so viel leichter ist es, schrecken zu erzeugen, wenn auch nur in worten, als ins licht zu sehen und über schönheit zu schreiben. so gesehen bin ich ein feigling. ich werde fließen müssen, wie schon gesagt, durch die grenzen und darüber hinaus. höchste zeit.
unter tage
nachts um 4 in knapp 7 seiten text 1 einziges wort ändern und damit alles schlimmer machen. noch viel schlimmer, als es ohnehin schon ist. ich fließe – ver/zweifelnd – durch die grenzen, die ich mir selbst zu ziehen versuche.
den tag mit den alten texten begonnen. korrekturlesen, nicht mehr. nichts verändern, nur das allernötigste, so lautet die vorgabe. das alles ist längst abgeschlossen. ich tue das, kein problem. seltsam aber, wie ich unterwegs die worte finde, die ich auch heute noch benötige: schädelhund, diebe & dichter, mörderin, gewerk.
20 seiten noch.
den einen text, den frischen, abrupt weggelegt, fallen gelassen fast vor schreck, vor dichte und bedrängnis. und beinah nahtlos nach den alten texten gegriffen, die zügig korrektur gelesen werden müssen. für das neue ebook, das ja auch noch werden soll, werden muß. ein seltsamer spagat. es ist alles schon da, ich erkenne mich wieder. dazwischen kurz essen wollen, dann aber doch nichts essen, auch nichts anderes lesen oder auch nur sehen wollen. ein wenig musik. es brennt gerade, an allen fronten. was ist das? und immer noch kann ich nicht aufhören, obwohl ich weiß, daß nichts jetzt noch etwas werden kann. gar nichts.
daß das lassen schwerer noch ist, als das beginnen. das hatte ich völlig vergessen.
an die grenze
gegen mittag treibt mir meine mörderin die tränen in die augen. ich flüchte, kaufe salat und milch, schinken und nüsse. unterwegs verstehe ich, warum mir in letzter häufiger gesagt wurde, daß man meine texte kaum zuende lesen könne. von intensität war die rede und von gewalt. beides dinge, die mir – warum auch immer – nur ein achselzucken abverlangen. normalerweise. jetzt aber mag ich selbst nicht weiter, schreiben.
am nachmittag tue ich es trotzdem, bis hinten raus, bis zum schluss, einfach durch. denn so kann es nicht bleiben, in mir. wie auch die meisten menschen meine texte zuende gelesen haben, trotz allem. und morgen ebenso, weiter geht es, bis alles mögliche erreicht ist. bis an die grenze.
danach aber werde ich die richtung ändern, müssen und wollen.
(und das mit der geige schreiben. vielleicht. aber da ist ja noch mehr.)
risse & licht
disziplinierungsversuche, wenigstens was die vernachlässigte, im besten fall hingeschluderte meditationspraxis angeht. im ansatz zerrissen durch eine ebenso klare, wie freundliche mail am morgen, die türen aufreissen könnte. möglicherweise. kein zweifel, ich bin im thema, wieder dicht am strom, aus dem ich schöpfen könnte. schöpfen kann. alles voller fragen, auf einmal, die ich zu beantworten in der lage bin.
ich krame also eines der restexemplare von lucas aus der zweiten regalreihe hervor, um es zu verpacken, auf die post zu bringen in den nächsten tagen, auf eine wichtige reise zu schicken. und zur errinnerung, so liegt es jetzt da, links neben mir auf dem tisch.
auch das ein riss, durch den ich sehe, für einen augenblick, was das alles bedeutet. was es mir ist und wieviel. was wiederum in sich eine art undisziplierte mediation darstellt.
jetzt ist es fast dunkel. ich verbleibe, einstweilen, ein wenig atemlos.