am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

verfahrener tag und verfahrene stimmung. wieder einmal tue ich nicht, was ich tun möchte, vergesse es sogar, und die zeit vergeht. andererseits: was macht das schon? ist das nicht immer so?

eigentlich wollte ich ja tanzen gehen, heute abend, aber ich mag nicht mehr, ich bleibe einfach hier. das zumindest ist eine gute entscheidung. 

:-((( nachdem die sitzbank jetzt wieder an ihrem platz ist sieht es gar nicht mehr so gut aus. weil das ding mit dem besagten schaumstoffhörnchen  auf dem tank aufsitzt wirft es nun doch zwei dicke falten quer über den vorderen platz. schlägt zwei riesenwellen, sozusagen. auch das wäre vermutlich wesentlich besser, hätte ich die seitlichen falten noch rausgezogen. aber nun ist zu spät, alles schon abgeschnitten und verklebt. und schließlich, was solls?! hauptsache die hose bleibt von nun an trocken. ist ohnehin keine schönheit, das ganze motorrad nicht, und – seien wir ehrlich – das würde auch gar nicht zu mir passen.

ich kann es noch!     (sitzbankbild)

nicht ganz faltenfrei, wie man sieht, und vor allem nicht mittig. das ärgert mich am meisten. beides wäre zu vermeiden gewesen, aber letzteres ganz besonders leicht. ich hätte einfach nur gleich zu anfang ein bißchen besser aufpassen müssen. (aber so sind wir halt, wir dekorateurInnen, stümper auf allen gebieten, muß ja alles nicht lange halten. ;-) die falten vorne dagegen waren schwer zu bewältigen, weil da zum größten teil nur ein mächtiges schaumstoffhörnchen ist. wohin soll man dann tackern? also war kleben angesagt, da bin ich mal gespannt, wie lange das halten mag. und die falten an der seite … auch das wäre recht einfach zu beheben gewesen. aber lassen wir das, sieht ja (hier) eh keineR.

die finger freuen sich übrigens, samt blasen natürlich:    (zeigefinger)

diesmal von der kombizange, das scheißteil. ich weiß schon, warum ich den job dann doch nicht mehr mache. und auch den standardsatz aller schmücker begreife ich langsam: willst du mit 40 noch im fenster stehen?

nichts fließt, alles ist anstrengend. vieles wird sich ändern in nächster zeit. ich muß sortieren, aussortieren, wie ich meine wohnung, mein zeug aussortiert habe. das schrieben ist zu wichtig, um meine zeit mit dingen zu vertun, die mich nerven, stören, die mich nicht mehr interessieren. die uni zum beispiel. nicht nur, daß es richtig teuer wird in absehbarer zeit, zum nächsten sommersemester, definitiv. da ist mehr. es reicht einfach nicht. das ist alles nicht das, was ich unter wissen verstehe. so gut wie nirgends, in keinem seminar, in keiner vorlesung. immer fehlt etwas, immer ist es zuwenig, dumpf und hohl, nach einer kurzen weile schon. es fehlt leben, keine frage. es fehlt die freiheit des schreibens. diese unendlich anstrengende freiheit. das ist ein fakt, den ich wohl oder übel anerkennen muß. und nicht nur das. umsetzen auch.

aber nicht heute, nicht jetzt. heute steht mir der sinn nach handwerk, nach reparaturen. die dinge zu begreifen, im wahrsten sinne des wortes, das hat immer wieder etwas beruhigendes. tatsächlich etwas wahrhaftiges, manchmal mehr als jedes wort. in bestimmten momenten. in diesem moment.

eben hab ich die alte, rissige haut von der sitzbank abgezogen. runtergerissen, wie damals in der lehre bespannungen von den podesten oder fensterplatten. die rostigen tackernadeln hab ich einzeln mit dem seitenschneider rausgedreht. seltsam, wie man vergißt mit den jahren, aber dann ist auf einmal alles wieder da. zuerst hatte ich die kneifzange in der hand, um diese arbeit zu erledigen, hab mich einfach nicht mehr erinnert, daß es am leichtesten mit dem seitenschneider geht. und wie oft ich das gemacht habe, damals, spannen und wieder abspannen. der tacker liegt jetzt bereit. ein billiges plastikteil, nicht wie damals aus metall. orange. und schwerer. keine ahnung, ob das ding tatsächlich in plastik tackert. der von früher hätte es getan. wenigstens hatte ich noch kurze nadeln.

