am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

gstopft

auf dem weg vom theater nach hause, durch die nacht aus der josefstadt in richtung neubau, kommt es dann doch endlich bei mir an. dass sich ich mich sein einer woche schon in wien befinde. große freude, durch die nacht zu laufen. was im übrigen ein katzensprung war, wie irgendwie fast alles hier. die hinfahrt unter u-bahn-nutzung hätte ich mir also sparen können. wobei ich genau da begriffen habe, dass einen noch kürzeren weg in die hiesige unterkunft gegeben hätte, indem ich einfach eine haltestelle weiter mit eben dieser u-bahn gefahren wäre. naja, alles weiß ich eben auch noch nicht.

gegen mittag erst zu diesem ARCUS, bei dem die frau einer freundin mitkuratiert hat. eine schöne idee, finde ich. also, die gestaltung, meine ich. in echt sieht es leider ein bisschen wie ein misslungenes klettergerüst aus, es steht sogar extra dran, dass man es nicht beklettern soll. wird aber offensichtlich doch gelegentlich gemacht, wie man an der verankerung im boden sehen kann. es braucht also ein bisschen aufwandt, bis es auf einem bild ein kleines bisschen schön aussieht. schade.

auf dem rückweg festgestellt, dass es im wiener zentrum doch auch recht unangenehm werden kann, wegen zu vieler autos und zu vieler menschen. und zuviel mozart, der mir an jeder dritten ecke vertickt werden sollte. aber ich wollte ja unbedingt mal in diesen dom, der von außen so lustig aussieht mit seinem bunt geflicktem dach. innen ist halt gothik, da hilft nix. aber schöner als der kölner ist er allemal. und teurer, wie mir scheint, es gibt ein inhärentes kassenhäuschen. wow.

wow war mir auch bei diesem mittig gehängten schwebenden kreuz, absolut gruselig. ich verstehe, dass das in etwa eine grundsätzliche christliche wahrheit symobiliert: die leichtigkeit einer erlösung mithilfe einer grauenhaften hinrichtung. in diesem sinne, absolut gelungen.

das theater dagegen, leben und sterben in wien, da muss ich noch nachlesen und nachdenken. die österreichische zwischenkriegsgeschichte, das muss ich zugeben, ist mir nicht besonders geläufig. die bezüge zu heutigem ist mir dennoch nicht entgangen, und auch der böse anklang des wortes „gemeindebau“ hat sich mir schnell erschlossen. was ein „gstopfter“ musste ich dann aber doch zu hause nachschlagen.

morgen nachmittag soll es gewittern, das sollte eine gute arbeitszeit sein. vorher gehe ich vielleicht ins möbelmuseum, das ist ganz in der nähe. und es gibt eine sonderausstellung frauen im design und noch mehr über frauen, wenn mich nicht alles täuscht. andererseits: vielleicht besser nicht, am ende bringt mich das noch auf ideen. und dann wird das nichts mit dem weiterschreiben, wenn ich wieder zu hause bin.

schnitzel in wien

heute alles anders gemacht, damit die gegenwart von wien nicht zu kurz kommt. frühstücken, einkaufen, dann das papier zusammengepackt, auf dem in etwa der zu bearbeitende text steht und los, raus, die wohnung verlassen.

es wird wärmer, heute morgen war strahlend blauer himmel. aber immer noch ist es einigermßen erträglich, keine dreißig grad. jetzt gerade gibt es schon wieder wolken, vielleicht regnete es nochmal in der nacht. das wäre schön, ist aber unwahrscheinlich. morgen geht es in richtung heiß.

ich laufe also los und erkenne mich kurz darauf in meinem wien unmittelbar wieder. das wer in den letzten schreibtagen ein wenig anders, da hätte ich irgendwie auch woanders sein können. (nicht wirklich, natürlich!) ich sehe mir zu, wie sich mein minimales wienwissen langsam wieder aktiviert. die rasanten rolltreppen, die mich anfangs immer wieder erschreckt haben. die tatsache, dass es keine ampeln an den tramstrecken gibt. man muss einfach schauen und wenn irgendwo eine klingelt, sofort anhalten und nicht weitergehen. in welche richtung auch immer. bei mir sieht das vermutlich ein bisschen blöd aus. ich schaue immer in alle richtungen, mehrfach meistens, weil ich überhaupt keine übersicht habe, was da von wo kommen könnte. ähnlich vermutlich, wie ich kopfschüttelnd an den bordsteinkanten in england gestanden habe. um bloß nichts falsch zu machen.

