am anfang war das wort eine mischung aus wahrnehmung und klang

ich weiß gar nicht, wie sich das jetzt anfühlt, so gut wie fertig zu sein. auf jeden fall aber bald schon eine erste, durchgehende, auch für fremde lesbare version in den händen zu haben. ich weiß es einfach nicht, heute zumindest nicht.

aber ich bin ja auch noch nicht fertig. vielleicht liegt es daran …

und dann waren da gestern doch noch ein paar wenige zeilen, allerhöchstens drei oder vier, in die ich doch noch einmal abtauchen mußte. einfach unumgänglich, ganz und gar, bis spät in die nacht hab ich noch gesessen. stundenlang also, und schon war der text wieder fast eine seite länger. danach bella via video. lohnenswert. gute story, gute dialoge, gute schauspieler natürlich.

heute morgen erst kurz reich-ranitzki auf 3sat, der über musils mann ohne eigenschaften referiert und anschließend mit ein paar ausgewählten experten nicht darüber – nein! – sondern – na, über wen wohl? – über thomas mann streitet. das ist auf dauer grottenlangweilig.

interessante aspekte, aber von den anderen teilnehmern, hier und da zumindest, so sie denn zu wort kamen. über gerundete, in sich abgeschlossene literatur und die notwengigkeit als autor, den eigenen stoff regelrecht beherrschen zu müssen. oder eben nicht! warum nicht am torso arbeiten? das ist zumindest nicht langweilig, wenn auch vielleicht ein wenig ungewohnt und anstrengend. (mein mann ohne eigenschaften zumindest hockt bislang ungelesen ziemlich hoch oben im regal.)

anschließend bis jetzt im text. hab das ende nicht wirklich geschrieben, eher ein bißchen bebastelt, und dann radikal umgestellt. also den abschnitt von gestern einfach bis ganz ans ende geschoben, denn da gehört er hin. (ich fürchte, in dem fall ist leider nix mit torso. das ist wunderschön in sich geschlossen, ohne das ich das de facto so gewollt hätte. aber ich hab gerade mal einen kurzen blick auf den anfang geworfen und mich regelrecht gewundert, was da wie von allein passiert ist.) die letzten beiden abschnitte auszutauschen war auch gar kein problem, und macht jetzt doch den entscheidenden unterschied.

das ist es dann wohl. fehlt noch das nachspiel. selbst das macht auf einmal irgendwie sinn, genau so wie es schon grob angelegt ist.

was ist denn nun los? jetzt hab ich mal eben so acht seiten überarbeitet und ausgedruckt, fehlt nur noch das nachwort, das in dem fall nachspiel heißt. sicher, ich bin skeptisch. kann es so einfach sein? darf es das? hab ich vielleicht einfach keine lust mehr? oder bin ich tatsächlich so gut wie fertig mit der schinderei? kommen jetzt nur noch die strukturarbeiten, die stilistischen korrekturen und das ganze zeug drumherum? auszüge, expose usw? mehr nicht?

keine ahnung. ich hab wirklich keine lust mehr, das ist schon klar. aber der text aus der weihnachtspause war im großen und ganzen eben einfach gut so. ein paar kleine macken, ein bißchen kitsch wegpolieren, wie das immer so ist bei mir. ;-) mehr geht nicht, auch wenn ich noch… aber das will eben einfach nicht und wird dann wohl in das nächste projekt hineinwachsen. ist doch auch nicht schlecht. ich hatte da auch schon ein paar deutliche ideen gesichtet, heute morgen erst.

na, mal sehen. jetzt koche ich erstmal. oder ich häng die wäsche auf. oder bügeln? außerdem kommt noch bella block!

15h

wer kennt das nicht?! ist doch irgendwie typisch, daß die schreibarbeit unvermittelt in einer putzorgie ausartet, also im grunde eine schreibabsicht bleibt. diesmal hat es das gewürzregal ereilt, wie schön. und die waschmaschine läuft schon seit gestern. aber jetzt ist schluß damit. wo ist MEMORY? obwohl ich besser vorher noch den schrieb ans wohnungsamt erledigen sollte. und den text für die wasserlesung vielleicht? wenigstens andenken?

für das wochenende ist MEMORY angesagt. eigentlich. andererseits wächst der wäscheberg schon wieder ins unermessliche (naja, alles ist relativ …), das katzenklo ist auf jeden fall dran und einkaufen muß ich definitiv auch noch. undundundundundimmersoweiter.

schluß mit dem lamento! es ist wie es ist.

und für heute ist sowieso mal pause bis zum schnarchen. es ist vollmond, unverkennbar, sagt mein kopf schon seit gestern. wenn ich richtig informiert bin, dann steht der gute diesmal sogar im zwilling. also sozusagen mein heimatmond.

endlich! ich hab meine uhr wieder, nach ungefähr einem jahr, schätzungsweise. der laden hatte inzwischen längst dichtgemacht, und ich mußte durch die halbe stadt fahren, um sie abzuholen. aber immerhin – jetzt scheint es wieder zu gehen, das gute stück. (oder sagt man laufen?)