ich erinnere mich ans fensterbauen. platten spannen, meistens doppelt, erst mit molton vorspannen, dann lackfolie drüber. der rechte arm tut weh, nach einem halben tag schon, vom dauernden tackerdrücken. die linke hand kann kaum noch zufassen, vom dauernden ziehen und strammhalten. am ende des ersten tages zieht sich die haut über den fingerknöcheln mit weg, zur blasenbildung kommt es erst gar nicht, besonders beim lackspannen.

was alles wiederkommt, in einem so simplen vorhaben, selbst darin liegt eine welt.

aber noch ist nichts passiert, noch steht dieses monstrum von sitzbank bei mir in der küche und muß ein bißchen trocknen, bevor ich die neue aufziehen kann. das schaumzeug ist zwar noch vollständig vorhanden, aber an den rändern und vorne doch schon ziemlich marode. und eben reichlich feucht. ich sehe mich schon dieses ding mit dem fön bearbeiten, morgen, wenn gar nichts hilft.

(beim durchsehen des textes merke ich gerade, daß ich statt ’seitenschneider‘ tatsächlich ’seitenschreiber‘ getippt hatte. na so was, ich hab wohl doch den beruf gewechselt … ;-)

der neue helm macht einen ziemlichen unterschied. nicht nur, daß ich auf einmal wieder klar sehen kann, auch der fahrtwind ist wesentlich besser zu ertragen. und es ist leiser. vielleicht weil er noch so eng ist, nicht völlig ausgeleiert, wie der alte, nach ich-weiß-gar-nicht-wieviel jahren. auch für die marode sitzbank hab ich endlich was gefunden. was bezahlbares sogar, muß ich nur noch selber aufziehen. aber das dürfte wohl kein problem werden. wieviel kram hab ich seinerzeit in der lehre mit allem möglichen bespannen müssen. also! der sommer ist gerettet, der herbst auch und der winter erst. kein unverhofft nasser arsch mehr. ;-) hoffentlich.

ansonsten denke ich nach, suche und warte, irgendwie rastlos. ich weiß nicht warum oder worauf. es ist einfach so. ich halte es aus und hoffe, vielleicht. vielleicht auch nicht. ich genieße mitunter, die kleinen augenblicke dazwischen, viel zu selten. ich versuche dieses wort zu füllen. gelassenheit. was immer das auch sein mag. irgendwann. auch für mich?

eben beim fahren die geschichte gefunden, die eine, die jetzt geschrieben werden will. nichts besonderes, nichts großes. aber auch keine fleißarbeit. eben das, was jetzt dran ist. mehr nicht. der ansatz ist auch schon da, schon seit zwei wochen. nur, daß ich es habe liegen lassen, achtlos, unfertig. man weiß es eben nie, wofür sie gut ist, die zeit, die vergeht. (trotzdem wartet da auch noch dringend !!! die steuererklärung, und natürlich ein haufen anderer hübscher sachen, die allesamt der ablenkung zu dienen bereit stehen. staubsaugen, fensterputzen, bügeln, … ;-)

nicht viel los mit mir, alles geht daneben, neben mir her sozusagen. mein postpaket und ich, wir verpassen einander schon seit über einer woche. das treffen mit S will einfach nicht klappen. die sperrmülleute haben einen haufen von meinen müllbrettern einfach dagelassen, die darf ich jetzt wohl wieder reinschleppen. das hab ich schon gern! morgen muß ich endlich mal zum finanzamt, und natürlich hab ich die sachen immer noch nicht komplett parat. ganz zu schweigen, daß mir die richtigen fragen dazu einfallen würden. an schreiben ist in dem zustand überhaupt nicht zu denken. irgendwas mache ich falsch. oder ist es ’nur‘ der kommende vollmond?

seit tagen: mächtige demonstationen im nahen osten. gegen den frieden.

so! der müll ist raus! war weit weniger berauschend, diese allerletzte etappe, als ich das vorher gedacht hätte. eher ermüdend, schlichte schlepperei. körperlich hab ich genug, sagt auch mein biorhythmus. aber es wird besser. nun gut! das war das!

und was jetzt?

zumindest der deutsche fußball macht gerade mal wieder grandiose schlagzeilen. ;-)

aber ich halt jetzt die klappe.

seltsame tage, eigenartig dumpf. dabei ist es gar nicht so warm. was soll das erst morgen geben?

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