weit komme ich nicht, ich suche ja nur ein hemd und dann einen ort, an dem ich in das papier gucken kann. nebenbei freue ich mich an meiner wiedergekehrten lauffähigkeit. etwas unrund, aber immerhin ziemluch grenzenlos. am ende lande ich in dem café, das ich beinah schon als mein stammcafé bezeichnen könnte. nichts besonderes, aber es gab ein schnitzel für mich.

ein schnitzel! in wien! endlich!

ein kleines nur, mit pommes und zitrone, dazu ein salat. das schmeckte ungefähr so, wie die schnitzel, die ich als kind im urlaub bestellt gekriegt habe. ein kindertellerschnitzel, wie schön. (das passt irgendwie auch zum text, vielleicht sollte ich das einbauen.)

flip & flop

das vielgepriesene, unfassbar ruhige minischlafzimmer wurde heute morgen ein klein wenig entzaubert, indem es sich als mitten in der einflugschneise zum hiesigen flughafen befindlich erwies. bei entsprechenden wetter- und/oder windverhältnissen, ich weiß es nicht so genau, ist das gut zu hören. und die taktfrequenz ist hoch, was daran liegen mag, dass jetzt sommer ist. oder dass gerade wochenende ist. oder was weiß ich. draußen habe ich dann auch sehen können, wie dicht die dinger hier fliegen. deutlich zu sehen, farbe und sonstige gestalt der flugzeuge.

auf der anderen seite, also zur straße hin, ist es auch nicht gerade still heute. erst haben zwei oder drei fahrzeuge ein paar kraftvolle runden gedreht. so mit quietschenden reifen und gröhlend grummelnden motoren, eines davon war ein ferrari, glaube ich. das ist ja fast wie zuhause hier. und seit dem frühen abend gibt es fernsehfußball draußen, in einer art schankgarten. obwohl es ganz schön regnet gerade, und das soll die ganze nacht noch so gehen. es wird dennoch gekreischt, gejubelt und gesungen.

naja, so ist das. fußball entkommt man nicht, nirgends. ich habe nachgesehen, das erste österreichspiel ist am montag. alles in allem ist das gute, dass hier das alles ein klein wenig weiter weg ist, als bei mir in berlin. und der eigenraum ist höher und größer. die decke allein, fast einen meter höher, schätze ich.

am morgen schnell nochmal einkaufen gewesen. es war warm, später dann schwül und windig. eine seltsame kombi. bei einer trafik den standard mitgenommen, aber noch keinen blick hineingeworfen. irgendwas mit fußball auf dem titel, himmel! ein paar flipflops gekauft, weil ich sonst hier auf socken durch die wohnung rutsche. und eine thermostasse, weil es hier keine möglichkeit gibt, tee zu kochen. keine kanne oder karaffe oder so. nix. eine neue kanne zu kaufen, war mit zu blöd. vor allem, weil mir eine solche investition in die wohnung zu mächtig erschien. und mitnehmen nach berlin, wozu? da hab ich genug. aber so eine tasse, die wollte ich schon immer mal. macht sich gut.

zusammenfassung: schreibprokrastinierung durch shopping-lächerlichkeiten auf der mariahilfer. aber egal. gegen vier am nachmittag war ich wieder zurück und seitdem am rechner, bei der arbeit.

haushalten in wien

aufgrund der umstände meiner unterbringung in wien war heute als erstes eine umfassende einkaufsrunde höchst vonnöten. die wohnung ist wirklich außergewöhnlich schön und in vielerlei hinsicht bestens geeignet. es gibt eine badewanne, einen schreibtischtauglichen esstisch in einem riesigen raum, wie für meine gedankenspiele gemacht, und, nicht zuletzt, dieses wunderbar ruhige, winzige schlafzimmer zum ausschlafen. dazwischen allerdings befindet sich ein riesiges manko, denn es gibt hier ein nahezu völliges fehler an dingen, die der haushaltsführung dienen.

angefangen am klopapier, eineinhalb rollen für fast vierzehn tage habe ich vorgefunden. ein einziges küchenhandtuch, kein küchenpapier oder servietten, keine extramüllbeutel oder andere behältnisse, die der mülltrennung dienen könnten. kein zucker, kein salz, kein tee. zwei töpfe, eine pfanne, jede menge stumpfe messer. (und ich habe das kleine, superscharfe opinel für unterwegs zu hause vergessen.) immerhin eine schere, die hatte ich beim letzten mal gekauft und hiergelassen. die fastleere spülmittelflasche ist auch noch von mir, glaube ich.