komisch, ich hab diese prüfung mit links erledigt, dabei hab ich gestern und vorgestern immer nur kurz zwischendrin mal zeit hatte, mich damit zu beschäftigen. er hätte das sogar als zwischenprüfung durchgehen lassen, hat er gesagt. das ist verrückt, das kann nicht sein. oder aber das niveau ist katastrophal niedrig, keine ahnung. die möglichkeit, daß ich tatsächlich zumindest einen groben überblick über den stoff habe vermitteln könnte, schließe ich aus. kathegorisch. aber ich hab wohl so getan als ob … (andererseits war es eben auch nur eine frei improvisierte ersatzveranstaltung für die schriftliche, an der ich nicht teilnehmen konnte, und hatte im grunde überhaupt nix zu bedeuten, denn es fehlen noch zwei gewaltmärsche bis zum schein.)

mit einem entspannten ‚gegner‘ ist eine mündliche übrigens ein leichtes, durfte ich heute feststellen. der mann ist spitze, ohne frage. man redet einfach als erwachsene miteinander über ein thema und kann gelassen die versprecher und fehleinschätzungen mit ein paar nebenbemerkungen kaschieren. (und einen rotstift gibts dann auch nicht! ;-) aber so gut, so sicher, so gelassen sind wenige. leider. (die vielen geschichten, die mir dazu jetzt einfallen, erspar ich mir lieber. sonst hör ich so bald nicht auf.)

stundenlanges exzerpieren, 40 doppelseiten auf ein zu bewältigendes maß zurechtzustutzen, noch dazu in grundlegender sprachwissenschaft. das ist nicht besonders lustig. unter 12 seiten gibt das nix, dabei ist es erstmal nur so eine art zwischenprüfung. und vieles ist einfach nur bahnhof. nicht einmal das microsoftrechtschreibprogramm kennt diese wortmonstren: Hyperonymie, Polysemie, Allomorphie, Acronymie, agglutierend, Derivation, Determinativkomposita, Arbitrarität, … und immer so weiter. zwar erkenne ich mittlerweile doch endlich ein bißchen das grundmaterial wieder, die sprache, von der ich lebe, mit der ich arbeite, tag für tag. aber nur schemenhaft, wenn ich ehrlich bin. bleibt nur zu hoffen, daß ich mit dieser rudimentären verbindung genügend aus meinem alltäglichen sprachverständnis punkten kann, das es im endeffekt reicht.

vielleicht sollte ich dem ‚lehrer‘, der mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit jünger ist als ich, mal mitteilen, daß ich noch aus der tu- und wie-wort-generation bin!? insgeheim bezweifle ich aber, daß das helfen würde. wie heißt es in seinen einführenden worten so trefflich? die moderne sprachwissenschaft ist deskriptiv, nicht mehr präskriptiv. und verstehe ich sogar. es werden keine regeln aufgestellt, die strikt zu befolgen sind, sondern anhand des vorgefundenen materials ein regelwerk zu formulieren versucht. klingt doch ganz gut. warum er sich dennoch erdreistet, tatsächlich mit rotstift zu korrigieren, ist mir allerdings ein rätsel.

wächst und/gedeit prächtig,/die kleine… ;-)

mein mechaniker ist tot. hab ich heute in der zeitung lesen müssen. also wenn es nicht zufällig jemand mit dem selben namen, im gleichen alter, mit sohn und hund usw… und das glaube ich kaum. eigenartig ist, daß wir uns quasi voneinander verabschiedet haben, keine zwei wochen vorher. nächstes jahr bin ich nicht mehr da, hat er gesagt und gemeint, daß er den laden aufgibt, um eine spedition zu übernehmen. hat mich noch an eine andere werkstatt verwiesen und den zweitschlüssel ausgehändigt. das fand ich alles schon ziemlich scheiße. er wollte aber dann doch noch die letzten arbeiten an der kawa erledigen, irgendwann im frühjahr. und nu? nicht, daß das nicht auch jemand anders machen könnte.

nicht, daß das überhaupt wichtig wäre. es ist nur vollkommen unvorstellbar, nicht dahinzufahren, in diese werkstatt. wo ich bis in die hinterste ecke durfte, beim schrauben zusehen. U in seiner wirklich unvorteilhaften roten arbeitshose, der mir den größten schrotthaufen wieder irgendwie zusammenbastelt, permanent bis über beide ohren beschäftigt ist und dennoch immerzu auch geschichten zu erzählen hat. von pferden und frauen und sonstigen abenteuern. auf den ich stunden gewartet habe, fast bis zur weißglut, um anschließend an seiner gelassenheit diesbezüglich augenblicklich wieder runterzukühlen. sein verschmitztes gesicht – diese männer, die immerzu jungs bleiben, so grau die haare auch werden mögen – und der eigentümliche gang, die beine schneller als der bauch. seine lässigkeit in bezug auf geld wie auf zeit, die in diesem jahr deutlich zugenommen hatte.

keine sieben jahre älter als ich. warum gehen immer die netten, wichtigen, richtigen?

U war übrigens das lebende vorbild zu dem mechaniker hermann in ‘Lucas’, ein bißchen jedenfalls. das nur am rande, mehr weiß ich jetzt nicht. aber vielleicht war es deshalb diesen ganz speziellen abschied wert.

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