollte ich im vierten jahr mein ideales bachmannpreisdasein gefunden haben?) gleich dann los mal zum empfang.

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