ich kaufe also mülltüten, pfeffer, zucker und salz, obwohl umfangreiches kochen hier nicht wirklich möglich ist, zwei kleine küchentücher, die ich sicher nicht hierlassen werde, und eine große packung klopapier. das wird sich lohnen, vermute ich, weil die wohnung in klagenfurt vom selben vermieter ist, da nehme ich besser zwei rollen mit. dazu noch zeug, das ich nicht ausreichend mitgebracht habe. handcreme, shampoo und einen kamm, beides brauche ich ja nun wieder, und zahnpasta vorsichtshalber. dann noch eine schicke orange tasse, die hiesigen sind allesamt dermaßen häßlich. die nehm ich aber auch mit nach berlin anschließend.

ich gehe also los und freue mich sofort an der tatsache, dass ich inzwischen wieder beinahe beschwerdefrei laufen kann. beim letzten mal bin ich genau hier in der gegend unter schmerzen herumgehumpelt, kaum dass ich bis zur straße runter gekommen wäre. natürlich bin ich trotzdem gelaufen, aber ein spaß war das nicht. jetzt gehe ich problemlos eine mittelgroße wiener einkaufsrunde und steige am ende nur in die tram, weil sie gerade vorbeikommt. das geht nicht nur, weil ich mit dem mobiltelefon auch das wochenticket in der tasche habe, sondern auch, weil ich hier zumindest inzwischen weiß, wie die dinger fahren. ich muss auch nicht auf den plan gucken, um zu sehen, wo ich aussteigen muss. ich kann einfach hinaussehen.

viel mehr wien war heute nicht, alles andere war schreiben. gerade denke ich, wie gern ich das motorrad hier hätte. ich würde rausfaren wollen aus wien, schauen wie es im umfeld aussieht. das ist natürlich eher nicht wirklich möglich, die an- und rückreise ist mir zu weit. aus dem alter bin ich wohl raus. ich hätte auch gern ein fahrrad, am liebsten natürlich mein e-bike, zur hand. auch das würde mir noch einmal eine ganz andere perspektive erschließen. aber dagegen steht dann doch noch das knie, das bestimmt noch nicht allzuviel radfahren will. schade.

schreibende anreise, wien

das war wohl eine der reibungslosesten anreisen seit ich mich mehr oder weniger regelmäßig nach wien aufmache. in den letzten fünf jahren also, mit einer riesigen pandemielücke, versteht sich. die heute erlebte nahtlosigkeit ergibt sich zum einen aus einer nahezu verzugsfreien bahnfahrt, nur zirka zwanzig minuten verspätung standen bei ankunft auf der uhr. zum anderen hatte ich ja beim letzten mal endlich begriffen, wie ich am besten aus dem deutschen zug zum westbahnhof gelange. nämlich indem ich schon in meidling aussteige und von da aus exakt vier haltestellen mit der u-bahn fahre. spart sicher knapp eine stunde, vor allem wenn ich mich im vorfeld schon um eine wochenkarte kümmere. und das habe ich natürlich.

aus der hoffnungsfroh verkündeten panoramafahrt allerdings ist so gut wie nix geworden. nach knapp einer stunde, mt dem lokführerwechsel in erfurt, war der blick konsequent vernebelt. und er blieb es bis zum schluss, auch der österreichische kollege hat das nicht korrigiert. ein bisschen habe ich gewartet, aber es passierte nix. eine weile dachte ich, dass die herren die freigabe vielleicht einfach vergessen haben könnten. aber das blieb spekulation, was hätte ich tun sollen. man kann da ja nicht einfach an die scheibe klopfen. schade. ich hatte mich sehr gefreut, besonders auf die fahrt durch thüringen. da hatte ich vor jahren schon einmal das glück. das ist, von allem anderen mal abgesehen, eine wunderbare landschaft.

es gibt übrigens keinen tisch, wenn man den einen einzelsitz ganzganz vorne bucht. das hatte ich nicht beachtet, das heißt vermutlich hatte ich es nicht einmal gesehen. also saß ich dann heute über sieben stunden ohne tisch und blick in einem zug. ein wenig ratlos und einigermaßen fehl am platz.

