ich habe mich bemüht, meine tage hier etwas besser aufzuteilen, zwischen der schreibarbeit und eben dem hiersein. das geht ja nun wirklich nicht, dass ich in wien bin, das erste und vielleicht einzige mal in diesem jahr, und doch irgendwie nicht hier bin. und ich habe recht banale dinge getan, also nicht so zeugs, das man sich aus dem hochkulturkalender heraussucht.
im kino war ich. in E.1027, und verdammt, hat sich das gelohnt! dieser film ist wie ein tanz inszeniert, wie ein gedankestrom zugleich, ein lebenslanger atemzug der dinge. das thema hätte schrecklich gestaltet sein können, es birgt in sich alles, was nur allzugern verabscheut wird. und damit meine ich nicht nur, am wenigstens sogar, das frau-mann-desaster. nein! sehen sie selbst:
im theater war ich auch. das war geplant, die karte habe ich vorab in berlin bereits besorgt. die leopoldstadt hat mich von vorne bis hinten gepackt und mitgenommen bis zum ebenso erwarteten wie beklemmenden schluss. dabei sind sowohl stück als auch inzenierung auf den ersten blick recht bieder, insbesondere die bühnengestaltung, die aus einer reinen drehbühnenkiste besteht. innenraum, außenraum, immer im wechsel. und das ist es. dem entgegen stehen allein der text und die vier, acht oder noch mehr personen auf der bühne, deren timing und brillanz eine familiengeschichte durch die zeit atmet.
dazu habe ich einiges mitgenommen, was meinen text stützt. und dafür bin ich ja hier, dass dieses wien mein wienkapitel unterfüttert. ebenso wie diese sicht von riesenrad mir die heimliche dominanz, immer noch, der flaktürme bestätigt hat:

die donauinsel habe ich gesehen und die donau. leider war es dort recht voll, ich vermute wegen des donauinselfestes. damit hatte ich nicht gerechnet, derzeit scheint hier alles mögliche stattzufinden, von dem ich nichts mitbekommen habe. aber die donau kann doch richtig blau sein, das kann ich nunmehr bestätigen. mit einem deutlichen stich ins grün.
gestern war dann ein gerumpel und geklapper hier im treppenhaus, das scheint ein umzug gewesen zu sein. überall lag zeugs herum und vor dem haus stand ein transportwagen bereit. das hat mich ja schon ein wenig getriggert. ich weiß zwar derzeit wirklich nicht, woran ich bin. aber das mit mir und diesem wien ist wohl doch noch nicht so richtig vorbei. ich kann es nicht sagen, nicht jetzt. das muss wachsen, über dieses jahr hinaus. im herbst werde ich wohl ein letztes mal als gast wiederkommen, habe ich mir eben gedacht.
ob ich danach, im jahr darauf, hier etwas eigenes benötige? etwas sehr kleines für den anfang? nicht für immer, nur für einen weitergehenden test. ein schreibschlafzimmer mit internet, kochecke und duschklo, ein eigenes rad vielleicht. ob das überhaupt denk- und bezahlbar sein kann? meine kapazitäten sind und bleiben ohne zweifel beschränkt, ich müsste auf einen zufall hoffen. auf mehr als das.
oje. es ist möglich, dass genau das nötig sein wird.