nicht allzuviel los heute. ein verbummelter tag, an dem ich kaum etwas geschafft habe. ohnehin ist mir in letzter zeit immer wieder danach, auch mal pause zu machen. vermutlich weil der weg nicht mehr weit ist, und ich es mir sozusagen ruhig mal erlauben kann. auch ohne daß ich gleich die vorstellung habe, daß alles in sich zusammenbricht.
noch 12 seiten. morgen schreibe ich darüber, wie die toten weiterleben, wie man sie vermißt, wenn man selber noch lebt. oder so ähnlich. ich denke noch darüber nach. auf welche art ich vermisse, was sich nicht mehr regt, allerhöchstens noch in mir, in meiner erinnerung. mal sehen, wie das wird. da steht noch so gut wie nichts, das muß noch eingefügt werden. diese und noch eine weitere szene, die eingefügt werden muß. aber das ist alles nicht mehr die welt. nur konzentration, wie immer.
außerdem habe ich heute chrissie umbenannt, zu guter letzt. die ganze zeit schon war mir der klang zu hart, besonders am anfang, dieses kehlige ‚kkrrr‘ immerzu. darüber hinaus habe ich mich andauernd vertippt. da mußte dringend was passieren, die ganze zeit schon.
unter tage
wip – randbemerkungen
manchmal irritiert es mich ja schon, daß ich, wenn ich, sagen wir mal, so etwa zehn seiten in papier zu überarbeiten habe, und am ende dann, beim durchblättern, ganz deutlich erkennen muß, daß ich auf der ersten seite unheimlich herumgewerkelt habe, nahezu alles ist vollgekritzelt, umgestellt und neu formuliert, während weiter hinten nur noch wenig davon zu sehen ist, keine großbaustellen mehr und kaum fragezeichen.
könnte das faulheit sein? denke ich dann immer.
aber das nur am rande.
heute ist eigentlich migränetag. der schmerz bricht zum glück nicht richtig durch, aber die müdigkeit usw. (unappetitliche details, nicht weiter erwähnenswert). mal sehen, was morgen noch geht.
nachtrag: musik
nicht, daß mir wieder nachgesagt wird, ich würde NIE über musik schreiben. (aber musik muß man eben letztendlich doch immer noch hören.) (oder doch besser gleich machen?)
heute also mit dabei bobby mcferrin & yo-yo ma, außerdem mama miriam makeba.
wip – weiterhin slowhand
ich genieße das arbeiten wieder, das ist seltsam. nachdem am wochenende große erschöpftheit vorgeherrscht hat, ist es seit gestern wieder leicht. obwohl ich mir die besagten zwei wichtigen szenen vorgenommen habe. bald ist es fertig, vielleicht ist es nur das. (abgesehen davon, daß es natürlich längst NICHT fertig ist. aber danach ist papierarbeit in aller ruhe angesagt.)
schwieriger wird aber wieder die körperliche seite. das stundenlange auf der stelle hocken rächt sich mittlerweile, besonders die letzten tage, an denen ich wie erstarrt war. und doch nichts geschafft habe. der rechte arm, die schulter, bis tief in den oberen lungenbereich, der nacken natürlich. das auge ist noch frei, aber migräne ist angesagt, ich weiß. ich hoffe, daß ich irgendwie darum herumkomme, wie die letzten beiden male auch.
wip – genug für heute
obwohl diese eine verdammte szene immer noch nicht sitzt. außerdem habe ich schon vorsichtig weitergeblättert. das hätte ich nicht tun sollen, ich weiß. aber die nächsten zwei szenen sind auch nicht ohne, das weiß ich jetzt. keine zehn bis zwölf seiten lang, so wie die jetzige, aber dennoch. wichtig eben, inhaltlich zu betrachten und nicht ’nur‘ stilistisch.
womit hab ich das eigentlich verdient?
wip – arbeitsprobe (5)
stimmungsfragment aus dem steinbruch eines verschiebenen alltags:
Elsa lebt im Reden, normalerweise, im ständigen Austausch mit den Menschen, die sie umgeben. Das ist ihre Welt, so muß es sein. Beruflich wie privat hält sie ausdrücklich immer selbst sämtliche Fäden fest in der Hand. Es geht nicht anders, auch wenn es auf Dauer ermüdend ist. Nur so läßt es sich ertragen, das Leben und der Alltag. Der beständige Wandel, das unvermeidliche Kommen und wieder Gehen. Diese Unsicherheit, in der Dinge wie auch Menschen einfach verschwinden. Ohne Ankündigung bisweilen, ohne jeglichen Hinweis, gehen sie hoffnungslos verloren. Und tauchen oft genug nie wieder auf. Mit Menschen geschieht das mitunter schneller noch und wesentlich endgültiger als mit Dingen, die problemlos Jahre und Jahrzehnte unbeachtet überleben können. Unbeschadet, tief in Erinnerung versunken, hocken sie auf den obersten Regalböden oder verkriechen sich in den geheimsten Ecken vergessener Schatztruhen. Da, wo man sie doch nie wiederfindet. Wo man sie wegwirft, irgendwann, aus Versehen vielleicht. In Gedanken immer ganz woanders. So ist es, das Leben, eine einzige Zumutung. Eine fortlaufende Verachtung aller Hoffnungen und Absichten. Um letztendlich doch immer wieder verlassen zu sein, am Ende, um allein übrig zu bleiben. Abgeschnitten von denen, die wichtiger waren als alles andere, bis gestern noch. Die außerdem, nach wie vor, ganz nah sein mögen, kaum eine Armlänge entfernt. Und dennoch unerreichbar, mit einem Mal, auf welche Art auch immer. Verschwunden. Keine Antwort mehr zu bekommen, gerade wenn es um die wichtigsten Fragen geht. Statt dessen nur noch Schweigen. So ist es doch, immer und immer wieder.