überraschend habe ich dann zu schreiben begonnen. wozu heißt das laptop denn so, wie es nun mal heißt: schoßrechner. (sehr frei interpretiert, ich weiß.) das ging irgendwie, auch wenn sich das lädierte knie nicht gefreut hat. aber das hat sich sowieso nicht gefreut über das lange sitzen.

ich habe einfach all das hingeschrieben, was mir in den letzten tagen schon in fetzen durchs hirn geschwappt ist. dabei habe ich wenig auf stil und zusammenhang geachtet, sowas funktioniert in einem zug vielleicht nicht. aber die eckpunkte sind gesetzt, das ist wichtig. vier seiten sind zusammengekommen, das ist überraschend.

auch gut, dass ich wieder in derselben gegend bin, in derselben wohnung sogar, wie zuletzt an ostern. so war alles schnell geregelt: einchecken, ankommen, alles kein problem. dann sofort einkaufen, da wo bioladen, biobäcker und billa unmittelbar beieinanderliegen. ich weiß ja wo, ohne auf die karte zu gucken. einkaufen muss immer zügig nach ankunft passieren. es gibt hier nicht ganz so viele möglichkeiten, wie in berlin an jeder ecke, die nach acht noch offen haben.

also alles sehr vertraut inzwischen. selbst das wetter ist in etwa so, wie beim letzten mal. knapp unter zwanzig grad und leicht regnerisch, nur ohne frühlingswind. und es ist heller, viel heller.

vienna calling

einigermaßen genug entschnupft und enthumpelt, um morgen weitgehend entspannt in den zug steigen zu können. aber ich bin froh, dass es wohl tatsächlich der direktzug sein wird. kein stress diesmal, bitte. dazu reicht es vielleicht nicht. keine umständlichen umsteigereien und endlose verzögerungen. das kann ich diesmal wirklich nicht gebrauchen.

aber ich will nicht motzen, ich will mich freuen. die vorbereitungen waren leicht und überlegt, diesmal. wohl weil das kranksein mir bei aller verrotztheit ein bisschen zeit und raum geschaffen hat, eine art übersicht. das wiener nahverkehrsticket ab morgen ist bestellt und bezahlt, die bahntickets ausgedruckt, auch das für den nightjet zurück. ebenso ist die zugangsprozedur zur unterkunft bereits gesichert und notiert, und – was für eine überaschung – karfreitag ist gar kein feiertag in österreich. nur ostermontag.

damit erledigen sich meine überlegungen, wie ich doch noch irgendwie an lebensmittel kommen könnte, falls die bundesdeutsche bahnverbindung die übliche solide verspätung einfahren sollte. was sie ja im grunde immer tut, und die lebenmittelläden schließen recht früh in wien. aber egal jetzt, der freitag ist frei. jetzt nur noch den wecker, dann ist alles gut. hoffe ich.

soviel dazu, dass ich eine schechte reisende bin. und was für eine schlechte reisende!

müdes grün

ich bin müde, das muss ich sagen. reisemüde, obwohl die reise noch nicht zuende ist. im gegenteil, morgen ist wieder der tag des unterwegsseins. nicht mein liebster zustand, soviel steht fest. vor allem der gedanke an die üble anreise macht mich gleich wieder kirre.

so, oder so ähnlich, war dann auch der tag. kein ziel mehr, kein plan. warten auf das verpacken meiner paar dinge. warten auf das losmüssen, rechtzeitig, der wecker und die eile. das suchen und das schleppen. die angst, mich zu verlieren.

wieder müssen, müssen, müssen.

dennoch habe ich mir schnell noch ein paar neue wiengegenden ein ganz kleines bisschen erschlossen. vielleicht. egal, wo das war, ich will nicht weiter langweilen. aber es gibt recht plötzlich sehr ruhige, beinah stille straßen mitten in der stadt. darauf stoße ich immer wieder mal, das ist zufall. das ist schön. und manchmal kommt es vor, da sieht man, von einer straßenbahnhaltestelle oder so, beim warten auf grün an einer fußgängerampel, die waldigen hügel außerhalb. dunkles grün.

es wird schon gehen, denke ich. morgen ist eben stress, das gehört dazu. aber ich denke auch, dass es jetzt erstmal reicht. in diesem jahr war ich für meine verhältnisse wirklich verdammt viel unterwegs. vielleicht zu viel.

eigentlich hatte ich schon angefangen, über weihnachten oder neujahr nachzudenken. zeit hätte ich, geld auch und die arbeit, den text. den ganz sicher. überhaupt entfliehe ich ja nur allzu gern der berliner silvesterböllerei, dem allgemeinen geschossnebel in den straßen. aber vielleicht lasse ich das, denke ich gerade. vielleicht bleibe ich in dieser tiefen zeit schlicht und einfach zu hause.

das ist schließlich auch raum. mal sehen, was sich dort ergibt. welche gegenden, welche wälder. wo will ich sein?

in sechs monaten erst komme ich zurück nach wien. wieder in eine ganz andere ecke, darauf freue ich mich schon. sehr.

trotz allem.

