am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

mehr zahlenspiele in den täglichen nachrichten (75)

man kann ja über martenstein so oder so oder auch ganz anders denken. ich selbst stehe da weder hier noch dort, bin eigentlich eher desinteressiert. edelfedern sind nicht wirklich meine sache. deshalb mußte mich wohl arboretum erst in den kommentaren auf eine martensteinmeinung von ende januar hinweisen, wo es heißt:

Es wird zurzeit viel über Hartz-IV-Missbrauch und Faulheit geredet. Nun ist es in Deutschland so, dass man seit vielen Jahren fürs Arbeiten immer weniger Geld bekommt. Laut Statistischem Bundesamt betrug der durchschnittliche monatliche Nettolohn im Jahre 1991, dem ersten Jahr mit gesamtdeutscher Statistik, 1411 Euro (damals waren es natürlich noch D-Mark). 2001 wurden dem Durchschnittsverdiener im Monat nur noch 1368 Euro ausgezahlt. 2006 waren es noch 1320.

wo er einfach recht hat. und dann noch am am ende einen ganz einen deutlichen standpunkt setzt:

Das beste Mittel gegen die Faulheit sind nicht moralische Appelle oder strenge Kontrollen, sondern Gehälter, von denen man gut leben kann, und Mindestlöhne.

zahlenspiele in den täglichen nachrichten (73)

hartz iv soll abgeschafft werden, zumindest wenn es nach dem sprachgebrauch unserer arbeitsministerin geht. also das wort, darum geht es, das gehört wirklich ausgemerzt.

weil das allein aber nicht reicht, müssen natürlich noch andere maßnahmen ergiffen werden. der faulste arbeitslose überhaupt wird derzeit wieder einmal durch tv und presse gehetzt. und gibt dabei das gewünscht elende bild ab. die süddeutsche präsentiert eine statistik, die besagt, daß der mißbrauch mit transferleistungen im vergangenen jahr um satte 1,9% gestiegen sei. schlimm!

so etwas nennt man dann wohl richtig „schlechte presse“.

der freitag bemüht sich, das heute geradezurücken und schreibt: … die lächerliche Zahl ist auch noch falsch. doch ob das wiederum so stimmt? wer weiß das schon, bei solchen verzwickten meinungszahlenspielereien.

und überhaupt, was solls. inzwischen sind ja auch bild und konsorten längst durch mit dem thema. macht schließlich was her.

nachtrag: okay, der freitaglink zu dem artikel zum thema hartz iv-mißbrauch führt inzwischen ins leere, keine ahnung wieso. vielleicht hat man sich doch allzusehr verrechnet. ich laß das jetzt so, was soll ich machen? ist außerdem nicht das erste mal, daß mir das dort auffällt. die linkpolitik ist seltsam, das ist ärgerlich. ebenso wie die nach wie vor oberlahme freitagseite.

vielversprechendes in den täglichen nachrichten (72)

gerade geht es ja irgendwie andauerd um hartz iv, heute um die hunderttausendfache, vielleicht sogar millionenfache rückforderung von je 20 euro, die im januar zuviel gezahlt wurden. die brisanz liegt möglicherweise in dem letzten absatz des tagesschaubeitrags:

Wer das Geld nicht mehr habe und darauf vertraut habe, dass es seins war, der müsse nicht zurückzahlen, so Kilger. Entsprechend verwies er für Empfänger von Rückzahlbescheiden auf die Möglichkeit, innerhalb von vier Wochen Widerspruch einzulegen. Die Bundesagentur für Arbeit müsse dann jeden Einzelfall prüfen.

kluges in den täglichen nachrichten (68)

man kann ja von juli zeh halten, was man will. ich bin, was sie betrifft, auch ein wenig skeptisch, und ich weiß nicht einmal genau, warum. gelkesen habe ich wenig, deshalb bin ich besser still. vielleicht wegen dem, was ein freund mal von ihr erzählt hat, der sie in leipzig getroffen hat.  und leizig, das ist ja auch wieder ein thema für sich.

dennoch, wo sie recht hat, hat sie halt einfach recht:

Die Hauptziele der Reform heißen nicht Wissensvermittlung, Persönlichkeitsbildung und Forschungsfreiheit. Sie heißen Mobilität, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitstauglichkeit.

klar ist auch, daß das thema unverkennbar eine nähe zu ihrem aktuellen roman corpus delicti aufweist. na und? das ist dann vielleicht doch eher ein argument dafür, das ding mal zu lesen.

Entgegen dem Gerede von gesellschaftlicher Solidarität lädt jeder Bürger Schuld auf sich, dessen individueller Weg die sogenannte Gemeinschaft teuer zu stehen kommt.

aber daß ich dafür tatsächlich einmal ernsthaft die welt verlinken würde… das schmerzt wirklich.

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