denim & unsinn

gegen mittag war es so heiß, dass mir der schweiß lief. aber hallo! ich hätte kurze hosen mitnehmen sollen. oder wenigstens kurze hosen kaufen, hab ich aber nicht. stattdessen bin ich in einem klassischen jeansladen gelandet, weil mich die schnäppchenverkäuferin auf der straße quasi hineingeschoben hat, zu ihren regulärkolleginnen drinnen. und ich mich hab schieben lassen, ich bin ja hier irgendwie anders als zu hause. hier funktioniert das besser mit den fremden menschen.

meine frage nach jeans ganz ohne gummi drin, also nur baumwolle, denim, dunkles blau, war schnell beantwortet. es gibt sie noch, diese puren 70er-hosen, die etwas steif und hart sind, wenn man sie kauft. einheitlich blau, ohne vorgefertigte benutzspuren oder löcher. einfach nur jeans. 501 heißen die dann, die unisex-variante, war klar. oder!?

ab morgen wird die hose eingeritten, so muss das ja. wenn ich mich recht erinnere. für morgen ist ja auch deutlich weniger sommer angesagt.

anschließend war der tag ein bisschen mau, leider. beim zeitunglesen in einem café hat es mir die laune verhagelt. etwas über literatur, egal. das ist und bleibt ein bereich, der mich entweder in den himmel hebt oder aber mit sofortiger wirkung zu vernichten droht. heute war es dann mal letzteres. es folgten zweifel über zweifel, ob das alles so richtig ist, was ich derzeit tue.

vielleicht sollte ich so etwas grundsätzlich nicht mehr lesen, aber gut. es ist, wie es ist. ich mache weiter, ob mit oder ohne zweifel. aber die angst ist größer diesmal, bei diesem projekt. erfahrung prägt, zweieinhalb jahre vollversagen.

auch das laufen durch die stadt leidet unter den zweifeln. die wärme, das licht, der himmel und das blau helfen da wenig. dennoch finde ich straßen und höfe, pflastersteine und fenstersimse, nach denen ich nicht gesucht habe. weil ich nicht wusste, dass ich sie brauchen würde. stimmungen, die ich für den text brauche, fürs schreiben.

was für ein unsinn, dieses vorhaben. das leben und alles.

heiß & leicht

ich schlafe lang und träume schlecht. immer wieder drehe ich mich um, um vielleicht noch irgendwie zu retten, was im traum schiefläuft. das funktioniert nicht. irgendwann stehe ich auf, koche kaffe und nähe einen meiner hosenknöpfe wieder an. das immerhin funktioniert.

es ist heiß in wien.

weil ich sowieso irgendwann in die zieglergasse muss, zu der zahnärztin, die mir im juni die lose krone wieder eingebastelt hat, um die dort gemachten röntgenbilder anzufordern, fahre ich ein bisschen u-bahn. weg von hier, in vertrautere gegenden. (tut mir leid!) das mit den aufnahmen regelt sich ganz einfach, und weil ich hier in wohnungsnähe einfach kein einladendes café finden kann, bleibe ich dort und frühstücke.

shakshuka, das ist tatsächlich frühstück. das habe ich neulich erst von meinem syrischen arbeitskollegen gelernt. so richtig leuchtet mir das nicht ein, es war auch diesmal mehr so ein mittägliches zweitfrühstück. und es war schön, dort im innenhof zu sitzen, ausgedehnt und gemütlich, die leute kommen und gehen zu sehen. das mache ich morgen wieder, da wird es noch heißer.

vielleicht schaffe ich es auch noch, eine hose zu finden. ich weiß zwar gar nicht, was genau ich will und was ich eigentlich brauche. so eine dünne radlerhose, wie sie mir gerade am arsch zerfällt, finde ich vermutlich nicht so einfach. aber mal sehen, vielleicht habe ich ja glück.

ich mag das, hier mit den menschen zu sprechen, mit denen ich so simples zeug wie bestellungen zu verhandeln habe. ich rede wieder dieses gesetzte hochdeutsch mit ein klein bisschen melodie, wie von allein. vielleicht sollte ich das in berlin auch machen, dann hätte ich da auch ein wenig mehr freude. (vielleicht ist das aber auch unglaublich albern, keine ahnung.)

zurück laufe ich wieder ein wenig in richtung innere. das wusste ich auch noch nicht, dass man durch den burggarten nicht nur kostenfrei durchlaufen kann, sondern auch auf dem rasen rumsitzen. das gefällt mir. überhaupt mag ich die gerade aufkommende leichtigkeit. das liegt wohl am wetter, und das ist eher seltsam. ich hatte ja gedacht, dass ich im pulli und mit jacke würde laufen müssen. sogar die wanderhalbschuhe habe ich dabei.

zu dieser zeit im jahr.

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